"Hey Izz, was geht?" fragte meine Schwester Izzy, nachdem sie runter zur Tür gerannt war um aufzumachen, obwohl ich ihr gesagt hatte, das es für mich ist. Sie sah deutlich enttäuscht aus, weil sie wahrscheinlich damit gerechnet hat, dass Henry nochmal wieder kommt, was sie aber nicht davon abhält, meine BF vollzulabern. "Schön, dass du auch mal wieder da bist.. weißt du was? Ich hab mir jetzt auch so Modelhefte gekauft! Wenn du magst, kann ich dir ja nachher mal zeigen, was ich schon designt habe.." "Äh, ja, Sue, geht klar.." murmelte Izzy und sah mich hildesuchend an. "Später vielleicht, du Nervensäge, Izzy ist wegen mir da!", erklärte ich Sue und natürlich warf sie mir deshalb einen eingeschnappten Blick zu und stapfte die Treppe hoch in ihr Zimmer. Izzy und ich verleierten die Augen und begrüßen uns dann erstmal richtig. Meine kleine Schwester hat schon immer versucht, sich mit meinen Freundinnen und Freunden anzufreunden und geht uns deshalb oft ziemlich auf den Keks. Isabell wollte schon immer Modedesignerin werden und hat auch richtig Talent dafür: sie kann richtig gut malen und näht sich schon seit ein paar Jahren ihre Klammotten selbst, was oft ziemlich cool aussieht. Sue versucht immer mehr wie Izzy zu sein und hat deshalb seit kurzem auch beschlossen, Modedesignerin zu werden. Ich muss mir aber keine Sorgen machen, denn Izzy und ich sind unzertrennlich und sie findet meine Schwester genauso albern wie ich. Ich holte die zwei Tassen Kakao, die ich uns gemacht hatte und eine Packung Cookies aus der Küche und wir gingen hoch in mein Zimmer. Izzy nahm wie immer auf ihrem Stammplatz in meiner Leseecke ihren Platz ein und begann schweigend mit einem nachdenkenden Gesicht Kekse in ihren Kakao zu tunken. Das kannte ich überhaupt nicht von ihr. Sonst war sie nämlich diejenige, die immer sofort wie ein Wasserfall los erzählte, sobald es mal eine Minute still war. Außerdem wichte sie die gabze Zeit meinem Blick aus. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht. "Hey, Izzy... stimmt irgendetwas nicht..?" Fragte ich sie direkt heraus. Eigentlich hatte ich sie eingeladen, weil ich ihr von Henry und mir erzählen wollte, aber das musste natürlich warten, wenn mit ihr irgendwas nicht stimmte.. "Naja.. eigentlich schon. Ich weiß auch nicht genau.. ich muss dir bloß was erzählen.." druckste sie herum und wurde plötzlich puterrot. Zu meiner Erleichterung lächelte sie dann aber ziemlich doll und murmelte: "Ich glaube ich habe mich verliebt.." "Aaaaaaah, wie toll!!!!! Ich auch!", jubelte ich und sprang auf, um sie zu umarmen. Zusammen hüpften wir lachend ein bisschen auf und ab, wie kleine Kinder.Dann beruhigten wir uns wieder und ich fragte sie: "Du zuerst: Wer ist es??" Sie seufzte verträumt. "Weißt du.. es gibt da doch diesen neuen. Er ist total süß und charmant und sooooo sexy. Du hast bestimmt schon mitgekriegt, wie ich ihn die ganze Zeit anstarre, stimmt's?" Sie kicherte und wartete auf meine Reaktion, doch ich war in letzter Zeit so viel mit mir selbst und Henry beschäftigt gewesen, dass mir nichts bei Izzy aufgefallen war. "Wie heißt er denn?" Hakte ich nach und sie verdrehte als Antwort ungläubig die Augen. "Na Henry. Jetzt sag mir nicht, dass du nicht weißt, wen ich meine, wir haben schließlich nur einen Neuen.." Ach du Scheiße. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Izzy hatte sich nicht in irgendjemanden verliebt, sondern ausgerechnet in den Typen, der so gut wie mit mir zusammen war. Mein Lächeln erstarb, während ich nach den richtigen Worten suchte. "Du Izzy.. das tut mir jetzt echt total leid.. aber was ich dir eigentlich erzählen wollte, ist, dass Henry und ich.. uns in letzter Zeit ziemlich nah gekommen sind.." Verständnislos sah sie mich an. "Ich bin auch in Henry verliebt, Izzy. Und er in mich.. " murmelte ich behutsam. Mit offenem Mund starrte sie mich an. "Ist nicht dein ernst, oder?!" Fassungslos starrte sie mich an. "Kann es sein, dass du dich seit neuestem jedem Kerl an den Hals schmeißt? Was ist mit diesem Hampelmann von dieser Band da?! Hast du dich von dem nicht auch schon abschleppen lassen...?" Wütend funkelte sie mich an und ich erschrak über ihre verletzenden Worte. "Ich habe mich weder an Henry noch an Harry rangeschmissen! So eine Schlampe bin ich nicht, das weißt du doch!" verteidigte ich mich gekränkt. "Außerdem wusste ich überhaupt nicht, dass du dich für Henry interessierst!" Sie lachte hämisch auf. "Achsoooo, na dann! Es ist natürlich vollkommen plausibel, dass du ihn dir dann einfach heimlich krallst! Sowas brauchst du mir, deiner besten Freundin natürlich auch nicht erzählen.. ist ja vollkommen unwichtig wie es mir damit geht! Hauptsache Miss Perfect bekommt alles was sie will!" Ihre Stimme triefte von Ironie. Ich wollte gerade etwas erwiedern, da schien sie allmählich vollkommen hysterisch zu werden. Mit Tränen in den Augen und geballten Fäusten schrie sie mich an. "Schonmal was vom Bro-Code gehört?!?! Das gilt fei auch für FREUNDINNEN!! Ich bin mir sicher, dass ICH ihn zuerst gesehen habe! Außerdem hattest du doch schon deinen bescheuerten Superstar... so verhält man sich nicht als beste Freundin, ist dir das klar?" Schluchzend sprang sie auf und obwohl ich eigentlich stinksauer war, tat sie mir so leid, dass ich sie trösten wollte. "Heey.. Izzy.. können wir nicht normal darüber reden? Ich hab das nicht gewollt, es ist einfach passiert... und außerdem hatten wir doch gesagt, dass niemals ein Kerl zwischen unsere Freundschaft kommen soll..", sagte ich leise und wollte meine Hand auf ihren Arm legen, doch sie schlug ihn weg. "Feeundschaft?! Was für ne Freundschaft? Deine Schwester ist schon seit langem eine bessere Freundin als du. Du bist für mich gestorben!" Mit diesen Worten rauschte sie aus meinem Zimmer und ich starrte ihr vollkommen erschrocken hinterher.. und hatte das Gefühl ich würde fallen..
Die nächsten paar Tage durchlebte ich wie einen Traum. Nachdem ich Izzy noch fünfmal hintereinander anrief und sie mich wieder einfach weg drückte, gab ich es schließlich auf und verschloss mich mit einer großen Packung Schokoeis in meinem Zimmer. Das war das allerallererste Mal das Isabel mich so angeschrien hatte und ich wusste überhaupt nicht was ich machen sollte, weil ich sie ja irgendwie auch verstehen konnte. Wir hatten uns natürlich schonmal gestritten, denn das gehörte natürlich auch zu den besten Freundschaften dazu, aber diesmal wollte sie mir einfach nicht verzeihen. Auch in der Schule ignorierte sie mich nun komplett und ich konnte mich vor Verzweiflung kaum auf den Unterricht konzentrieren. Aber immer, wenn ich laut schluchzend nach Hause kam und mich einsamer als je zuvor fühlte, war Henry der Fallschirm, der mich auffing, bevor ich am Boden zerschellte. Er war mein sicherer Hafen, die Schulter an der ich mich stundenlang ausheulen konnte. Und ich merkte schon nach kurzer Zeit, dass ich ihn absolut und unglaublich liebe. Und er schien es auch zu tun, denn er verwöhnte mich von vorne bis hinten. Er schenkte mir Blumen, Schokolade, eine Kette mit einem süßen kleinen Herzchen mit unseren beiden Anfangsbuchstaben und wir verbrachten fast genauso viel Zeit mit Küssen wie mit Reden und Lachen. Henry war einfach perfekt, und auch wenn ich beim kuscheln manchmal an die harten Bauchmuskeln unter Harrys T-Shirt und den fast schon verstörend intensiven Blick aus seinen moosgrünen Augen dachte, war ich mir sicher, dass ich die richtig Entscheidung getroffen hatte. Harry war auf eine gefährlich erotische Weise anziehend gewesen, aber das war vermutlich einfach zu viel für mich gewesen und Henry hingegen war durch und durch vernünftig, bodenständig, lieb und einfach wundersüß. Einmal ertappte ich mich bei dem Gedanken, dass die beiden im Vergleich ein bisschen wie ein süßer Typ und ein geheimnisvoller Mann wirkten und schämte mich dafür, dass ich meinen Freund für weniger erwachsen und männlich hielt, nur weil er eben nicht so..fordernd.. war wie Harry. Aber wie gesagt, ich liebte Henry, und ich dachte sicherlich auch nur deshalb so viel an ein gewisses Bandmitglied mit einem braunen Wuschelkopf, weil ich noch so verletzt und verwirrt war wegen Isabel. Mit der Zeit lernte ich dann schließlich ein bisschen mit der gesamten Situation umzugehen, dass ich keine beste Freundin mehr hatte und auch wenn ich wusste, dass es meiner ehemaligen besten Freundin wehtun würde, beschlossen Henry und ich, dass es nun an der Zeit wäre, unsere Beziehung endlich richtig offiziell zu machen.
Doch dann, nur ein paar Wochen später, sollte sich plötzlich alles ändern und auch der letzte Strohhalm an den ich mich noch klammerte - Henry - sollte mir entrissen werden.
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Just the girl next door~ ( 1D FF ♥)
FanfictionMary Lynn ist eigentlich ein ganz normaler Teenager und wohnt mit ihrer Familie in London. Sie arbeitet (wie jeden Samstag) im Starbucks gegenüber ihrer Wohnung, um sich neben der Schule ein bisschen Geld zu verdienen. Doch dieser eine Samstag, soll...