Ich stehe in ihrem Zimmer. Alles sieht so aus wie früher, abgesehen davon, dass es aufgeräumt ist.
Doch etwas ist neu hier, vor ihrer Fensterbank steht ein kleiner Tisch mit Fotos, Kerzen und Erinnerungen an sie.Von unten höre ich das leise Gemurmel von ihrer Trauerfeier.
Ich ziehe einen Rosenstrauß und ihren Teddybären aus meiner Tasche und lege sie dazu.
Den Bären hatte sie mir ein Jahr zuvor gegeben, weil ich krank geworden war. Ich wollte ihn ihr schon längst zurück geben, kam aber nie dazu.
Dann nehme ich das Feuerzeug vom Regal und zünde die Kerzen an. Sie verströmen einen blumigen Duft.Sie war vor genau zwei Wochen gestorben. Ihre Mutter Silke hatte uns angerufen und es Lina, Steffs bester Freundin, und mir erzählt.
Wir wusste nichts von ihrer Krankheit. Steffanie war die letzten drei Wochen nicht zur Schule erschienen. Als wir sie dann besuchen wollten, hat uns Silke gesagt, dass sie nicht da wäre.
Das stimmte auch, denn sie war zu diesem Zeitpunkt mit ihrem großem Bruder Tobias in England.Als ich mich umsehe, fällt mein Blick auf das Bild auf ihrem Nachtisch. Darauf sieht man einen großen, blonden 16-jährigen Jungen, Arm in Arm mit zwei Mädchen. Das bin ich. Links von mir steht Lina aka. Li, ein rotblondes, mittelgroßes Mädchen mit grün-grauen Augen. Und rechts ein braunhaariges, zierliches, wunderschönes Mädchen mit großen blauen Augen. Das ist Steffanie, doch von Lina und mir, wurde sie immer nur Steff genannt.
Mein Blick fällt auf ihr Bett, indem sie gestorben ist.
Ordentlich gefaltet liegt auf ihrer Harry-Potter-Bettdecke, ihre lila Plüschdecke und ein Buch
Darauf steht mit Steffs Handschrift:
NICHT ANFASSEN, SONST KILL ICH DICH!!
Das war typisch für Steff. Eigentlich war sie lustig und sanft, doch in den Wochen vor ihrem Tod hat sie eine Mauer aufgebaut, durch dir sie niemanden ließ. Nicht einmal Lina oder ich schafften sie zu durchdringen.Das Buch hatte ein Siegel aber es war noch nicht aufgebrochen. Sie musste es kurz vor ihren Tod verschlossen haben.
Ich zerbrach das Siegel, obwohl sie es verboten hatte, und schlug das Buch auf.
Darin stand:
Hallo Nick, Hallo Li!...
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15 Wishes
Teen FictionSteffanie Koblinski ist erst 15, als sie an Krebs stirbt. Sie hinterlässt ein Tagebuch, indem sie die letzten Wochen vor ihrem Tod festhält, und eine Liste mit 15 Dingen, die sie vor ihren Tod erledigen möchte. Da sie nicht alle Punkte erledigen kon...