„Oh Mann, du bist ja klatschnass", meinte Niall atemlos, als er mich nach einem langen, lange Kuss freigab. „Komm mit", er griff meine Hand und wir liefen ein paar Meter. Ich hatte Recht gehabt, der Weg war hier zu Ende und ich sah schon das silberne Metall seines Autos durch den Regen blitzen.
Er zog mir meine triefnasse Jacke aus und warf sie nach hinten. Wie letztes Mal auch hatte er Tee dabei. Er füllte mir etwas in den Deckel der Thermoskanne und überreichte ihn mir. Ich war so nervös und konnte nichts von mir geben. Niall legte einen Arm um mich und zog mich an sich. Mit ausgestrecktem Arm hielt ich den Tee von mir weg, damit ich ihn nicht über meinen Schoß verschüttete. Im Moment genügte es, dicht an ihn gekuschelt neben ihm zu sitzen und auf den Regen zu lauschen, der laut und unaufhörlich auf das Wagendach prasselte. „Komischerweise hat mir der Regen heut überhaupt nichts ausgemacht. Fühlst du dich schon besser?" Ich nickte stumm. Es stimmte irgendwie, sein Kuss hatte meine Zweifel besiegt. Aber mir fielen tausende Fragen ein. Ich musste wissen wie sein Verhältnis zu Emma war. „Was wird aus uns, Niall?", fragte ich leise. „Was aus uns wird?", er betrachtete mich prüfend. „Ich verstehe nicht, was du meinst, Süße. Wir haben keine Probleme". Er schenkte mir ein sicheres Grinsen. „Hey Grace, kipp den Tee aus dem Fenster, ja? Deine Lippen sind noch zu einem anderen Zweck da". Stumm gehorchte ich.
Er beugte sich über mich und küsste mich auf die Stirn. Dann bedeckte er mein Gesicht mit kleinen Küssen und strich mir schließlich zärtlich über die Wangen. Dann presste er seine Lippen auf meinen Mund und mein Verstand blieb stehen. Niemand hatte mich je so geküsst. So stürmisch und mit einem leidenschaftlichen Feuer. Als er mit seinen Händen über meinen Körper strich, stieß ich einen schwachen Protestschrei aus, doch er kümmerte sich nicht darum. Mein Verstand bat ihn aufzuhören, doch mein Körper presste sich verlangend an ihn. Ich hatte die Kontrolle verloren. Es war als bestände ich aus zwei widersprüchlichen Teilen, die miteinander kämpften. Und es sah ganz so aus als ob das falsche Ich gewänne.
„Ich brauch mal kurz Luft", japste ich. Ich schubste ihn weg, setzte mich auf und zog mein Sweatshirt herunter. „Das geht mir ein bisschen zu schnell". Aber selbst als ich jetzt von ihm abrückte spürte ich noch einen Schauer der Erregung über meinen Rücken rieseln. Ich war völlig durcheinander. Wieso konnte man nicht einfach die Zeit anhalten? Einfach mit Niall hier drinnen in diesem Auto bleiben. „Komm, Grace", murmelte Niall und wollte wieder nach mir greifen. Aber ich rückte nur noch ein Stückchen weiter von ihm ab und presste mich gegen die Tür. Das kostete mich eine ungeheure Anstrengung. „Meinst du nicht wir sollten uns erst mal besser kennenlernen?", fragte ich. „Außer deinem Name und der Tatsache dass du mich in unserem Wettrennen geschlagen hast, weiß ich nicht allzu viel von dir."
„Klar Baby, was willst du wissen". Niall setzte sich auf, zog eine Schachtel Zigaretten aus seiner Jackentasche und zündete sich eine Zigarette an. Mehr als überrascht sah ich ihn an. Niemand von meinen Freundinnen rauchte und meine Eltern hatten das Rauchen glücklicherweise aufgegeben. Zigaretten waren ein ungewohnter Anblick für mich, denn ich hatte niemanden in meinem Freundeskreis der sich dieser Sucht hingab. Ich hasste das Rauchen, so sehr dass ich es jedem auszutreiben versuchte. Mein Dad war eine besonders harte Nuss gewesen und ich hatte ihn immer damit vollgelabert wie schädlich es war. Wieso wollte sich jemand freiwillig so etwas antun? Sein Leben absichtlich zu verkürzen, wo unsere Zeit auf der Erde doch eh schon begrenzt war. Außerdem bekam man damit nur Probleme und wird krank und hässlich. Wieso musste Niall also jetzt diese scheiß Kippen rausholen? Sie schienen den Abstand zwischen uns beiden nur zu vergrößern. Er war so ganz anders als ich, tatsächlich wie ein Fremder. „Erzähl mir von dir", bat ich. „Was machst du am liebsten? Hast du irgendwelche Hobbys?"
„Du meinst... außer dir?". Ich wurde prompt rot, das schmeichelte mir überhaupt nicht. „Okay, lass mich mal überlegen. Ich hab meinen Führerschein gemacht und jetzt spare ich für ein besseres Auto". Das war irgendwie keine richtige Antwort auf meine Frage. „Und was ist mit der Schule?" Ich spielte darauf an zu erfahren, warum er auf einmal aufgetaucht war. „Was soll schon mit der Schule sein? Sie nervt mich". Sein Ton war abweisender geworden. „Haben wir jetzt genug geredet? Ich will viel lieber knutschen". Er streckte seinen Arm nach mir aus und mir lief vor Aufregung wieder eine Gänsehaut über den Rücken.
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The Tommo Way
FanfictionΨ ∂яαмα ƒєαт нυмσя Ψ Rebellische Gruppe an testosterongesteuerten Teenagern direkt neben der Haustür und besoffene Vollidioten die in deinem Vorgarten herumkugeln und sich selbst besabbern? Hallo, gibt's bei mir! Gratis und rund um die Uhr. Und das...