Updaaaate
Zeit wieder in Firdaus' Leben zu tauchen . Diesmal habe ich sogar etwas mehr geschrieben , also hoffe ich , dass auch ihr dieses mal mehr auf die Tasten drückt und danke jetzt schon mal jedem , der es tut!
Sooo genug geschwafelt , lehnt euch zurück und ganz viel Spaß!
~Der Alltag hatte wieder seinen Lauf genommen : Ich packte meinen Rucksack und schlenderte zur Haltestelle; die Uni hatte wieder angefangen. Es regnete so stark, wie an jenem Abend, als ich mich entscheiden musste, ob ich Anas' Antrag annehmen soll. Ich ertappte mich jedes mal , wie ich diesen Tag nochmal in meinem Kopf wie ein Film durchlief. Eigentlich wollte ich nicht mehr, ich wollte nicht mehr daran denken. Es sollte doch jetzt ein neues Kapitel anfangen , aber wir wollen vielen es nicht , was dann doch unumläufig ist. Mit nassen Stiefeln betrat ich die Bahn und hielt Ausschau nach einem freien Platz, den ich glücklicherweise auch entdeckte. Sogar der Platz nebendran war frei : Gott sei dank, denn manchmal gab es Menschen die leider Gottes wirklich intensive Gerüche ausstießen. Aus dem Fenster blickend, betrachtete ich die Regentropfen auf der Scheibe, die mich an meine Kindheit erinnerten, in der ich mir ausgemalt hatte, die Tropfen würden eine Art Wettkampf untereinander ausführen. Ich öffnete mein Notizbuch, das ich immer als Notizbuch bezeichnete , wobei es eigentlich schon eher ein Tagebuch war. Okay zugegebenermaßen hielt ich es wohl für kindisch , es als Tagebuch zu bennen. Es war ein mittelgroßes Büchlein mit braunem Lederbund, Bahar hatte es mir mal geschenkt , als wir jünger waren und immer wenn ich das Gefühl hatte, mein Kopf hatte sich wieder mit zu viel Gedanken gefüllt, versuchte ich ihn mithilfe des Schreibens zu leeren.
Liebes Tagebuch,
heute ist wieder einer diese Tage, an denen ich begreife, dass es sehr selten so kommt, wie man es sich wünscht und das man seine Erwartungen versucht nicht zu hoch zu legen. Was jetzt nicht heißen soll, dass das Leben nur Schlechtes für einen bereithält. Ich meine nur, dass man warten soll, warten soll, was das Leben , nein Gott für einen bereithält , denn..."Hey Firdaus.",hörte ich eine Stimme neben mir sagen. Erschrocken sah ich auf und schloss reflexartig das Buch. Meine Laune hatte sich nun von nicht gut in überhaupt nicht gut umschlagen : " Was willst du Lukas?"
Ich warf ihm einen genervten Blick zu und hielt schon Ausschau nach anderen Platzmöglichkeiten .
"Hör zu Firdaus, ich weiß damals das war echt blöd von mir und ich schäme mich auch dafür.."
"Blöd? Lukas du hast mir erzählt, dass deine Schwester Selbstmord begangen hat , nur damit du am Ende ein gutes Praktikumszeugnis abstaubst, wie krank klingt das bitte?"
"Okay gut , ich hab mich wie ein Arsch benommen und es tut mir wirklich Leid Firdaus!" Entschuldigend sah er mich an, eine Antworterwartend und obwohl ich kein Fan von Kraftausdrücken war, wollte ich es diesmal nicht abstreiten :" Ich verzeihe dir .",antwortete ich nun kurz und nickte. "Was wirklich?"
"Ja, aber ich verzeihe dir meinetwegen, nicht deinetwegen ..das Leben ist zu kurz um wütend zu sein." Jetzt schenkte ich ihm ein leichtes Lächeln.
"Danke, aber ich möchte es dir erklären , damals habe ich eine schwierige Zeit durchgemacht und keine Ahnung das hat sich dann wohl auf meinen Charakter ausgewirkt. Ich hab dringend Geld gebraucht, um das Studium zu finanzieren , die ganzen Bücher sind so teuer und dann habe ich mich für alles Mögliche beworben , aber überall habe ich nur Absagen bekommen ... weißt du dann fängt man an, sich wirklich in Frage zu stellen . Verstehst du ? Und heute bin ich immer noch arbeitslos, ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.." , die letzten Worte murmelte er nur noch und senkte seinen Kopf.
"Das wird schon, glaub mir , du wirst noch bald irgendwo genommen !"
"Ach ja? Wieso bist du so zuversichtlich ?"
"Naja weil , wenn Gott dir eine Tür schließt , öffnet er dir eine Andere , du musst nur deine Augen offen halten für die sich öffnende Tür , verstehst du?"
Er nickte und warf mir einen "nicht schlecht " Blick zu, worauf ich stolz den Kragen meiner Jacke richtete. Wir brachen beide in Gelächter aus und es tat zugegebenermaßen gut einfach mal wieder zu lachen.
"Hast du das übrigens gehört , das mit dieser Cassie, sie hätte sich positiv verändert und neue Freunde gefunden . Und ich glaube das hat sie auch dir zu verdanken.", warf Lukas nun in die Runde.
"Ach echt? Das ist ja schön! Nein davon habe ich noch nicht gehört, obwohl ich ihr letztens begegnet bin , da hat sie mich noch nicht mal gegrüßt."
"Was ? Wie ich sowas hasse, wenn man so undankbar ist ! Macht dich das nicht aggressiv ?!", rief er nun stirnrunzelnd.
"Naja also irgendwie war ich anfangs echt enttäuscht , aber dann rufe ich mir wieder ins Gedächtnis ,dass wir auch ganz oft undankbar zu Gott sind . Immer wenn wir ihn brauchen , rufen wir ihn um Hilfe und sobald es uns wieder gut ist, vergessen wir , wieso es uns wieder gut geht ."
Lukas sah mich nun an : "Sag mal; was ist denn los , heute steckt du ja voller Weisheiten!"
"Das muss wohl am regnerischen Tag liegen, das stimmt mich immer so nachdenklich.", erwiderte ich lachend.
Eine monotone Frauenstimme erschallte in der Bahn "Universitätsplatz" und signalisierte uns, dass es nun Zeit war auszusteigen.
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Möge Allah uns im Jenseits zusammenführen..
SpiritualIch versuchte stark zu bleiben , gefasst, aber der Gedanke , dass er nun wegfliegen würde um sich in Gefahr zu begeben , verursachte einen Kloß in meinem Hals. Langsam bahnten sich meine Tränen ein Weg aus meinen Augen und ich spürte wie die salzige...