3) Spiegel an der Wand

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Niall's POV

Ich vernehme Geräusche. Die Vordertür öffnet sich und ich höre Schritte im Haus.

Ich öffne meine Augen und erkenne, wo ich bin. Ich bin immer noch in dem kleinen Holzhaus in Mullingar. Paul wird diesen Morgen nicht kommen, um mich frühs zu wecken. Die Jungs sind nicht neben mir, reißen die ganze Zeit Witze und machen das, was sie sonst auch immer tun. Ich bin jetzt alleine.

Die Schritte scheinen näher zu dem Raum zu kommen, in dem ich gerade bin.

Vorsichtig gehe ich aus dem Bett und schaue mit meinem Kopf zur Tür raus. Zwei junge Frauen sind am Ende des Flurs. Was zur Hölle machen sie hier?

"Ähm.. Kann ich Ihnen helfen?"

"Oh!" ruft eine der Frauen. "Niall, du bist da! Wir können jetzt dein Umstyling starten!"

"Was?" frage ich verwirrt. "Welches Umstyling? Wer sind Sie?"

"Dein Umstyling von einem berühmten Jungen zu einem normalen Jungen, Niall." antwortet sie, als wäre ich einfach nur naiv. "Ich bin eine Friseuse und sie ist eine Stylistin. Wir werden deinen Look komplett ändern, so, dass niemand dich erkennen wird!"

"Ich.."

"Komm schon! Umso früher wir starten, umso schneller sind wir fertig!"

Die Friseuse packt mich am Arm und macht, dass ich auf einem Stuhl sitze. Ich versuche zu protestieren, aber sie hörte nicht auf mir die Haare zu schneiden.

Sie versichert mir, es ist nur zu meinem Besten, dass Marco und die anderen das alles für mich machen, damit ich glücklich sein kann. Um ehrlich zu sein, es hat überhaupt nicht funktioniert.

Ich schaue in den Spiegel vor mir und sehe, dass die Friseuse fast alle meine Haare abrasiert und sie anschließend dunkelschwarz färbt. Die Tränen laufen mir die Wangen runter, wie Wasser an den Flügeln eines Vogels.

Die Stylistin packt neue Kleidungsstücke in meine Schubladen und in meinen Schrank. Sie sind dunkel, dass ich in der Menschenmenge verschwinden kann. Dann zieht sie mir eine Brille an, um meine scheinenden blauen Augen zu verstecken, die allmählich ihren Glanz verlieren.

Nachdem sie fertig waren, packen sie ihre Sachen zusammen und verlassen mein Haus, dabei lassen sie mich alleine vor dem Spiegel zurück.

Ich kann mich nicht mal selbst im Spiegel erkennen.

-

Harry's POV

Ich schaue durch meine Augenwinkel auf Louis. Er schenkt mir ein verlegenes Lächeln. Er ist der einzige, der heute in der Lage ist zu lachen, obwohl er besorgt ist. Wir sind alle besorgt. Niall ist immer noch nicht da. Es sind Proben für das heutige Konzert und Niall ist immer noch nicht zurück. Marco meinte wir sollen einfach singen, so als wäre er da, doch das ist schwer. Niall hat eine einzigartige Stimme, ohne ihn sind wir nichts. Marko hat uns auch gesagt, dass wir nicht besorgt sein sollen.

"Marco, es bringt nichts." meint Zayn mit einem ängstlichem Ton, unterbricht so in der Mitte des Songs.

"Macht weiter!" ruft Marco. "Es war gut."

"Nein!" widersprach ich ein bisschen überreizt. "Marco, machst du dir keine Sorgen darum, dass Niall uns einfach so verlassen hat und wir noch keine Neuigkeiten von ihm haben?!"

Marco seufzt.

"Wir vertrauen Nia-"

"Aber was ist plötzlich los mit dir, hm?!"

Ich habe nicht bemerkt, dass ich meine letzten Worte geschrien habe. Jeder im Raum war wie eingefroren, sie schauen mit ihren herzlosen Augen auf mich.

"Richtig." sagt Marco. "Ich beende die Proben. Ich gebe euch den ganzen Nachmittag Zeit, um ihn zurückzuholen und wenn er nicht zurück ist bevor das Konzert anfängt, werdet ihr es ohne ihn machen."

Die Leute laufen aus dem Raum. Es sind nur noch Liam, Zayn, Louis und ich da. Ich hole mein Handy raus und die Jungs nicken mir zu.

Ein Kloß breitet sich in meiner Kehle aus, als ich die Worte in mein Handy tippe, bestimmt für Niall's Handy: "Wo bist du, Nialler?! Wir sind so besorgt! Komm zurück!"

Left Alone To Cry (Übersetzung)Where stories live. Discover now