Kapitel 18: Ein Retter und ein Krankenwagen

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Harrys POV

„...eine Mary Stewardt stehen, die gern zu Mr. Styles möchte" Ich wusste, dass sie zurückkommen würde, keiner kann mir widerstehen. Ich grinste in mich hinein. „Mary Lynn Stewardt? Ca. 1,70 groß, lange braune Harre und blaue Augen?" „Ja." Mein Grinsen wurde breiter. „Bringen Sie sie zum Fahrstuhl." „Ja natürlich." Schon war die Leitung tot. Ich stellte mich in den Raum und sah auf die Türen des Fahrstuhls. Ich war mir sicher, dass sie kam, weil sie mich wollte, also lächelte ich siegessicher. Die Fahrstuhltüren öffneten sich, doch der Anblick, der sich mir bot, war mehr als nur verstörend. Mary war übel zugerichtet und sah mich aus traurigen Augen an. Der Regen hatte sie vollkommen durchnässt und an ihren Lippen klebte getrocknetes Blut, obwohl ich keine Wunde entdecken konnte. „Mary, was ist passiert?" fragte ich geschockt. Eher abwesend murmelte sie etwas wie „Kann ich rein kommen?" und brach dann plötzlich zusammen. Geschockt sah ich sie einen Moment nur an. Wie in Trance setzte ich mich dann in Bewegung und eilte auf sie zu. „Mary, Mary, was ist los? Sag doch was!" Ich hatte sie erreicht und hob sachte ihren Oberkörper an, um ihn an mich zu drücken. Dieses Mädchen hätte zwar eigentlich nur eine Bettgeschichte sein sollen, doch ich war kein Unmensch, natürlich machte ich mir Sorgen um sie. „Harry, was ist los?" Liam rief mir vom Wohnzimmer aus zu. „Liam, bitte Hilf mir! Mary ist zusammengebrochen!" Ich erwartete einen blöden Kommentar, doch stattdessen hörte ich nur Besteck zu Boden fallen und schnelle Schritte näher kommen. „Mary? Seit wann ist sie hier? Was hast du gemacht Harry?" Liam klang wirklich wütend, dabei kannte er sie noch nicht einmal wirklich. Es machte mich wirklich sauer, dass er dachte, ich wäre an ihrem Zusammenbruch Schuld. „Sie ist einfach hier aufgetaucht... Ich dachte sie will mit mir den Abend verbringen, stattdessen ist sie vollkommen durchnässt aus dem Fahrstuhl gestiegen und umgekippt. Was denkst du denn bitte von mir?" Meine Stimme klang kratzig und etwas zu hoch, um den Schein des abgeklärten, coolen Harrys wahren zu können. „Schon gut, sorry Bro. Ich weiß doch, dass du kein absolutes Arschloch bist. Lass sie uns erstmal auf die Couch tragen und dann sehen, ob sie einen Arzt braucht." Ich nickte nur als Antwort. Gemeinsam hoben wir sie also auf das Sofa. Kaum hatten wir sie abgelegt, flatterten ihre Augenlider.

Marys POV

Als ich wieder zu mir kam, war ich verwirrt. Ich fühlte mich schrecklich. Ich schlug meine Augen vorsichtig auf und wurde geblendet von einem grellen Licht. Ich musste ein paar Mal blinzeln, bis ich erkannte, wer da über mich gebeugt war. „Harry..." flüsterte ich noch benommen. Ich war so froh, dass ich jetzt nicht allein war. „Liam, sie ist wach. Mary. Was ist denn passiert?" Er klang sehr besorgt. Von irgendwo her kam eine Antwort, die ich jedoch nicht verstand. Ich öffnete meinen Mund, ich wollte ihm erzählen was Tony, dieses ekelhafte Schwein, mit mir gemacht hatte, doch über meine Lippen kam kein Laut. Mein Hals brannte vor Trockenheit und vom vielen Weinen. „Wa...Was...Wasser!" stammelte ich also. „Oh, natürlich. Ich hol dir etwas zu trinken." Er hob vorsichtig meinen Oberkörper an. Erst jetzt merkte ich, dass ich die ganze Zeit mit dem Kopf auf seinen Oberschenkeln gelegen haben muss, doch es war mich nicht peinlich. Im Moment war mir alles egal, solang ich hier war und nicht in den Fängen von Tony. Wieder brannten heiße Tränen in meinem Augenwinkel. Ich versuchte sie zurück zu halten, doch genau in diesem Moment kam einfach alles wieder hoch. Die Scheidung meiner Eltern, der Streit mit Isy, die Trennung von Henry und die um-ein-Haar-Vergewaltigung von Tony. Die erste heiße Träne rollte über meine Wange, als Harry wieder kam. „Hier." Er reichte mir das Wasser und half mir mich aufzusetzen. Er setzte sich wieder neben mich und hielt mich in seinem Arm während ich einen Schluck Wasser trank. Ich spürte seine Nähe, die Wärme, die sein Körper ausstrahlte und seinen Geruch, angenehm frisch und kein bisschen nach Alkohol, Zigaretten und Schweiß wie Tony. Ich begann hemmungslos zu Schluchzen und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. „Sssch... es ist alles gut. Du bist bei mir. Mary, der Krankenwagen ist unterwegs. Wer hat dir das nur angetan?" Ich begann noch heftiger zu Weinen und es dauerte nicht lange, bis die Erschöpfung mich übermannte und erneut alles um mich herum schwarz wurde.

Harrys POV

Ich merkte, dass ihr Atem gleichmäßig und ruhig war. Sie war wohl eingeschlafen. Ich machte mir Sorgen, große Sorgen. Ihr schien es schrecklich schlecht zu gehen, doch ich hatte nichts aus ihr heraus bekommen. Liam hatte den Krankenwagen gerufen und ich hoffte inständig, dass sie okay war. Dann kam mir ein Gedanke, ein großartiger Gedanke. Ich würde ihr Retter sein, wenn das hier alles vorbei war. Natürlich war das sehr egoistisch von mir, doch es wäre ein enormer Vorteil für mich, um sie doch noch ins Bett zu bekommen. Ich grinste in mich hinein. Den ersten Schock hatte ich überwunden. Wenn sie wieder wohl auf war, würde ich mir all ihre Probleme anhören und ihr das Gefühl geben, etwas ganz Besonderes zu sein, bis sie mir schlussendlich doch nicht wiederstehen können würde. Ja, ich hatte mir wirklich Sorgen gemacht und vielleicht einen Moment vergessen, dass sie jetzt leichte Beute sein wird. Die Gegensprechanlage von unten klingelte. „Liam? Holst du den Notarzt ab?" fragte ich gespielt besorgt. „Ja, klar." Sagte er und stieg in den Fahrstuhl. Nur wenige Minuten später, war der Notarzt in unserem Penthouse. Ich schilderte ihm kurz die Situation. Nach ein paar Untersuchungen stellte der Mann Mitte vierzig dann fest, dass Mary stark unterkühlt war und einige Hemmatome an den Armen hatte. Außerdem musste getestet werden, ob es sich um einen sexuellen Übergriff gehandelt hatte. Er spritzte ihr ein Betäubungsmittel, da sie aufgewacht war und wieder begann zu Weinen. „Wir nehmen sie auf jeden Fall mit. Haben sie ihre Adresse, damit wir ihren Eltern Bescheid sagen können? Wir müssen sie untersuchen und zur Beobachtung zwei bis drei Tage auf Station behalten." Harry legte seinen betrübten Blick auf. „Ich weiß, wo ihre Eltern wohnen, doch so spät sind sie sicher nicht mehr wach. Kann ich nicht ersteinmal mit ins Krankenhaus und von dort bei ihr zu Hause anrufen?" fragte er betont unschuldig. „Sind sie ein Verwandter?" Mist... „Nein, aber sie ist... meine Freundin, können sie da nicht bitte eine Ausnahme machen?" Der Mann sah zweifelnd zu seiner Kollegin, die nur mitfühlend nickte. „Na gut, Mr. Styles. Ausnahmsweise." „Okay, ich hol nur noch meine Jacke und meine Schlüssel." Der Mann nickte. „Wir tragen sie nach unten."
Nach einer halben Stunde Fahrt waren wir endlich im Krankenhaus...

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Heeey Gurls and Bois!
Ich bin wieder da! Der Schulstress ist echt furchtbar, aber hier ist endlich das neue Kapi <3!!!
Ich hoffe ihr lest wieder fleißig!
xoxoxo Jessy :*

Just the girl next door~ ( 1D FF ♥)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt