Kapitel #32

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Louis

Mit einem breitem Lächeln auf den Lippen, blicke ich aus der Fensterscheibe des schwarzen Vans, welcher direkt vor unserer Unterkunft für die nächste Woche stehen bleibt. Endlich. Endlich bin ich in London. Zugegebenermaßen, habe ich auf diesen Tag richtig hingefiebert. Immerhin sind wir nach dreieinhalb Monaten, das erste Mal wieder in dieser Stadt.

Das letzte Mal waren wir hier, als wir auf dem Summertime Ball von CapitalFM im Wembley Stadion aufgetreten sind. Zu diesem Zeitpunkt war sowohl der Kontakt, als auch ein mögliches Wiedersehen mit Eleanor ungreifbar. Aber jetzt? Jetzt habe ich die Möglichkeit mit ihr zu Reden. Vorausgesetzt, sie hört mir überhaupt zu. Jedoch sträubt sich mein Körper deutlich gegen jeglichen negativen Gedanken, weswegen ich diesen auch sofort fallen lasse.

Preston räuspert sich laut und unterbricht somit, meine Gedanken an das bevorstehende Gespräch. Ich wende meinen Blick zu ihm und sehe ihn, ebenso wie meine Bandkollegen, abwartend an. "So Jungs. Dann mal raus mit euch. Dieses Mal, beantwortet bitte keine Fragen. Vor allem du nicht Louis." Er zeigt mit dem Finger auf mich, weshalb ich einfach nur nicke.

Nachdem ich vor nicht ganz einer Woche, in einem Interview bekannt geben musste, dass ich nun doch nicht Vater werde und alles nur ein großes Missverständnis war, haben sich die Medien wie die größten Aasgeier auf uns gestürzt. Nicht nur auf mich, sondern auch auf die anderen. Mir persönlich tut es einfach unglaublich leid, dass meine Freunde ebenso darunter leiden müssen, obwohl sie so gut wie gar nichts, mit der Sache zu tun haben.

"Warum stand überhaupt die Möglichkeit im Raum, dass Sie Vater werden?" - "Haben Sie die Beziehung zu Briana Jungwirth beendet?" - "Wie geht es jetzt mit One Direction weiter? Steht uns eine endgültige Trennung bevor?" - "Gibt es ein Liebes-Comeback mit Eleanor Calder?"

Diese und noch andere hirnrissige Fragen, prasseln seit Tagen auf uns herein, wobei sich die schlimmsten Wogen zum Glück bereits geglättet haben. Es ist einfach verdammt anstrengend, diese Fragen wortlos über sich ergehen zu lassen, ohne einem der Aasgeier die eigene Meinung zu geigen. Und mal ehrlich. Wenn diese Idioten nur einmal ihren Kopf einschalten würden, dann könnten sie sich sämtliche Fragen zu dem Thema nämlich selbst beantworten und müssten uns damit nicht auf die Nerven gehen.

"Okay. Dann kann es losgehen." Mit diesen Worten springen Preston und Paul aus dem Van und beginnen, die hintere Tür des Vans abzuschirmen, so dass wir ohne große Komplikationen aussteigen können. Während Paul sich bereits den Weg durch die Menge bahnt, ist unser anderer Bodyguard damit beschäftigt, ein paar aufdringliche Aasgeier von uns fernzuhalten.

"Louis! Wie kommt es dazu, dass sie nun doch nicht Vater werden?" - "Stimmt es, dass Sie sich von Sophia Smith getrennt haben?" - "Wird es ein neues Video zu der Single Infinity geben?" - "Wer hat den Song geschrieben? Handelt es sich bei dem Text um persönliche Erfahrungen?"

Ich verdrehe meine Augen und konzentriere mich auf den Rücken von Niall, der in einem schnellen Tempo vor mir läuft. Kurz spüre ich die Wärme einer Hand auf meiner Schulter und drehe mich deshalb um. "Was wird jetzt aus dem ungeborenen Kind?" Einfach ignorieren und weiterlaufen. Ignorieren und weiterlaufen.

Als wir endlich durch die Eingangstüren des Hotels treten, atme ich erleichtert aus und fahre mir dabei mit meinen Händen über mein Gesicht. Ich zucke zusammen, als sich erneut eine Hand auf meine Schulter legt. "Hey Lou? Alles in Ordnung?" Bei dem Klang der Stimme meines besten Freundes, entspanne ich mich sofort.

Langsam nehme ich meine Hände runter und sehe ihn an, ehe ich nicke. "Klar. Ist es doch immer." - "Ich habe mitbekommen, was dich dieser schmierige Kerl gefragt hat. Mach dir darum keine Gedanken, okay? Es liegt an Briana ihr Leben sel..." Sofort unterbreche ich ihn und schüttel meinen Kopf. "Harry. Es ist alles in Ordnung. Briana ist mir egal. So hart es klingt. Diese Frau hat mich über einen Monat dreist angelogen und dafür gesorgt, dass ich mich vor der ganzen Welt zum Affen mache. Sie ist mir egal, obwohl mir das Kind ehrlich gesagt leid tut." Und so hart es tatsächlich klingen mag. Jedes Wort meine ich genau so, wie es über meine Lippen gekommen ist.

The end of usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt