The end of us

Kapitel #23

Louis

Ich drehe mich gähnend in meinem Bett umher, was sich allerdings gleich darauf als ein großer Fehler herausstellt, da ich prompt auf dem Boden lande und mir dabei meinen kleinen Zeh schmerzhaft an der Bettkante anstoße. "VERDAMMTE SCHEIßE!" Wie vom Floh gebissen setze ich mich aufrecht hin und nehme meinen Fuß in die Hand, wobei ich zischend hin und her schaukle, in der Hoffnung, dass der Schmerz weggeht.

Der Tag fängt doch schon mal super an. Ich verdrehe die Augen über diesen ironischen Gedanken und stütze mich mit einer Hand auf dem Bett ab, um mich nach oben zu drücken. Mit einem seltsamen Laut, der sich sehr nach einem alten Mann anhört, lasse ich mich auf die Matratze fallen. Meine Hände verschränken sich in meinem Nacken, wobei ich meinen Rücken durchdrücke und erneut gähne. Wenn es nach mir gehen würde, dann würde ich definitiv noch eine Weile schlafen. Jedoch habe ich heute ein wichtiges Gespräch vor mir. Ein Gespräch, welches ich nicht mehr länger vor mich hinschieben sollte.

Bis heute habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht dazu aufraffen können, Harry und Niall von der Sache mit der Nicht-Vaterschaft zu erzählen, obwohl seit dem Geständnis von Briana mittlerweile zwei Tage vergangen sind. In dieser Zeit habe ich meine Bandkollegen freundlich belächelt, sobald sie einen Kommentar über das zukünftige One Direction Baby von sich gegeben haben - welche seltsamerweise nicht zu kurz kamen. Lediglich Liam hat sich raus gehalten und kein Wort dazu verloren.

Allerdings habe ich mitbekommen, wie er gestern Abend doch tatsächlich Eleanor angerufen hat und sie direkt gefragt hat, ob ich mich in irgendeiner Weise bei ihr gemeldet habe. Natürlich meinte Liam sich nicht darum scheren zu müssen, mich zumindest noch einigermaßen gut dastehen zu lassen. Nein. Ganz im Gegenteil. Letztendlich hat sich das Ganze nämlich so angehört.

"Louis hat sich mit mir um das Handy gestritten, weil er dich unbedingt anrufen wollte. Ehrlich. Du hättest ihn mal erleben sollen. So böse hat er nicht einmal geschaut, als Harry ihm damals seine komische Plastiktaube geklaut hat. Und wir wissen alle, wie sehr er an diesem Ding gehangen hat. Zum Glück existiert es nicht mehr. Ich will nicht wissen, ob er heute immer noch so darauf fixiert wäre. Obwohl... zuzutrauen wäre es ihm auf jeden Fall. Was ich dich aber eigentlich fragen wollte... Hat er sich bei dir gemeldet?"

Die Sätze haben bei mir einen Drang ausgelöst, meinen Kopf feste gegen eine, sich dafür anbietende, Wand zu schlagen. Tatsächlich hat sich aber leider keine geeignete dafür gefunden, weshalb meine Hand daran glauben musste. Als ich Liam darauf angesprochen habe, hat er nur mit der Schulter gezuckt und mir doch knallhart gesagt, dass er mein Drama nicht verstehen kann und ich einfach überreagiere. In diesem Moment wäre ich ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen. Jedoch hat mich die Vorstellung, die nächsten Jahre wegen Mordes im Knast zu verbringen, gerade noch so davon abgehalten.

Aber ehrlich. Ich will ihn doch mal sehen, wenn jemand von uns seiner Freundin die Peinlichkeiten erzählt, welche sich unser lieber Bandkollege in den letzten Jahren so geleistet hat. Mal schauen, wie ruhig er danach noch ist. Manchmal frage ich mich wirklich, ob der Kerl noch alle Tassen im Schrank hat.

Jedoch kann ich ihm deswegen nicht sauer sein. Immerhin ist er trotz allem, einer meiner besten Freunde. Und ohne ihn, wäre ich wahrscheinlich immer noch blind wie ein Maulwurf und würde versuchen, eine Bindung zu Briana aufzubauen. Alleine ihr Name, bringt sämtliche Muskeln in mir dazu, sich anzuspannen.

Seufzend erhebe ich mich von dem Bett und mache mich auf den Weg in das Badezimmer. Ich streife mir meine Klamotten vom Leib, schnappe mir ein Handtuch und steige in die Dusche hinein, ehe ich das eiskalte Wasser aufdrehe und am liebsten sofort wieder hinausspringen würde. Allerdings brauche ich das jetzt. Einfach um nachher einen einigermaßen klaren Kopf für das bevorstehende Gespräch zu haben. Am liebsten wäre es mir ja, wenn ich es noch eine Weile aufschieben könnte. Da Simon aber für morgen Nachmittag ein Meeting angesetzt hat, werde ich jetzt nicht mehr aus der Nummer herauskommen.