Morning Encounter {5}

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Mit offenstehendem Mund gelangte ich wieder bei Emma, Edda, Maddie und Claire an.

„Die ist ernsthaft mit Jonah zusammen", verkündete ich was verdutze Blicke zum Vorschein rief. „Irgendwann fällt jeder Typ mal auf ne Schlampe rein", kommentierte Maddie trocken.

„Traurig aber wahr", nuschelte Claire. „Ach was, überrascht mich das von dir zu hören.

Mit Colin und dir ist aber schon noch alles in Ordnung oder?"

„Ja Edda", grinste Claire jetzt. „Alles in Butter am Kutter".

Die beiden waren Anfang der elften zusammengekommen und mich verwunderte es immer wieder, dass der hübsche Colin es so lange mit ihr ausgehalten hatte.

Nicht weil ich fies sein wollte oder so, einfach nur weil Claire eben Claire war. Total durchgeknallt, quirlig, äußerst kommunikativ und deswegen manchmal auch etwas nervenaufreibend.

Aber trotzdem war sie um ihre Schönheit einfach nur zu beneiden. „Die hat Nerven. Zickt mich einfach an nur weil ich mit Jonah geredet hab". Fassungslos schüttelte ich den Kopf.

„Gib mal dein Handy, das gibt Rache", forderte Maddie und streckte ihre rechte Hand in meine Richtung .

„Vertrau mir", setzte sie nach, als ich immer noch nicht reagierte. Ich fischte das Mobiltelefon aus meinem Rucksack und händigte es ihr aus.

Emma die ihr beim Tippen über die Schulter lugte kicherte und warf mir belustigte Blicke zu.

Da fiel mir der gestrige Abend ein und ich machte auf mich aufmerksam, indem ich wie ein quengelndes Kind auf und ab hüpfte.

„Emmiiiii", quietschte ich. „Wo wir jetzt schon beim Thema Freund waren. Was ging gestern noch mit Tristan seit ihr jetzt endlich ein Paar?"

Da Emma so eine klare, helle Haut hatte sah man ihre rotgewordenen Wangen deutlich aufleuchten.

Ich bemitleidete sie ein wenig, denn wir alle standen um sie und starrten sie an, wobei wir alle große Ähnlichkeit mit der Grinsekatze aus Alice im Wunderland haben mussten, das musste einen echt Angst machen.

Doch plötzlich zog sie die Schultern hoch und all unsere Ausmalereien wurden zunichte gemacht, da sie uns klarmachte das bis auf einen Kuss auf die Wange und eine vielleicht etwas längere Umarmung nichts geschehen war.

„Und jetzt haben wir auch noch zwei Problemfälle", stöhnte Edda. Wir alle bedachten sie mit einer verwirrten Miene.

Sie nickte erst in meine, dann in Emmas Richtung. „Zwei hoffnungslose Fälle denen wir gewaltig in den Arsch treten müssen, damit Amor endlich seinen Auftrag erfüllen kann".

Claire begann zu kichern. „Was soll das denn bitte heißen", kreischte Emma schon fast und wurde noch röter.

Diese Frage stellte ich mir allerdings auch.

„Emma muss endlich den entscheidenden Schritt mit Tristan machen und meine liebe G hier braucht endlich wieder einen Freund".

Ich nahm Maddie endlich mein Handy aus der Hand, denn sie war schon lange fertig mit ihrer „Rache". Hoffentlich hatte sie es nicht übertrieben.

Während Edda die anderen von meiner Begegnung mit dem blonden Jungen bequasselte, verschränkte ich die Arme und starrte auf das Kopfsteinpflaster.

Meiner Meinung nach kam ich ohne Freund ziemlich gut zurecht und ich war nicht scharf drauf jemanden an meiner Seite zu haben. Ehrlich, diese ganzen Schulromanzen waren doch auch nicht von Dauer, irgendwann war's vorbei.

The Tommo WayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt