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Mit leerem Blick starrte ich auf die Uhr,die ich wenige Minuten nach dem ersten Aufeinandertreffen mit meinem Kidnapper entdeckt hatte.
Meine Augen verfolgten jeden einzelnen Schritt der Uhrzeiger.
Mittlerweile waren 2 Wochen vergangen,seit ich von ihm gekidnappt worden war.
Seinen Namen wusste ich immernoch nicht.
Und immer wenn er kam war er entweder gütig und gab mir sogar etwas mehr zu essen als nur ein Brötchen am Tag oder er kam mit einer so wütenden Laune,dass ich das Gefühl hatte er wolle mich einfach umbringen.
Es kam mir so vor,als hätte er eine gespaltene Persönlichkeit.

16:58 Uhr

Vielleicht wollte er ja gar nicht so rau und kalt sein,vielleicht hatte er auch noch eine nette und fürsorgliche Seite.
Ich hatte das Gefühl er hatte eine gute Seite,doch er konnte sie mir nicht zeigen.
Als würde er sich hinter einer Wand verstecken und nicht dahinter hervorschauen.
Verbarg er sein wahres Ich vielleicht vor irgendjemandem?
Hatte er Angst?
Hatte er Angst davor,verspottet zu werden?
Oder hielt ihn vielleicht doch etwas anderes davon ab,sich endlich von seiner dunklen Seite zu trennen?
Das waren einige der Dinge,die in diesem Moment in meinem Kopf herumschwirrten,während ich wie gebannt auf die alte Uhr starrte.

16:59 Uhr

Ich spürte,wie sich mein Körper langsam anspannte und mein Atem auf einmal unregelmäßiger ging.
Seit unserem ersten Aufeinandertreffen hatte sich mein Kidnapper eine bestimnte Zeit ausgesucht,um nach mir zu sehen.
Seitdem kam er nämlich immer um genau 17:00Uhr in mein Zimmer marschiert.
Ich starrte auf den roten Sekundenzeiger der Uhr und spürte wie ich automatisch über meinen linken Arm strich.
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Die Wunde,die er mir zugefügt hatte konnte man noch ganz genau erkennen.
Gestern hatte er nämlich wieder seine Beherrschung verloren und mir mit einem Messer,das er dabeihatte,einen tiefen Schnitt in den Arm geritzt.
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Die Wunde sah immernoch frisch aus und man konnte förmlich spüren,wie weh es mir noch tat.
Nachdem er mir diesen Schnitt in den Arm verpasst hatte,ging er einfach ohne ein weiteres Wort zu sagen hinaus.
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Ob er sauer auf mich war? Und wenn er sauer gewesen ist,ist er es dann jetzt immernoch? Würde er mir schon wieder etwas tun? Würde er mich wieder schlagen oder eine Woche lang das Essen ausfallen lassen?
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Oder war er überhaupt nicht sauer?
Das wäre wirklich ein Wunder,wenn er mal einen ganzen Tag lang nicht sauer wäre und mich nicht schlagen würde.
Doch ich war mir sicher,dass so ein Tag niemals kommen würde.
Ziemlich sicher.
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Eines wusste ich aber genau:
Ich durfte ihn nicht anschreien,eigene Fragen stellen oder wiedersprechen. Besonders diese Angelegenheiten regten ihn sehr auf. Wenn ich aber mal wieder etwas fragen würde,was ihn wütend macht,würde auch die Chance steigen,dass er mich schlägt.
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Mein Blick blieb weiterhin an dem Zeiger hängen. 5 Sekunden.
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Ich ballte meine kalten Hände zu Fäusten und setzte einen verängstigten Blick auf. 4 Sekunden.
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Schnell setzte ich mich aufrecht in meinem Bett auf und legte dich Hände auf meine Beine. 3 Sekunden.
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Nachdem ich meine tägliche Stellung wieder eingenommen habe,beruhigte ich meinen Atem. 2 Sekunden.
1
Mein Blick fiel direkt auf die kühl wirkende Tür und ich lauschte den näherkommenden Schritten. 1 Sekunde.

"Hey Kleines"
Ich schwieg,schließlich wollte ich keine Schläge mehr abbekommen.
Mein Kidnapper näherte sich mit schnellen Schritten und packte mein Kinn.
Grinsend betrachtete er mein Gesicht von allen Seiten.
"Wenn man dich von hier aus betrachtet,kannst du sogar ganz süß aussehen!"
Ruckartig ließ er mein Kinn wieder los,gefolgt von einem lauten Lachen.
Ich schluckte und sah vorsichtig zu ihm hinauf.
Wie jeden Tag bemühte ich mich verängstigt auszusehen,was er anscheinend immer wieder ziemlich amüsant fand.
Die ganze Zeit grinste er nur vor sich hin,bis sein Blick auf meinen verwundeten Arm fiel.
Sofort schien er etwas verwirrt,was mich etwas beunruhigte.
《Wieso macht er jetzt so ein verwirrtes Gesicht? Erinnert er sich etwa nicht mehr an gestern?》
Ich öffnete langsam meinen Mund,um etwas zu sagen,aber er kam mir zuvor.
"Sag mal war ich das?",kam es seinterseits.
Er griff nach meinem linken Arm und betrachtete die Wunde von allen Seiten.
Und je länger er die Wunde ansah,desto fester wurde sein Griff um meinen Arm.
Langsam verzog ich mein Gesicht und achtete darauf,ja keinen Ton herauszubringen,was ihn auf mich aufmerksam machen könnte.
Auf einmal sah er auf und blickte mir direkt in mein,noch immer schmerzerfülltes,Gesicht.
Eine Weile starrte er mich nur an,doch sein Blick wurde auf einmal wieder kalt und emotionslos.
"Musst du denn solche Probleme machen? Das ist nichts weiter als eine kleine Wunde,also stell dich nicht so an verdammt!",entfuhr es ihm und er brachte seinen Körper wieder in eine normale Position.
Mit einem etwas zu hasserfülltem Blick sah er auf mich herab und begab sich Richtung Tür.
Mit Schwung riss er sie auf und ließ sie,nachdem er mein Zimmer mit raschen Schritten verlassen hatte,wieder krachend ins Schloss fallen.
Ich hingegen blieb etwas zu verwirrt in meinem Raum zurück und starrte auf die Tür,die er zuvor etwas zu laut geschlossen hatte.
Das einzige,was man jetzt noch hören konnte war das Ticken der Uhr,der ich vor einer Weile noch meine ganze Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
Langsam drehte ich meinen Kopf wieder in die Richtung der Uhr und betrachtete sie.
"17:03 Uhr",murmelte ich leise, erhob mich vorsichtig von meinem Bett und machte mich mit schnellen Schritten in Richtung Badezimmer auf.
《Ein Glück,dass er heute nicht so lange geblieben ist...》
Während ich nach Verbänden und ähnlichen Dingen in dem kleinen Schrank suchte,malte ich mir in Gedanken alles mögliche aus,was passiert sein könnte wenn mein Kidnapper etwas länger geblieben wäre.
Nach einigem Suchen gab ich schließlich auf und wollte mich gerade wieder zu meinem Bett begeben,als er auf einmal wieder hineinkam.
Ich hielt meinen Atem an und musterte seinen Rücken,bis er sich in meine Richtung umdrehte und mich bemerkte.
Mit schnellen Schritten kam er auf mich zu und packte meinen gesunden Arm,an dem er mich zum Bett zog.
Während ich ihm unbeholfen hinterherstolperte,fiel mir auf einmal etwas auf.
In seiner anderen freien Hand hielt er einen kleinen,weißen Koffer.
Ruckartig setzte er mich wieder aufs Bett und ließ sich neben mich fallen.
Ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen griff er nach meinem verletzten Arm und öffnete den kleinen Koffer,aus dem er einen langen Verband rausholte.
Ich starrte ihn aus großen Augen an und beobachtete,wie er den Verband schnell um meine Wunde wickelte und ihn dort festmachte,damit er nicht abrutschte.
Nachdem er dies beendet hatte erhob er sich wieder und lief wortlos zu der Eisentür.
"Wieso?",brachte ich leise heraus,bereute es aber im nächsten Moment wieder.
Doch er drehte sich nicht wie erwartet wieder um,um mich zu schlagen,sondern blieb einfach zur Tür gedreht stehen.
"Wieso?",kam es seinerseits und er drehte seinen Kopf in meine Richtung,um mich aus seinen kristallblauen Augen anzusehen.
Für einen Moment sah ich etwas in seinen Augen,was ich noch nie zuvor gesehen hatte.
Unsicherheit.
Doch bevor ich seine Augen noch weiter unter die Lupe nehmen konnte wandte er sich wieder ab.
"Das kann ich dir nicht verraten. Vielleicht...irgendwann aber nicht jetzt.",hörte ich ihn sagen und meine Augen weiteten sich nurnoch mehr.
Seit wann waren Kidnapper so nett zu ihren Gefangenen?
Ich sah,wie er die Tür öffnete und schon einen Fuß aus meiner Kammer gesetzt hatte,als mir mein verbundeter Arm wieder einfiel.
Ich schluckte.
"Danke....",brachte ich klar und deutlich heraus,stockte aber daraufhin.
Ich wusste nicht,wie er hieß.
Er machte einfach einen weiteren Schritt,was mich denken lies,er hätte mich einfach ignoriert,doch er blieb stehen.
"Jayden",hörte ich ihn nuscheln,bevor er die Tür hinter sich schloss und mich wieder ganz alleine ließ.

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Da bin ich endlich wieder ;3
Tut mir wirklich unfassbar Leid,dass ich so lange nichts geupdatet habe,aber ich hatte einfach keine Zeit.
Arbeiten,Referate,... D:
Ich hoffe ihr seid nicht sauer auf mich und ihr seid einigermaßen zufrieden mit diesem Kapitel^-^
Jessi♡

In love with my KidnapperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt