Niall's POV
Ich öffne langsam meine Augenlider und blinzle. Ich hebe meinen schweren Kopf und meine Hände fühlen die kalte Oberfläche auf der weichen Haut.
Meine Vision wird klarer und ich sehe Tischbeine. Was?
Ich schaue nach unten und merke, dass ich auf meinem Küchenboden liege. Ich runzle die Stirn und stehe auf. Habe ich wirklich dort geschlafen? Ja. Mein Laptop ist immer noch an, der Twitcam-Link immer noch geöffnet. Die Erinnerungen an gestern Nacht füllen meine Gedanken und ich kann nicht anders als zu lächeln.
Ich kann nicht glauben, Runde eins ist vorbei. Ich kann nun weitermachen, die Jungs sind mir näher. Wir werden bald wieder zusammen sein, ich kann es von Kopf bis Fuß spüren.
Ich krümme meinen Rücken und massiere meine Backen. Es ist eine lange Zeit her, als ich das letzte Mal so gelächelt habe, meine Wangenmuskeln sind es nicht mehr gewöhnt, so sehr gedehnt zu werden.
Mein Bauch knurrt. Ich bin so hungrig. Ich habe die ganze Woche fast nichts gegessen. Ich sehe einfach nicht den Sinn, warum ich noch essen soll.
Ich dachte es würde meine Chancen um zehn erhöhen, mich endlich von meinem schrecklichen Leben befreien... Ich nehme etwas zu Essen aus dem Kühlschrank und esse es wild. Danach gehe ich in mein Schlafzimmer.
Ich muss über meine zweite Runde nachdenken. Was kann ich tun? Soll ich sie anrufen? Liam wollte, dass ich sie kontaktiere. Aber wenn ich sie anrufe, kann ich sie nicht mir dem Haustelefon anrufen, sonst könnten sie mich lokalisieren. Und von einer Telefonzelle auch, aber es wird länger dauern um herauszufinden, wo ich bin...
Ich stoppe vor dem Spiegel. Mein schwarzes Haar ist immer noch abrasiert, diese dumme Brille baumelt immer noch auf meiner Nasenspitze. Ich schaue runter. Ich realisiere, wie viel Gewicht ich verloren habe. Ich kann schon beinahe meine Rippen und meine Hüftknochen durch meine Kleidung sehen.
Ich war so sehr in meine Depression versunken, dass alles, was wichtig für mich ist, nutzlos wurde. Essen, trinken, bewegen, Fürsorge, Liebe... singen.
Ich kann meine Gitarre sehen, immer noch an die Wand neben meinem Bett gelehnt. Ich habe sie nicht angefasst, seitdem ich hier angekommen bin. Da ist Staub darauf.
Ich starre lange Zeit auf meine Gitarre, unsicher darüber, was zu tun. Ich entscheide mich letztendlich, laufe langsam darauf zu, nehme sie und setze mich auf mein Bett.
Ich stelle sie auf meinen Oberschenkel, platziere meine Finger auf den Saiten und bringe sie zum Vibrieren.
Die Noten klingen durchs ganze Haus, wie bei einem Vogel, der am Morgen singt.
Oh, wie ich das vermisst habe... Wie ich es vermisse auf der Bühne zu sein und vor den Fans auf meiner Gitarre zu spielen. Mit den Jungs zu der Melodie zu singen, ihr ansteckendes Lachen, das über den ganzen Platz scheint.
Das ist der Grund, warum ich kämpfe. Um die Dinge, die ich am meisten liebe, bei mir zu behalten; die Jungs und die Musik.
Meine Brust geht mit jeder Vibration der Gitarre hoch und runter. Ich spiele sonst eigentlich jeden Tag darauf, aber ich war zu beschäftigt damit gewesen zu weinen, dass ich meine Leidenschaft dafür vergessen habe.
Ich beginne über die Saiten zu streichen, lass mich mit der Melodie erfüllen.
Dann ist es Zeit. Ich singe.
Meine Stimme ist ein bisschen eingerostet. Ich habe seit langer Zeit nicht gesungen. Aber es fühlt sich trotzdem so gut an. Ich habe das Gefühl, wie es ist zu singen, vergessen. Es ist, als würde ich die schönste Blume riechen oder den farbvollsten Sonnenuntergang anschauen.
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Left Alone To Cry (Übersetzung)
FanfictionWir haben immer gedacht niemand könnte sie auseinanderreißen. Dass egal was passiert, sie immer zusammensein würden. Dass ihre Freundschaft unzerbrechlich sein würde. Die Jungs haben das selbe gedacht. Aber als sie aufwachten und realisierten, dass...