Das Reich der Drachen

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„Ehm....Lydia? Wer sind diese Herren?" fragte Charisse mich nun sichtlich verwirrt. Pablo ließ mich aus seiner langen Umarmung frei und ich drehte mich zu ihr um. Ich musste lächeln als ich an die vielen Male dachte die die Beiden mich zum lachen gebracht hatten. Sie waren mein Lichtblick in dieser grausamen Hölle gewesen. „Darf ich vorstellen. Dies sind die ehemaligen Wachhunde des Barons von Falkenstein, Pablo und Luigi." stellte ich die Beiden vor. „Und woher kennt ihr euch?" fragte Robin neugierig. „Der Baron hatte geschäftlich viel mit Victor zu tun gehabt also sperrten sie uns zu dritt in dieselbe Zelle, damit wir nicht störten. Wir verstanden einander gut und wussten wie der jeweils andere fühlte. Sie halfen mir zu überleben in dieser grausamen Hölle. Sie lehrten mich wie ich mich zu verhalten hatte in gewissen Situationen." erklärte ich ihr und schwelgte in Erinnerungen. Nur sie konnten mich in dieser Hinsicht wirklich verstehen. „Macht es euch etwas aus, wenn sie uns etwas Gesellschaft leisten würden?" fragte ich in die Runde und zu meiner Freude hatte niemand etwas dagegen.An diesem Abend lachte ich so unbeschwert und so oft wie noch nie. Ich fühlte mich daheim, doch mein Herz sagte mir noch immer, das jemand fehlte.

Warum war es nur so? Warum konnte ich nicht einfach friedlich leben?

„Lydia?.....Lydia?..." „Mmmhhhh......" kam es von mir, als ich diese weibliche Stimme hörte. Sie war mir bekannt und auch wieder nicht. Wer war sie? Was war sie? „Du liebst ihn." Was?! Ich schreckte auf und sah mich um. Was hatte diese Stimme gesagt? Ich liebe ihn? Wen liebe ich? „Stelle dich nicht dumm, denn das bist du nicht!" antwortete mir ihre Stimme „Wer bist du?" stellte ich eine Gegenfrage, doch sie sprach einfach weiter „Sehe tief in dein Inneres und du wirst die Antwort auf deine Frage finden. Ich weiß, das du es kannst, Lydia." flüsterte sie nur noch leise. „Sag mir! Wer bist du? Woher kennst du meinen Namen?" fragte ich wieder, doch die Stimme war verschwunden. Ich blickte verwirrt um mich. Was war nur mit mir falsch? Jetzt redete ich schon mit mir selbst und halluzinierte. Na super, Lydia! Ich sank zurück auf meinen Schlafplatz und atmete tief ein und aus. Doch lange konnte ich dort nicht liegen und stand wieder auf. Mit meine rechten Hand umklammerte ich fest den Anhänger um meinen Hals. Er sendete plötzlich eine wohlige Wärme aus. Immer wieder in gleichen regelmäßigen Abständen, doch was war das? Es war jemand hier! Dieser jemand beobachtete uns genau, doch ich konnte niemanden ausfindig machen. In meinem Hals bildete sich ein großer Klos. Was war nur mit mir falsch, weshalb das Schicksal so mit mir spielte? Was hatte ich getan damit ich dies verdiente? Die erste Träne floss meine Wange hinab und mehrere folgten. Ich war ein einziges Wrack! Meine Gefühle verzerrten sich von Tag zu Tag immer mehr und ich konnte es nicht verhindern. Mein Herz sagte mir, das etwas fehle obwohl ich doch schon alles hatte, was ich zum leben brauchte. Ich verstand mich selber nicht mehr und das machte mir Angst. So schreckliche Angst, doch was sollte ich dagegen tun? Mehr außer zusehen konnte ich nicht. Ich war verloren. Mein Blick glitt zu den anderen. Ich sah zwischen Charisse und Darcio hin und her und es machte mich fast wütend, wie sie sich verhielten. Es war zu offensichtlich, das die Beiden etwas füreinander empfanden also warum sprachen sie nicht miteinander? Was war es, was ihnen im Weg stande? Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hörte ich ein tiefes Knurren, was durch den Wald hallte. Ich konnte hören wie sich seine Flügel regelmäßig auf und zu schwangen und er mit einer hohen Geschwindigkeit auf uns zu flog. Die anderen wurden durch diesen Lärm wach und blickten müde drein. Noch bevor sie mich sehen konnten, wichte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Plötzlich wirbelte der Wind um uns auf und wurde immer stärker. Der Wind fing an sich zu bündeln und wurde immer stärker, als ein majestätischer Drache vor unserem Lager landete. Sein grünes Fell schimmerte im Schein des Mondes und machte ihn unglaublich mysteriös. Seine bernsteinfarbenen Augen sahen sich suchend um und als er Charisse entdeckte, verschwand sein Anblick und hinterließ eine grüne Nebelwand. Langsam verschwand der Nebel und ein junger Mann war zu sehen. Er war schlank, muskulös, groß, seine grünen Haare hingen ihm glatt bis unter die Schulter und seine bernsteinfarbenen Augen glänzten und waren auf Charisse gerichtet. „Julio?" sagte sie verwirrt. „Prinzessin! Endlich habe ich euch gefunden!" antwortete er lächelnd. Er kam auf sie zu und nahm ihre Hand nur um ihr einen Kuss zu geben. Darcio, der neben den Beiden stand spannte sich an und knirschte leise mit den Zähnen. „Ich habe euch solange gesucht und endlich habe ich euch gefunden." „Julio, warum bist du hier?" fragte Charisse, sichtlich verwirrt. Sein Blick wurde ernst und leicht traurig. „Der König ist schwer krank. Er wird das Reich der Drachen nicht länger regieren können und ihr seid die einzige Thronnachfolgerin. Ihr müsst mit mir kommen. Euer Land braucht euch!" sprach er und nun waren wir es, die verwirrt waren. Was? Charisse war die Tochter des Königs der Drachen? Ihr Blick verdunkelte sich. „Ich werde nicht mehr zurück kommen!" antwortete sie ihm und drehte sich um. „Prinzessin! Euer Reich steht kurz davor ausradiert zu werden!" sprach er bestimmt und sie zuckte zusammen. „Was?" fragte sie leise. „Euer Onkel hat eine Armee zusammen gestellt und macht sich bereit für den nächsten Angriff. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis sie angreifen werden." antwortete er ihr. Alle Blicke lagen nun auf Charisse und ich sah deutlich ihre Tränen. Warum hatte sie uns das verheimlicht? Warum wollte sie nicht mehr zurück kehren? Ich spürte wie meine Wut immer mehr anstieg, doch erst wollte ich wissen, was der Grund gewesen war, weshalb sie dies nicht mehr wollte. „Charisse, wir müssen reden!" sagte ich und versuchte meine Wut zu unterdrücken was mir nicht so gut gelang. Sie sah mich überrascht an, doch folgte mir dann. Wir liefen Richtung See und ich ballte meine Hand zu einer Faust. Ich lehnte mich an einen Baum und starrte auf den Boden. „Ich habe dir meine Vergangenheit erzählt, nun bist du dran und wenn du lügen solltest behalte dir immer im Hintergrund, das ich es spüre wenn du es tun solltest." sprach ich ernst und blickte auf. Ich sah ihr direkt in ihre verheulten Augen und bemerkte ihre Unsicherheit und Angst. Ich dachte schon, das sie mir gar nicht mehr antworten wollte, doch dann fing sie an mit mir zu reden. „Ich bin die zweite Tochter des Königs der Drachen." „Die Zweite? Ich dachte du seist die einzige Thronfolgerin?" „Meine ältere Schwester starb als ich noch klein war. Es war ein Attentat auf die Königsfamilie. Danach blieb nur noch ich als Thronfolgerin in Frage, doch ich wollte all dies nicht! Ich wollte das nie!" sprach sie leise. „Ich war immer der schwarze Drache in meiner Familie gewesen! Ich war die letzte aus meiner Klasse, die sich noch nicht verwandeln konnte und habe es erst in der siebten Klasse geschafft. Doch damit nicht genug! Ich schaffte es ja

Schwarzes Blut - Das Erwachen vor dem SturmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt