Eleanor
Ich löse Bruce von seiner Leine und lege diese auf der Garderobe ab, ehe ich aus meinen Schuhen schlüpfe und mich auf den Weg in die Küche mache. Als ich am Kühlschrank vorbei laufe, schalte ich in einer beinahe reflexartig Bewegung das Radio ein.
Ich greife nach einer Tasse und stelle sie unter den Kaffeevollautomaten. Das surrende Geräusch der Kaffeebohnen, überschattet den Klang der Musik, weshalb ich die Lautstärke des Radios etwas nach oben drehe. Mein Fuß wippt im Takt zur Musik, während ich Nickelback bei dem Refrain lauthals unterstütze.
"You gotta go and reach for the top. Believe in every dream that you got. You're only living once so tell me what are you, what are you waiting for? You know..."
"El. So sehr ich dich auch liebe... BIST DU EIGENTLICH VOLLKOMMEN BESCHEUERT?!" Erschrocken drehe ich mich zu meiner besten Freundin um, welche mit verschränkten Armen im Türrahmen steht und mich dabei aus zusammengekniffenen Augen heraus mustert.
"Ähm..." Schulterzuckend drehe ich das Radio wieder leiser und versuche so, dem wütenden Blick von Lani zu entgehen. Als ich mich zu ihr wende, stemmt sie ihre Hände in die Hüften und schüttelt den Kopf. "Hast du eigentlich schon mal auf die Uhr geschaut?"
Nein.
Nickend werfe ich also einen schnellen Blick auf die Küchenuhr, welche gerade mal viertel vor neun anzeigt. Ups. Vielleicht hätte ich doch erst einmal die Uhrzeit checken sollen. Allerdings habe ich auch überhaupt nicht daran gedacht.
"Es tut mir leid, Lani." Mit einer unschuldigen Miene, nehme ich den inzwischen fertig gekochten Kaffee in die Hand und laufe damit auf meine Freundin zu. Sie schaut grummelnd zwischen der Tasse und mir hin und her, ehe sie mir diese letztendlich abnimmt und einen Schluck von dem heißen Getränk nimmt. Schmatzend blickt sie auf die Tasse. "Gut. Dir sei verziehen." Dramatisch drücke ich mir meine Hand auf den Brustkorb und lasse meinen Kopf in den Nacken fallen. "Vielen, vielen Dank, gnädigste Alana. Ich wüsste nicht, wie ich den Tag sonst überstanden hätte."
Zum Ende hin, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Du hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank." Murmelt sie und nippt dabei an ihrer Tasse. "Stimmt. Eine davon hältst du gerade in deinen Händen." Lani's Mundwinkel beginnen verdächtig zu zucken. Sie stellt kopfschüttelnd die leere Tasse auf den Küchentisch und ist dabei, die Küche zu verlassen. Jedoch bleibt sie noch einmal stehen und wendet sich grinsend zu mir. "Das gibt 8 von 10 Punkten, Calder!" Mit diesen Worten verschwindet sie im Gang. Schmunzelnd gehe ich zur Spüle und greife nach einer neuen Tasse, ehe ich das Radio wieder etwas lauter drehe. 8 von 10 Punkten. Wenn das kein neuer Rekord ist.
Da heute ein relativ fauler Tag vor mir liegt, habe ich mich spontan dazu entschieden, mich neben einigen guten Filmen, meinen Fingernägeln zu widmen. Ich ziehe also wahllos eine Farbe aus meiner Sammlung und laufe mit dieser in unser Wohnzimmer, wo ich mich mit einem seltsamen Geräusch auf die Couch fallen lasse.
Nachdem ich den alten Nagellack von meinen Fingern entfernt habe, greife ich nach dem kleinen Fläschchen und schüttel dieses, bevor ich es aufdrehe und damit beginne, meine Nägel mit der schwarzen Farbe zu lackieren.
"El? Ich bin jetzt weg." Ich tunke den Pinsel in die Farbe und hebe dabei meinen Kopf an. Max steht vor mir und strahlt dabei über beide Ohren. Dafür gibt es definitiv nur einen Grund. Kate.
Unwillkürlich zucken meine Mundwinkel nach oben. "Sag Kate einen schönen Gruß von mir." Verdutzt runzelt er die Stirn. "Woher weißt du...? Ach egal. Werde ich machen. Und weil du es gerade erwähnst, ich soll dich von Ben grüßen."
Nervös fahre ich mir mit meiner noch nicht lackierten Hand durch meine Haare. "Wann genau hattest du vor mir zu erzählen, dass ihr nächste Woche ein Date habt?!" Mein bester Freund verschränkt seine Arme vor der Brust, während ich immer tiefer in dem Polster der Couch versinke. Alleine das Wort Date bringt sämtliche Muskeln in mir dazu, sich anzuspannen.
DU LIEST GERADE
The end of us
Romance»Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.« - Albert Schweizer Eleanor und Louis - Elounor. Eine Liebe wie sie sonst nur im Buche geschrieben steht. Jedoch hat auch diese Geschichte, wie jede ande...