9) Hoffe, solange es andauert

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Niall's POV

Ich sitze auf dem Küchentisch, reibe meine Hände aneinander. Das war schon immer ein Reflex von mir, wenn ich gestresst bin. Ich reibe sie immer wieder aneinander, bis ich die beste Entscheidung finde.

Ich reibe, kneife und drücke meine Hände und knacke sogar mit meinen Knöcheln, während ich mich in meinen Gedanken verliere.

Als ich mit meinem kleinen Finger knacke, frage ich mich immer wieder, ob ich auf Twitter zurück sollte und die Kommentare lesen sollte, in denen die Leute über mein "Verschwinden" reden.

Vor zwei Tagen habe ich dieses Mädchen weinen gesehen, weil sie zu meiner Mutter ist. Sie hat mir erzählt, dass jeder auf Twitter weint...

Einerseits will ich wirklich auf Twitter gehen. Ich will das warme Gefühl meine Brust hochklettern fühlen und aufhören mich alleine zu fühlen. Ich hab die letzten Tage verbracht, indem ich an die weiß gestrichenen Wände geschaut habe, auf die Uhr gestarrt und dabei zugeschaut habe, wie die Zeit vergeht. Ich will sehen, was die Leute über mich sagen. Ich werde dann fühlen, ich bin umgeben von Leuten, die mich lieben und brauchen.... während ich eigentlich alleine in der Stille meines leeren Holzhauses vor meinem Laptop sitzen werde.

Aber andererseits will ich nicht drauf gehen. Wenn ich die Kommentare lesen würde, das weiß ich, könnte ich mich nicht davor stoppen sie zu beantworten. Ich würde sozialisieren, würde mit meinen Fans reden wollen. Ich würde sie aufmuntern wollen und ihnen sagen, dass es mir gut geht. Ich würde es zur ganzen Welt schreien wollen. Ich könnte sogar eine Twitcam machen, damit sie sich besser fühlen und zu wissen, dass sie glücklich sind, macht mich auch glücklich. Aber ich kann das nicht machen und ich weiß, wenn ich mich in diese besorgten Leute hineinversetzen würde, würde ich der Versuchung dazu unterliegen.

Ich knacke mit meinen Daumen und entscheide mich schließlich.

Ich werde beide aufeinanderstoßen lassen.

Ich stehe auf und renne zu meinem Schlafzimmer. Ich nehme meinen Laptop und öffne ihn. Ich atme tief ein, als ich mich in Twitter einlogge.

So schnell ich verbunden war, gehe ich in meine Mentions. Sie sind gefüllt mit Millionen und Millionen von Tweets.

Ich lese sie, eins nach dem anderen.

"Niall wo bist du! Komm zurück!"

"Nialler nein, du kannst nicht verschwunden sein! Das ist unmöglich!"

"Babe, die Jungs schaffen es nicht ohne dich! Wir brauchen dich!"

Die Tränen kullern mein Gesicht runter, als ich weiterlese, meine Hände unter dem Tisch versteckt, um mich vom Antworten zu stoppen.

"Tweet uns, dass du lebst, bitte Niall!"

"Was ist passiert, Niall?! Ich bin so besorgt, ich hoffe dir geht es gut!"

"Niall komm zurück :("

Ich schaue zu den Trends und da steht mein Name. Es ist der beliebteste Trend. "Niall". Die fünf Buchstaben meines Namens kommen aus jedem Mund, füllen jeden Verstand und sind auf jeder Tastatur getippt worden.

Ich schaue zum Himmel. Ich habe gesagt ich lasse beide meiner Ideen aufeinandertreffen. Da ich jetzt die Tweets lese, muss ich mich selber stoppen.

Ich gehe auf Einstellungen und starre auf den "Lösche deinen Account" Button.

Meine Maus schwebt darüber, meine Finger zu ängstlich um es auch nur zu wagen, darauf zu klicken.

Ich wische meine Tränen weg und beiße meine Zähne zusammen. Ich werde schnell, ich klicke drauf.

Dann öffnet sich das kleine Fenster und fragt mich "Willst du deinen Account wirklich löschen?"

Ich beiße mir auf die Lippe. Was werden die Fans denken? Ich kann sie nicht hängen lassen! Aber ich kann mich nicht weiter quälen...

Ich denke immer wieder darüber nach. Ich fing an meine Hände aneinanderzureiben und knacke mit meinen Knöchel. Ich denke so schnell ich kann nach. Was kann ich tun? Was soll ich tun?!

Plötzlich ringt eine Glocke in meinem Kopf. Meine Augen werden trocken und ein Lächeln kreuzt meinen Mund.

Endlich, ich weiß was zu tun ist.

"Willst du deinen Account wirklich löschen?"

Ich klicke "Nein". Es ist wieder die Einstellungsseite. Ich klappe meinen Laptop zu und stehe auf.

Ich fühle mich neu. Da ist ein Leuchten in meinen Augen. Was ist das Leuchten in meinen Augen? Das Leuchten, nun ja, es ist Hoffnung. Es durchdringt meine Augen wie Pfeile, es füllt mein Gehirn wie Adrenalin und lässt mein Herz wie bei einem Gewinn schlagen.

Hoffnung.

Ich habe endlich herausgefunden, was zu tun ist. Ich habe einen Weg vor mir, eine neue Straße. Ich kann weitermachen.

Das Management ist wie der gemeine König innerhalb des Königreichs. Er hat die ganze Macht über all den armen Bauern, kontrolliert sie wie Marionetten und lässt sie die schlimmsten Schmerzen erleiden.

Aber zum Schluss endet der König immer getötet. Bei wem? Bei dem Bauern, der tapfer genug war, seinen Kopf vor den königlichen Personen oben zu behalten und den König zu konfrontieren.

Er hatte das Mysterium satt. Er nutze seine Stärke und kämpfte sich zurück.

Das ist es, was ich tun werden. Zurückkämpfen. Meine Mutter sagte mir, ich solle es tun. Ich habe ihr bloß nicht geglaubt, dass ich in der Lage dazu war, aber jetzt verstehe ich es. Ich kann es tun.

Ich werde nicht physikalisch und direkt kämpfen.

Ich werde mit ihnen spielen. Sie werden die Figuren meines Schachspiels sein. Ich werde sie manipulieren, und sie zu mir kommen lassen.

Ich werde es diskret machen, sie werden nicht mal wissen, das ich es bin. Ich werde Hinweise setzen, nur um sie zu verwirren, und in jeder Runde meines Spiels werden sie mir näher sein.

Ich nicke mir zu.

"Es wird ein schwieriges Spiel werden." flüstere ich. "Aber ich werde es gewinnen."

Ich lächele breit. Er ist lange her, dass ich gelacht habe. Es fühlt sich so gut an. Ich hatte vergessen, wie schön es war zu lachen.

"Seid nicht besorgt Jungs, ich komme."

Left Alone To Cry (Übersetzung)Where stories live. Discover now