Kapitel #12

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Eleanor

"Max? Kommst du?" Ich binde Bruce's Hundeleine an seinem Halsband fest und schlüpfe währenddessen umständlich in meine Schuhe. "KOMME JA SCHON! Immer dieser Stress..." 

Himmel, hat der wieder eine Mordslaune. Na gut, bei dem Wetter ist das ja nicht unbedingt verwerflich. Jedoch zieht sich diese Laune schon seit gestern Abend so. Den Grund dafür, habe ich bisher noch nicht herausgefunden. 

Grummelnd kommt Max in den Flur und läuft ohne ein Wort zu sagen, an mir vorbei nach draußen. Ich unterdrücke das Gefühl, meine Augen zu verdrehen und trete ebenfalls aus der Wohnung. Leise ziehe ich die Türe hinter mir zu, ehe ich mit Bruce die Treppen runter laufe und meinen besten Freund einhole.

"Max, du musst nicht mitgehen." Kopfschüttelnd zieht er sich seine Kapuze über den Kopf. "Passt schon. Ich hab es dir ja schließlich gestern versprochen." Er nimmt mir die Leine von Bruce aus der Hand und öffnet die Haustüre. 

Ich vergrabe meine Hände tief in meinen Jackentaschen, wobei ich meinen Kopf senke und zu Boden blicke. Für einen Tag im Hochsommer ist es wirklich verdammt kalt. Kalt und nass. 

"Tut mir leid, El." Verwirrt schaue ich zu Max, welcher sich mit seinem linken Arm bei mir einharkt. "Du musst dich nicht..." - "Doch. Ich benehme mich wie ein Idiot." Schmunzelnd schüttel ich meinen Kopf. "Tust du das nicht immer?" – "Ey!" Mit seiner anderen Hand, knufft er mich in die Seite, woraufhin Bruce ein Bellen von sich gibt. "Jaja. Schon gut. Verbindet euch doch gleich gegen mich. Verräter." Ich kann nicht anders, als herzhaft zu lachen. 

Max knufft mir erneut in die Hüfte, ehe er plötzlich halb zu Boden gerissen wird. Verwundert sehe ich zur Seite. 

Eine junge Frau kniet auf dem Boden und krallt hektisch nach irgendwelchen Unterlagen, welche nun mit Kaffeeflecken bedeckt sind. "Es... es tut mir leid. Ich hätte... Scheiße!" Fluchend fährt sie sich durch ihre Haare. 

Mein bester Freund löst sich von mir und geht in die Hocke, wobei er mir Bruce's Leine in die Hand drückt. Schnell greift er nach den Unterlagen und reicht sie schließlich der hübschen schwarzhaarigen Frau, welche ihn dankbar anlächelt. "Vielen Dank! Und entschuldige für den Fleck." Sie deutet mit ihrem Finger auf Max's Pullover. "Kein Problem." Er steht auf und reicht ihr seine Hand, welche sie immer noch lächelnd annimmt. Grinsend beobachte ich die Szene. "Ich bin übrigens Max und das ist meine beste Freundin Eleanor." Mit einem kurzem Handzeichen zeigt er auf mich, wendet den Blick von der Frau jedoch keine Sekunde ab. 

Also wenn da nichts laufen wird, verzichte ich in Zukunft auf Starbucks. 

Apropos Starbucks... Wir könnten eigentlich einen klitzekleinen Abstecher dorthin machen. Alleine bei dem Gedanken an eine heiße weiße Schokolade, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. 

Meine Gedanken an das warme Getränk, werden jedoch durch die Stimme der jungen Frau unterbrochen. "Freut mich sehr. Ich bin Kate." – "Kate..." Seine Mundwinkel ziehen sich nach oben. "Schöner Name." 

In diesem Moment fehlt wirklich nur noch das Popcorn. Das hier ist ja besser als jeder Liebesfilm. Ist nicht jetzt der Zeitpunkt, in dem er sie nach ihrer Nummer frägt? 

Komm schon Max! 

"Ich muss jetzt los." Murmelt Kate und drückt sich ihre Unterlagen an die Brust. "Ähm ja okay. Dann... Machs gut." - "Ja. Du... ähm ihr auch." Zaghaft winkt sie mir zu, ehe sie schnellen Schrittes davon läuft. Ich boxe meinem besten Freund fest in den Oberarm und schüttel meinen Kopf. "Aua!" Mit verzogener Miene reibt er sich über die Stelle. "Lauf ihr jetzt hinterher und frag sie nach ihrer Nummer!" – "Ich kann doch nicht einfach..." – "Max! Jetzt sofort!" 

The end of usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt