Die Melodie von "Podemos" verklung. "Ich liebe dich Violetta!", sagte Jorge und küsste mich. Der Kuss war schmerzvoll. Er hatte den Tot von Stephie und seinem Kind noch nicht verarbeitet. Es waren auch erst eineinhalb Wochen seitdem vergangen. Dies war der letzte Auftritt der Deutschland-Tour. Wir hatten die Tour noch durchgezogen und morgen ging es zurück nach Hause, wo ein paar Tage später die Beerdigung der drei stattfinden sollte. Ich erkannte diesen Jorge nicht wieder. Seit dem verhängnisvollen Tag war er schweigsam und zurückgezogen. Wie gerne hätte ich mich einfach zu ihm gesellt und seine Trauer mit liebevollen Gesten weggezaubert. Aber auch meine Trauer um Peter war nicht gering. Jeden Abend träumte ich von unseren gemeinsamen Momenten, sogar von den kleinen Augenblicken in unserer letzten Nacht, die ich abgebrochen hatte. Hätte ich mich ihm hingegeben, wäre er vielleicht mit aus dem Bus gekommen, um mitzufiebern. Es war meine Schuld. Nur meine! Wieder kamen mir die Tränen. Mitten auf der Bühne. Mitten in dem Leonetta-Kuss. Ich beendete den Kuss und ging von der Bühne. Unauffällig folgte Jorge mir. "Tini? Was sollte das?", fragte er verwirrt, ich konnte mich nicht mehr halten und sank zu Boden, während mir die Tränen über die Wangen strömten und mir die Sicht verschleierten. Jorge kam zu mir, setzte sich neben mich und legte den Arm um meine Schultern. Er zog mich zu sich und streichelte mit der anderen Hand meinen Kopf. Ein warmes tröstendes Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus und meine Tränen begannen zu versiegen.
DU LIEST GERADE
Zwischen Bühne & Realität
FanfictionTiniter oder Jortini? Diese Frage stellt sich Martina Stoessel immer wieder. Die Vorkommnisse mit Peter lassen sie nicht weniger zweifeln. Wird sie sich entscheiden. Und wie geht man mit rachsüchtigen Menschen um. Tini gibt sich in die größte Gefahr...
