Kapitel 6: Sackgasse

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Seine raue Stimme, die in meinen Nacken flüsterte, ließ meine Knie weich werden. " Du hast sehr schöne Haare, Mary." Ich spürte, wie er eine Strähne entlang strich. Ich war absolut unfähig ihm ein " Lass das" entgegen zu schleudern, stattdessen drehte ich mich um und eh ich mich versah, lagen seine Hände an meiner Hüfte und er drückte mich sanft gegen die Scheibe. Das kalte Fensterglas in meinem Rücken und sein warmer Körper vor und an mir, ließen mich ein Feuerwerk an Gefühlen empfinden. Wie war es möglich, dass ich sein Macho-Gehabe, seinen Lebensstil und seine Unordnung zum kotzen finde, er mich aber so dermaßen aus der Fassung bringt? Meine Gedanken fuhren Achterbahn. Ich wolle ihn von mir stoßen und gleichzeitig noch näher an mich ziehen. Gerade, als ich wieder daran dachte, ihn wegzuschieben gehorchte mir mein Körper nicht mehr. Meine Hände fanden instinktiv den Weg zu seinem Oberkörper und seine Hand wanderte in meinen Nacken. Er beugte sich zu mir herunter. Alles kam mir wie eine Zeitlupen-Szene vor und ich wusste überhaupt nicht mehr, was ich wollte. Unsere Lippen kamen sich immer näher und als nur noch ein Zeitungsblatt dazwischen gepasst hätte, hörte ich die Fahrstuhltür aufschwingen. Sofort wurde ich wachgerüttelt und stieß ihn letztendlich doch von mir weg. " Hey yo,Hazza! Nimm deine Sabberlippen von dem Mädchen. Sie ist doch kein Eis!" sagte ein dunkelhaariger großer Typ. Harry fluchte leise und quittierte es genervt mit den Worten " Halt die Klappe, Louis! Du bist doch nur eifersüchtig!" "Apropos Ei.."sagte ein quirliger Blondschopf. "...Leute ich verhungere!" fuhr er fort. " Louis, beschwer dich doch nicht, wenigstens hat er, wenigstens hat ermal was an, das ist schon ein Triumph." sagte ein Typ mit gebräunter Haut und tief schwarzen Haaren. Das muss der Pakistaner sein! Eine gute Freundin, Jenny, hatte mir mal seine halbe Lebensgeschichte erzählt. Wie hieß er nochmal? Zoran? Zerano?.."Komm, Mary, lass und nach oben gehen. Ich zeig dir den Rest der Wohnung." riss mich Harry aus meinen Gedanken. Ehrlich gesagt, war ich froh, dass die Jungs reingeplatzt sind und verhinderten, dass ich schon nach dem ersten Date als seine Eroberung gelte. " Ja okay, solang du immer nen Meter Abstand hälst." sagte ich mit einem charmanten Grinsen. " Bis dann, Mary!" sagte er Blonde, der sich gerade über ein Sandwich ( nicht dem vergammelten, ein Neues) hermachte, und dessen Namen mir ebenfalls nicht einfiel. Ich lächelte ihm zu, während Harry mich an der Hand wieder in Richtung Aufzug zog. Er sah mich entschuldigend an. " Die Jungs sind unmöglich, egal, was sie dir erzählen, glaub ihnen kein Wort." Ich sah in seine unglaublich grünen Augen und verlor mich wieder in diesem Anblick. Verdammt, Mary!!! Schluss jetzt! So toll ist nun auch nicht! Er ging ein Stück auf mich zu und räusperte sich. " Wo waren wir vorhin stehen geblieben?" Ich trat einen Schritt von ihm zurück. " Keine Chance! Das mit dem Meter Abstand war absolut ernst gemeint, lass deine Hände ja bei dir, Casanova!"

Harrys POV:

Ich blickte in ihre schelmisch funkelnden Augen und auf ihre Handflächen, die sie mir entgegenstreckte, um mich von ihr fernzuhalten und musste beinah lachen, wegen der widersprüchlichen Signale, die ihr Körper mir vermittelte. Denn obwohl sie sich alle Mühe gab stark zu wirken, wusste ich, dass sie mir nicht mehr hätte widerstehen können, wenn die anderen nicht reingeplatzt wären. Ich fragte mich, warum sie sich so sträubte, denn das war ich von den Mädels normalerweise nicht gewohnt. Ich machte noch einen Schritt aus die zu und wieder wich sie vor mir zurück, doch nun war sie mit dem Rücken an der Fahrstuhlwand angelangt.. Sie setzte einen unnahbaren und gleichgültigen Gesichtsausdruck auf, doch mich konnte sie damit nicht täuschen, denn ich merkte, wie sie erwartungsvoll die Luft anhielt, als ich noch näher kam und provokant meine Hand neben ihrem Kopf abstützte. Ich musterte absichtliche auffällig ihren schönen schlanken Körper, der an genau den richtigen Stellen schön gerundet war und sah ihr an, wie sie sich unter meinem Blick wand. Doch dann glitten mir einem leisen ,Pling' die Fahrstuhltüren auseinander und mit einem leisen Kichern duckte sich Mary unter meinem ausgestreckten Arm hindurch und eilte in den oberen Teil des Penthauses. Sie war sich dessen sicher nicht bewusst, aber ihr Kichern machte mich unglaublich an. Ich folgte ihr, aber anstatt zu warten drehte sie sich nur kurz zu mir um, streckte mir die Zunge raus und sagte: " Fang mich doch...wenn du es kannst, Harry!" Dieses Angebot konnte ich natürlich nicht ablehnen , also folgte ich ihr, als sie lachend den weitläufigen Flur entlang rannte und die daran anschließende Galerie umrundete, von der man genau auf das direkt darunter liegende Aquarium in der unteren Etage blicken konnte. Ich schmunzelte und ließ mit Zeit ihr zu folgen, als ich sah, in welches Zimmer sie rannte. denn es es war mein Schlafzimmer- und es war eine Sackgasse. Ich mochte es, dass sie es mir nicht einfach machen wollte. Ich merkte, dass sie eine echte Persönlichkeit war und dass sie es wert war, dass man sie kennen lernte.....Schade nur, dass ich Mädels nicht aus diesem Grund mit in meine Wohnung nahm. ich schloss sie Schlafzimmertür und setzte mein verführerisches Lächeln aus- es gab schließlich eine Wette zu gewinnen. Doch, als ich mich umdrehte war sie nicht zu sehen, nur die Tür zu meinem begehbaren Kleiderschrank stand offen. Ich betrat den Raum und sah, wie sie hinter einem Ständer mit meinen Hemden hervorlugte. Als sie bemerkte, dass ich sie gesehen hatte, schien ihr die ganze Situation etwas peinlich zu sein und um unser Schweigen zu überbrücken, fragte sie herausfordernd: Warum genau sind wir eigentlich mit dem Fahrstuhl gefahren, wenn ihr eine Treppe habt?" Ich war mit wenigen Schritten bei ihr angelangt und sah in ihre wunderschönen türkisblauen Augen, als ich genau vor ihr stand." Weil ich es kann." antwortete ich mit einem Lächeln, dass sie sichtlich erregte. Ich beugte mich zu ihr hinunter und endlich wich sie nicht mehr vor mir zurück, als ich meine Lippen auf die ihren legte. Genau wie ich das kann. fügte ich in Gedanken dazu.

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-Jessy ♥

Just the girl next door~ ( 1D FF ♥)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt