Oh Nein. Mein Herz begann zu rasen, als hätte man einen Schalter bei mir umgelegt. Ich hatte solchen Bammel vor dieser Begegnung. Wieso musste er jetzt auf einmal da rumstehen, in meinen Gedanken hatte sich die Szene heute ganz anders abgespielt.
Dahin waren all meine Pläne, jetzt musste ich sehen wie ich ihm meine Gefühlslage beichten würde. Ich war kurz davor einfach umzukehren und der Situation zu entfliehen, ich konnte das einfach nicht. Möglicherweise hatte ich ja was in der Schule liegen lassen und... „Hi Grace". Himmel! Er kam auf mich zu! Ich spürte wie sich mein Körper versteifte und mein Gesicht erstarrte. Würde er mich küssen?
Aus großen Augen fixierte ich ihn und beobachtete jede seiner Bewegungen mit Argusaugen, nicht im Klaren darüber wie ich als nächstes reagierte.
„Hey", fiepste ich leise. Ich war nur froh dass meine Freunde schon alle weg waren und ich nicht unter Beobachtung stand. „Wie war dein Tag? Ich hab dich vermisst". Wie bitte? Mein Innereien schienen allesamt Purzelbäume zu schlagen, oder vielleicht auch krassere Dinge wie Saltos und Backflips, denn das Gefühl ebbte einfach nicht ab.
„Wirklich?", stotterte ich und sah in seine wunderschönen Augen, die es auch diesmal nicht sein lassen konnten, den Rest meines Körpers in Wackelpudding zu verwandeln. Wieso stellte er nur all diese Dinge mit mir an? War ich wirklich so leicht zu beeindrucken? Er schien etwas verwirrt. „Ich mein, naja ich hab auch dauernd an dich gedacht", korrigierte ich mich und war froh in diesem Punkt nicht lügen zu müssen. Jetzt schien er zufrieden zu sein und lächelte stolz. Dann zog er mich urplötzlich in eine Umarmung und platzierte einen klitzekleinen Kuss an der Stelle unter meinem Ohr.
Ich musste mich an ihm festhalten um den auf mir einprasselnden Eindrücken keinen Sieg über meinen Körper zu gewähren. „Also wie war dein Tag?", wiederholte er seine Frage von vorhin und griff nach meiner rechten Hand. „Gibt's was neues?" Um genau zu sein, will ich dir gerade verklickern dass ich keine Lust auf einen Freund hab und dich viel lieber an meine beste Freundin weiter reiche, aber das ist ja nichts erwähnenswertes.
„Nein. Außer dass ich die Bestätigung hab, dass Buttersäure mich noch immer nicht high macht". Er lachte und strahlte mich an. Ich konnte das nicht durchziehen. Er war zu süß und ich fühlte mich magnetisch von ihm angezogen. Ich war schlichtweg wehrlos. „Soll ich dich nach Hause fahren?", bot er an.
Ich würde sein Angebot zu gerne annehmen aber ich würde mir dabei nur noch verräterischer vorkommen. Ich musste meinen Freundinnen die Wahrheit sagen, irgendwie interessierte ich mich doch für ihn. Aber wie sollte ich etwas erklären, dass nicht mal ich selbst verstand? „Danke für das Angebot, aber meine Oma müsste eigentlich jeden Augenblick kommen, sie holt mich heute ab und wir fahren zu ihr", log ich schnell. „Dann wann anders. Soll ich noch mit dir warten?". „Nein", schoss es viel zu schnell aus mir hervor und ich biss mir vor Schreck auf meine Lippe. „Ich muss eh ein Stück laufen weil sie vorm Park auf mich wartet. Ich sollte mich glaub ich beeilen". Ich versuchte einen gehetzten Eindruck zu machen und betete endlich dieser Situation entfliehen zu können.
„Dann bis morgen", meinte er und küsste mich auf den Mund. Ich schloss meine Augen und ließ es passieren. Ok ich ließ es mehr als nur passieren. Mein Mund öffnete sich Stück für Stück mehr, aber ich war zu schüchtern um den Kuss noch intensiver werden zu lassen. Wir lösten uns voneinander und ich wurde mit klopfendem Herzen stehen gelassen.
Ich ging ein paar Schritte um meine Ausrede glaubhaft erscheinen zu lassen und hockte mich als die Luft rein war auf eine Bank vor der Schule. Na klasse, jetzt konnte ich hier mutterseelenallein zwei Stunden auf den nächsten Bus warten. Allein mit meinen Gedanken. Jackpot. Einzelne Personen verließen nur noch die Schule, meistens Lehrer die ihre ledernen Aktentaschen mit sich rumschleppten. Ich setzte mir meine dicken Kopfhörer auf, der beste Kauf den ich je getätigt hatte, und versank in der Musik.
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The Tommo Way
FanfictionΨ ∂яαмα ƒєαт нυмσя Ψ Rebellische Gruppe an testosterongesteuerten Teenagern direkt neben der Haustür und besoffene Vollidioten die in deinem Vorgarten herumkugeln und sich selbst besabbern? Hallo, gibt's bei mir! Gratis und rund um die Uhr. Und das...