BLING BLING Motherfucker {18}

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Als es zu Schulende klingelte war Louis der erste der verschwand. Er schien es sehr eilig zu haben.

Ich hingegen räumte langsam meine Sachen zusammen und lief dann mit Tom und Mirella in den Eingangsbereich der Schule.

Die Aufgabe bis nächsten Donnerstag war es, die Tiere zu bestimmen und auch Wasserproben und so weiter zu machen. Wir brauchten Erde um den pH-Wert zu bestimmen und mussten Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen. Das hieß, das Spiel von letztem Mittwoch würde sich wiederholen...

Ich verabschiedete mich und ging zu Maddie und Edda die beide auf einer Bank über der Heizung saßen.

„Hey", begrüßte ich sie und setzte mich neben sie.

„Mir ist sooo langweilig G, kann ich dein Handy durchstalken? Bitteeee!" Edda flehte mich mit unschuldig klimpernden Wimpern und Schmollmund an. Ich lachte und gab es ihr, ich hatte nichts zu verheimlichen. Wir tratschten ein bisschen über dies und das als Edda plötzlich ein merkwürdiges Geräusch von sich gab und etwas von meinem Handy ablaß: „Louis' Status ist nicht ernsthaft: Life is a bitch and then you die, so fuck the world an just get high." Ich gab ein komisches Lachen von mir.

„Der meint halt er ist's", kommentierte M.

Plötzlich wurde die Stille der Schule durch einen markerschütternden Schrei durchbrochen. Verwundert sahen wir uns an.

Da sah ich Kayla fuchsteufelswild die Treppe runterstürmen, im Gepäck hatte sie ihre ganzen Mitläuferfreundinnen. Sie unterhielten sich so laut, dass wir problemlos zuhören konnten.

„Jetzt denk noch mal nach wo du heute überall warst".

„Ja genau, lass uns noch mal alles durchsuchen."

„Vielleicht findet sie ja auch wer und gibt sie ab. Die Putzfrau vielleicht."

„Bist du eigentlich bescheuert Linda?! Erstens wird diese versiffte Schule eh nie gründlich gereinigt und zweitens würden diese gierigen, ramschigen Putzfrauen so ein teures Teil nie abgeben sondern selbst einstecken", fauchte sie eine ihrer Freundinnen an.

„Die Darabont hat so nen Schaden", wisperte Edda neben mir und verdrehte ihre Augen.

Da entdeckte uns Hilla, Kaylas beste Freundin.

„Hey ihr", rief sie uns abschätzig zu und stolzierte ein paar Meter in unsere Richtung. „Hat eine von euch K's Kette gesehen? Sie wurde nämlich gestohlen!" Eindringlich starrte sie uns an.

„Ne, keine Ahnung", meinte Maddie und ich für meinen Teil schüttelte den Kopf. Hilla rümpfte ihre Nase und stöckelte zurück zu den anderen, die versuchten Kayla zu trösten. Sie stand wirklich kurz vor einem Nervenzusammenbruch.

„Welche Kette?", fragte ich die anderen beiden. Maddie stöhnte. „Heut in der ersten haben alle schon drüber geredet. Das ist so eine übertrieben große Statement Kette von Swarovski. Lelo hat mir erzählt dass die knapp 700£ kostet."

„Und die ist jetzt weg?", staunte ich mit großen Augen und sah noch mal zu Kayla. Das war echt scheiße, sie tat mir Leid.

Daheim herrschten ebenfalls Hektik und Trubel. Meine Eltern verreisten morgen in aller Früh nach London und würden bis Mittwochabend dort bleiben. Josh und ich würden für die nächsten Tage alleine daheim sein.

Beim Abendessen konnten wir uns einen Überlebensvortrag von Mom anhören, die mir sogar unnötigerweise noch mal erklärte, wie man Wäsche wusch und wie ich den Notruf tätigen musste. Das würde ich ja wohl noch hinkriegen.

Josh hörte gar nicht erst zu, er verließ sich sowieso drauf, dass seine große Schwester, aka ich, die ganze Arbeit erledigte. Das konnte er sich mal blitzschnell abschminken, Hotel Mama gab's bei mir nicht.

The Tommo WayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt