The Tommo Way

The Boys Are Back {2}

Wir redeten über ziemlich belangloses Zeugs, er erzählte vom Fußball, was mich ehrlich gesagt nur mehr oder weniger interessierte und ich schwafelte ihn mit meinen ganze Tragödien die ich je mit Troy erlebt hatte voll.

Er schüttelte sich vor Lachen, während ich angespannt versuchte nicht mit einzustimmen, weil 1. Diese eine Sache gar nicht so lustig gewesen war (jedenfalls nicht für mich) und 2. all meine Körperteile ziemlich wehtaten.

Es endete darin dass ich zwar nicht laut lachte, doch mein gesamter Körper ziemlich creepy vibrierte. Nachdem er mich eine Runde ausgiebigst ausgelacht hatte fand er endlich Atem und presset hervor:

„Du bist wirklich", er unterbrach sich selbst, weil wieder eine Lachwelle über ihn herfiel. Er riss sich zusammen und sprach seinen Satz zu ende. „Wirklich in den Parkteich gefallen? Vor allen Leuten"

Er gab einen Laut von sich der sich anhörte wie ein Grunzen.

„Jaja bin ich", winkte ich ab und fasste die peinliche Geschichte erneut zusammen.

„Troy ist so nem' riesigen Schäferhund hinterhergejagt und weil der fette Troy sogar für sowas zu blöd ist hat er kurz vorm See ne Vollbremsung hingelegt für die ich leider keine Zeit mehr hatte. Das wars. Ende Gelände. Peinlichkeitsfaktor hoch eine Trizilliarde"

Jonah war jetzt an den Rand der Couch herangerückt, hatte seinen Kopf auf seine Hände gestützt und gewährte mir ein schiefes Grinsen.

„Der Köter kann froh sein dass ich ihn nicht mit in dieses Dreckswasser gerissen hab als ich über ihn hinweggesegelt bin", grollte ich finster.

Er stand, immer noch grinsend den Kopf schüttelnd auf, nahm unsere beiden ausgetrunkenen Tassen und brachte sie in die angrenzende Küche.

Ich wollte mich grade dem Werbespot zuwidmen der gerade lief (wer wollte schon nicht glänzend reine Klo's haben?) doch Jonah lenkte mich ab indem er in eine „Mein-Haustier-ist-das-allerbeste-Euphorie-Geschichte" einstimmte. „Ich kann froh sein das Bolt so lieb ist".

Ja, sein Hund, dieses kleine weiße Fellbüschel hieß Bolt, so wie der Hund aus dem Kinofilm. Aber ich hätte drauf schwören können, dass der Filmhund-Bolt kein winziger Chihuahua war.

Während er erzählte hörte ich nur mit halbem Ohr zu, weil ich mir wegen dieser Bolt-Namensgeschichte das Hirn zermarterte.

Deswegen wurde ich erst wieder auf ihn aufmerksam als er direkt vor mir stand. Er starrte mich an als ob er irgendwas von mir wollte.

„Hö", machte ich nur ahnungslos was mich bestimmt wie einen Vollidioten aussehen ließ.

„Ich hab gefragt wie sich dein rechtes Bein anfühlt", wiederholte er sich und ging in die Hocke. Ich hiefte mein ausgestrecktes Bein mit einem Ächzen vom Wohnzimmertisch und ließ es auf den Boden plumpsen.

„Versuch mal es zu knicken". Wie Ärzte es immer machten legte er eine Hand kur über mein Knie auf meinen Oberschenkeln und dass andere an mein Schienbein, darauf bedacht in keine meiner Schürfwunden zu greifen.

Er übte sachten Druck aus, doch mir war das alles zu blöd, also brachte ich mein Bein in sekundenschnelle in eine perfekte 90° Position. Ich wollte schon ein überladenes „Tadaaa" anstimmen doch der Schmerz, der wie eine ausgelöste Rakete durch mein Bein schoss ließ das Ganze zu einem krüppelig-quietschigen „Waahahhaaä" werden.

Ich biss meine Zähne aufeinander und ließ mein kribbelndes Bein in der Position ruhen. Mr.Jonah Superarzt war schon mit einem überaus intelligentem Profi-Rat zur Stelle: „Langsam Grace, du willst doch nicht am ersten Schultag mit Rollstuhl auffahren!"