Gestern bin ich zur Arbeit gegangen, es war schließlich Samstag. Ein wichtiger Arbeittag in der Bar und ich konnte ja nicht zweimal fehlen. Aber ich durfte nur hin weil Jay mich hingebracht und abgeholt hatte. Jay und Ash waren so fürsorglich, wie Eltern. Ich liebte sie auch so, wie ich meine Eltern mal geliebt hatte.
Ich betrete den Laden. Sofort schlägt mir ein Geruch nach Schuspray und Leder entgegen. Nicht so überraschend für einen Schuhladen. Dieser Laden ist neu und riesig, mit flippigen Farben überall. Perfekt um Schuhe für die Arbeit zu kaufen. Ein Mädchen, in ungefähr meinem Alter, mit duneklbrauen Haarspitzten und hellbraunen schulterlangen Haaren , die glatt und leicht zerstrubelt sind, kommt mir entgegen. „Hey, Willkommen, ich bin Jeanette. Wie kann ich deinen Schuhtraum erfüllen?“ Als sie lächelt blitzten ihre hellbraunen Augen voller Vorfreude. „Ich suche High-Heels in Neontönen.“ Sie lächelte noch breiter und flitzt durch den halben Laden. Nach einer halben Stunde hat sie mir alle High-Heels in Neontönen die der Laden hat vor die Füße geworfen. Und ich sollte jedes Paar anziehen. Aber nur anziehen war ja zu langweilig und alleine anprobieren auch. Ich und Jeanette machten im Endefekt eine Modenschau mitten im Laden. Das uns alle Leute anstarrten, weil wir meistens wie super eingebildete Topmodels liefen, war uns ziemlich egal. Aber es machte so viel Spaß und das konnte ich nach dem Stress der vergangenen Tage gut gebrauchen. „Hey Jean. Zieh die mal an!“, rief ich und schmieß Jean ein paar quitschgrüner Pumps zu. Ich traf Jean mit dem einen Schuh am Kopf. „Lern mal werfen, Al! Ungefähr so:“ Mit den Worten grief sie nach einem roten High-Heel und schmieß ihn auf mich. Ich bückte mich und Jean traf eine Frau hinter mich. Diese war so sauer das sie ihn zurück warf und dabei mich traf. Nun so fing es an. Und daraus entstand eine riesige Schuhschlacht. Nach einer halben Stunde kam Polizei und Krankenwagen. Während die Polizei die Menschen auseinander trieb und der Krankenwagen die Leute verarztete, saßen ich und Jean im Hinterzimmer des Laden und lachten uns kaputt. „Ich glaub ich bin gefeuert!“ lachte Jean. „Und ich glaub ich hab Hausverbot. Aber die Schuhe kann ich doch behalten?“, sagte ich als ich auf die hellblauen Schuhe deutette die ich noch an hatte. „Ja klar!“ meinte Jean. „Und was sollen wir jetzt machen?“, fragte ich nachdem wir nicht mehr lachen mussten. „Wie wär´s mit Nummern austauschen. Damit wir uns anrufen können, wenn wir mal wieder Chaos stieften wollen!“ dabei lächelte sie breit. Als wir unsere Nummern austauschten, fielen mir im Licht ihres Handys ihre Augen auf. Diese sind hellbraun, aber in den oberren rechten Ecken ihrer Augen sind sie sehr hellbraun und in den unterren linken Ecken sind sie eher dunkler. „Coole Augen.“ sagte ich zu ihr. „Ich weiß. Komm lass uns verschwinden bevor sie uns noch suchen.“ Mit sie meinte Jean wohl die Polizisten.
Als wir in der sonnigen Straße standen versuchten wir möglichst unauffällig zu sein. Was uns ordentlich misslang, weil wir zu unauffällig waren. Wie Agenten an jeder Ecke stehen bleiben und sich ständig umgucken, dann am besten noch eine Sonnenbrille klauen. Wir waren ja so unauffällig. So kam ich zu spät zur Arbeit. Aber ich hatte ja neue Schuhe.
Die Arbeit verlief normal. Als mich Penny fragte wieso ich vorgestern nicht konnte, sagte ich das ich etwas wichtiges noch zu tun hatte. Und als ich fragte wieso sie gestern nicht da war erzählte sie mir von einem Date zwischen ihr und ihrem Chef. Natürlich wollte sie die Meinung von mir hören, weil ich ja eine Außenstehende war. „Ich mag ihn wirklich gerne, aber er ist mein Chef. Das ist doch nicht richtig. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll!“ sagte sie mir. „Nun ich würde einfach auf dein Herz hören.“ Das sagten sie immer in Schnulzenfilmen. „Aber ich weiß nicht ob ich ihn so sehr mag um für ihn meinen Job zu riskieren.“ Okay, jetzt keinen Spruch aus einen kitschigen Film nehmen. „Wenn du da erst so lange überlegen musst, ist das bestimmt keine Liebe für immer und Ewig. Warte einfach ab in ein paar Wochen willst du ihn wahrscheinlich gar nicht mehr.“ „Du hast wahrscheinlich recht.“ Und schon mussten wir weiter machen und ich fragte mich wann ich zum Kummerkasten mutiert bin …
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