Nick
Inzwischen sind zwei Wochen vergangen und in den ersten zwei Stunden hatten wir Kunst. Die nächste Doppeltstunde haben wir Sport. Eigentlich mag ich dieses Fach sehr gerne, aber Herr Jung, unser Sportlehrer ist grade in Elternzeit und wir haben als Vetretung Frau Kimmek. Sie ist zwar relativ jung, aber die Schüler sind ihr egal. Sie lässt die Schüler machen was sie wollen und telefoniert die ganze Zeit. Das führt meistens dazu das die Jungs Bälle durch die Gegend schleudern und die Mädchen am anderen Ende der Turnhalle reden oder Bodenturnen.
Ich schnappe mir meinen Turnbeutel und mache mich auf den Weg in die Turnhalle. Das kann ja heiter werden.
Mittlerweile ist bereits die Hälfte der Stunde vergangen und Frau Kimmek ist immer noch draußen und telefoniert. So wie immer. Noah und seine Freunde schleudern einfach wild Bälle durch die Gegend, während ich versuche ein paar Körbe zu werfen. Eigentlich würde ich am liebsten zu Hause sein. Frustiert werfe ich meinen Ball weg und setze mich auf die Bank. Ich hole mein Handy raus, wenn Frau Kimmek die ganze Zeit an ihrem Handy häng,t darf ich das wohl auch. Ich will grade meinen Code eintippen, als ich ein Kreischen aus der Richtung der Mädchen höre. Warscheinlich ist mal wieder ein Ball in ihre Richtung geflogen. Ich verdrehe genervt die Augen und schau wieder auf mein Handy.
Plötzlich höre ich Lina:
" Bist du blöd? Wie kannst du hier noch sitzen?"
Ich schaue verwirrt auf und sehe mich in der Turnhalle um, doch ich sehe nur Traube von Menschen. Die ganze Klasse steht bei den Mädchen.
"Was ist da passiert?", frage ich
Li schlägt sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Komm einfach mit!"sagt sie nur genervt. Sie nimmt meinen Arm und zieht mich aus der Turnhalle raus. "Wo ist denn nun Frau Kimmek?" murmelt Li besorgt.
Ich sehe wie Sam auf uns zugelaufen kommt. "Ich hab schon den Notarzt gerufen! Er dürfte gleich da sein." Dabei hält er sein Handy hoch.
"Hä? Notarzt? Wieso das denn?" frage ich verwirrt.
Plötzlich schüttlet Li mich durch. "Wegen Marie natürlich, Dummkopf!"
"Was ist denn passiert?", wiederhole ich meine Frage diesmal panischer.
"Hast du es nicht bemerkt? Marie hat einen Ball gegen den Kopf bekommen und ist dann einfach, ähm sie war... kurz weg oder so.",meint Sam.
"Wo ist sie jetzt?", frage ich mit eindringlicher.
"Noch in der Turnhalle, warscheinlich.", antwortet er.
"Ach, Sam... Nick steht hier so bescheuert rum, lass uns einfach weiter Frau Kimmek suchen!", sagt Li genervt.
Schnell laufe ich zurück in die Turnhalle und sehe erleichtert, dass Marie nun auf dem Boden sitzt und sich mit ein paar Mädchen unterhält. Mit zügigen Schritten gehe ich auf sie zu.
"Marie?", sage ich leicht verzweifelt
"Ach? Jetzt aufeinmal interessierst du dich für mich! Jetzt bin ich dir wichtig?", wütend schaut sie mich an. Die Mädchen um sie herrum schauen verwirrt erst mich und das Marie an.
"Kannst du mich bitte in Ruhe lassen?", nun erfüllt Trauer ihren Blick.
"Der Krankenwagen ist unterwegs!" Ich drehe mich um und gehe raus.
Marie will nichts mehr mit mir zu tun haben. Leise hört man schon die Sirenen von dem Krankenwagen. Und wenig später erscheinen auch schon die Sanitäter und ich bringe sie in die Turnhalle. Der eine Sanitäter geht zu Frau Kimmek, die anscheinend jetzt auch mal erschienen ist, und unterhält sich mit ihr. Der andere geht zu Marie fragt sie etwas. Li und Sam stehen am Rand. Ich gehe zu ihnen und höre zu, wie Li sich über Frau Kimmek aufregt.
"Diese scheiß... arg... jetzt tut sie so, als wäre sie der Engel auf Erden, und es sei ja so schlimm...Wir hätten ihr garnicht erzählen sollen, was passiert ist. Da ständ sie so dumm da! Ach Mann, die regt mich so auf!...", wütend tritt sie einen Ball weg. Sam hört ihr einfach nur zu und gibt ihr an den richtigen Stellen Recht. Das ist alles, was man machen muss, wenn Li aufgebracht ist.
Plötzlich kommt Sarah auf uns zu. "Verdammt! Was will die denn jetzt?", murmelt Sam.
Verwirrt schaue ich ihn an. "Oh Baby, das mit Marie, tut mir soooo leid!", dann fällt ihr Blick auf Li,"Was macht die denn hier?", keift sie Li an.
Li verdreht die Augen."Na eifersüchtig?", fragt Li und schaut sie provozierend an.
"Never!", Sarah dreht sich zu Sam und küsst ihn.
"Bravo! Sie kann Englisch.", sagt Li trocken. Sekundenlang schauen Li und Sarah sich herrausfordernd an. Beschwichtigend sagt Sam dann:"Komm Sarah. Lass uns gehen!"
Die beiden verlassen die Turnhalle. Li schaut ihnen wütend hinterher.
"Na, eifersüchtig?", imitiere ich Li
"Solltes du doch nicht lieber um deine Freudin beziehungsweise um deine Ex-Freundin! kümmern?"
Dann steht sie wütend auf und geht aus der Turnhalle. Toll, jetzt stehe ich hier ganz alleine. Alle sind schon gegangen und Marie ist warscheinlich schon auf dem Weg ins Krankenhaus. "Und jetzt?", frage ich mich. Bringt ja eigentlich nichts hier alleine rumzustehen. Langsam mache ich mich auf den Weg und gehe mich umziehen.
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15 Wishes
Teen FictionSteffanie Koblinski ist erst 15, als sie an Krebs stirbt. Sie hinterlässt ein Tagebuch, indem sie die letzten Wochen vor ihrem Tod festhält, und eine Liste mit 15 Dingen, die sie vor ihren Tod erledigen möchte. Da sie nicht alle Punkte erledigen kon...