Wasser – überall!
Ich mitten drin. Es ist dunkel, zu dunkel ich kann kaum noch oben und unten unterscheiden. Es wird kälter, immer kälter und das Wasser drückt gegen meine Lunge.
Ich bekomme keine Luft, kann kaum denken. Aber ich weiß trotzdem was ich zu tun habe. Raus hier! Ich versuche raus zu schwimmen, während das Auto weiter sinkt. Aber es klappt nicht. Durch die Verfolgungsjagd und die ganze Aufregung habe ich mich so in meinen Gurt verheddert das ich mich nicht wieder raus winden kann. Aber ich habe nicht die Energie und die Zeit um mich zu befreien. Während meine Sinne schon schwinden, erkenne ich meine einzigen Ausweg. Ich reiße meine Kette vom Hals und stecke sie in die Tasche.
Wasser, ist alles was ich denke. Und diesmal lasse ich meine Gabe meinen Körper kontrollieren, den das ist alles was mir noch bleibt.
Das Wasser strömt auf mich zu, strömt in mich, um mich stärker zu machen. Dann, wie eine Druckwelle stoße ich alles von mir. Aber nicht nur Wasser. Auch Blitze tanzen um mich und Erde und noch mehr was ich gar nicht alles definieren kann mit meinem verwirrten Gedanken.
Das Taxi wird zerfetzt und ich bin frei. Ich befehle dem Wasser mich zum Ufer zu bringen und es gehorcht mir.
Vollkommen außer Atem liege ich auf dem matschigen Ufer, mehr bekomme ich von meiner Umgebung nicht mit. Mit letzter Kraft hole ich die Kette aus meiner Tasche und verknote die Enden in meinem Nacken. Alles um mich herum wird schwarz, aber ich kann jetzt doch nicht ohnmächtig werden. Ich werde mich nur kurz ausruhen, ganz kurz.
Als ich mich stark genug fühle zum Aufstehen, tue ich das auch. Langsam, aber ich schaffe es, trotzdem auf dem rutschigem Untergrund halt zu finden, ich kann schließlich nicht hier liegen bleiben.
Ich bin klitschnass und weiß nur grob wo ich mich befinde. Außerdem arbeitet mein Gehirn wegen diesem beinahe Tod ein bisschen langsamer als sonst. Ich habe keine Ahnung was ich tun soll. Aber meine Füße tragen mich schon von alleine weg. Ehe ich mich´s versehe stehe ich auf einer Straße voller Leute ohne so Recht zu wissen wie ich da hingekommen bin und auch nicht wo ich jetzt hin soll. Während ich die Straße lang gehe remple ich Leute an, aber Entschuldige mich nicht. Das ist im Moment ein bisschen zu viel verlangt für mich. Wo bin ich nur? Ich erkenne nichts wieder. Alles ist nur ein Wirrwarr aus Menschen, Licht und Steinen. Plötzlich fällt mir mein Handy ein. Aber als ich es raus hole und an mache geht es nicht. Und ich dachte schon ich hätte Glück haben können. Vielleicht sollte ich mir ein Taxi rufen, aber eine kleine panische Stimme in mir schrie: Nie wieder! Willst du dich umbringen? Aber 1. passiert so was, wie gerade, sicher nicht zweimal hintereinander und 2. was sollte ich sonst tun?
„Alice? Warum bist du den so nass?“ Alec?! Verdammt, stalkte er mich? Ich drehte mich um. „Hey.“ Und Alec steht vor mir wieder in Jeans und T-shirt. Plötzlich steht er ganz dicht bei mir und betrachtet meinen Kopf. „Alice. Du blutest.“ „Schlepp mich bloß nicht wieder ins Krankenhaus!“ rutscht es mir heraus. Er lächelt leicht. „Gut, ich habe eine viel bessere Idee. Komm mit.“ mit den Worten nimmt er meine Hand und zieht mich mit sich.
Während er mich so durch verschiedene Gassen zieht, fragt er nochmal nach was passiert sei. Und ich antworte. „Nun, also ich wollte mit nem Taxi zur Arbeit, aber der Taxifahrer hatte wohl Feinde...“ oder ich hatte welche. Aber das wollte ich ihm nicht sagen, damit er sich keine Sorgen machte. „...da kamen so Leute mit Waffen die haben auf das Taxi geschossen. Und dann haben sie den Fahrer erschossen und das Taxi ist in den Fluss gefallen. Aber die haben ja die hintere Scheibe zerschossen also konnte ich schnell raus und habe mir nur den Kopf ein bisschen angestoßen und ein bisschen Wasser geschluckt.“ Okay, das ist die harmlose Version und mehr braucht er definitive nicht zu wissen.