Möge Allah uns im Jenseits zusammenführen..

Kapitel 20 : "Vergangenheit"

Es tut mir soooo leid , hatte so so viel Stress , hab euch schon ganz vermisst und ich hoffe ihr mich auch hehe, aufjedenfall bin ich zurück und hoffe, dass sich die Wartezeit wenigstens gelohnt hat und ihr wieder richtig Lust darauf habt, in Firdaus Welt zu schlüpfen! Ich würde euch raten nochmal kurz über Kapitel 19 drüber zu lesen. Also dank danke fürs tapfere Warten und ganz viel Spaß muchachos!!

Ein lautes Geräusch ließ mich aufschrecken, als ich plötzlich feststellte, dass ich am Schreibtisch saß..ich war eingenickt. Lachen und belustigt über mich selbst, begriff ich, dass ich nur von jenem Geständnis geträumt habe. Oh man, jetzt war es klar, langsam aber sicher verlor ich meinen Verstand. Ich warf mir meinen langen Schal um den Oberkörper, als eine Art Decke und lief runter ins Wohnzimmer, um zu sehen, woher das Geräusch kam. Überraschend stellte ich fest, dass meine Eltern immer noch nicht aufgekreuzt waren, obwohl es schon Mitternachts war. Na toll, jetzt war ich ausgeschlafen und die ganze Nacht stand mir noch bevor. Meine berühmt- berüchtigten Schlafprobleme und ich. Aus dem Regal entnahm ich den Quran und las ein paar Seiten aus der Surat al Kahf, bis plötzlich mein Handy blinkte, um mir zu signalisieren, dass ich eine Nachricht erhalten hab. Aus irgendeinem Grund bahnte sich in mir ein ungutes Gefühl. Vielleicht lag es an der Uhrzeit oder vielleicht auch, weil der ganz Tag sich bisher seltsam angefühlt hat? Langsam entsperrte ich mein Handy und blickte auf den Bildschirm, eine mir unbekannte Nummer ließ mich mit der Nachricht im Dunkeln tappen :

Schätze, es ist Zeit für eine Wiedervereinigung Firdas...- W

Wer um alles in der Welt war das? Verwirrt ging ich im Kopf alle Menschen durch, die mit einem W anfangen und mit denen ich mal was zu tun hatte, durch, aber irgendwie kam mir niemand plausibles in den Sinn. Als ich gerade eine Nachricht zurückschreiben wollte, um zu fragen, wer die Person sei, konnte ich hören, wie jemand den Schlüssel ins Türschloss steckte und die Haustür öffnete. Mama sah mich überrascht an : " Du bist ja noch wach!" Hinter ihr bewegte sich Baba vorsichtig ins Haus, in seinen Armen hielt er Bilal und bemühte sich ihn nicht aufzuwecken. Auch Rania lief gähnend ins Haus und machte sich sofort auf dem Weg nach oben in ihr Zimmer. Na super, natürlich war ich mal wieder der Loser, der bis Fajr-bis zum Morgengebet nicht schafft einzuschlafen. Meine Eltern gaben mir ebenfalls zu verstehen, dass sie nun ins Bett gehen würden. Nickend schaltete ich den Fernseher an und musste feststellen, dass wiedermal der gleiche Müll läuft. Aus Verzweiflung ertappte ich mich, wie ich eine mir schon bekannte Folge Zoey 101 reinzog. Man oh man , Andere hatten  sich in meinem Alter schon was aufgebaut und ich sitze hier mitten in der Nacht und schaue Nicknight, dachte ich, als ich mir einen Schokoriegel in den Mund schob. Wieder wurde ich von einem Blinken meines Handys abgelenkt, diesmal eine Nachricht von Bahar :

Schläfst du schon? Kann nicht einschlafen, ach tu nicht so , ich weiß, dass du noch nicht schläfst! 

Bei ihrer Nachricht entfuhr mir ein Lächeln, wir waren uns einfach viel zu ähnlich. Als ich gerade antwortete, fiel mir wieder diese mysteriöse Nachricht ein und nutzte die Gelegenheit um Bahar zu fragen, ob sie mehr wüsste.

Weist du , ob es jemanden gibt, mit dem ich zu tun habe und der mit dem Anfangsbuchstabe W beginnt?

Firdaus, das weißt du nicht mehr?? Ich glaube , du hast wirklich das Gedächtnis eines Goldfisches!! , erhielt ich als Antwort und plötzlich nannte sie den Namen, den ich schon lange verdrängt hatte.

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Es war im Sommer vor zwei Jahren, die Jahreszeit, in der sich das Hungern für Viele ausgezahlt hatte, ich persönlich hatte mal wieder kläglich versagt. Aber im Grunde , machte das auch keinen Unterschied, weil sowieso nicht mehr Haut zeigen würde, als im Winter. Schon damals bedeckt ich mein Haar und wurde desöfteren mit der Frage konfrontiert , ob ich nicht darunter schwitzen würde. Ironisch hatte ich einmal angemerkt, dass ich ein Kopftuch mit Klimafunktion besäße. Als darauf ein Staunen folgte, machte ich mir ernsthafte Gedanken über die Intelligenz der Menschheit. Ich war am Ende der 10. Klasse und mein Wunsch war es einfach  so gut wie möglich abzuschneiden, um mich mental auf den Stress der Oberstufe vorzubereiten, wenn es nicht diese falsche und im Grunde harame Ablenkung geben würde. Genau in diesem Moment lief die braunhaarige Gestalt in den Biosaal, seine jardingrünen Augen würdigten mich keines Blickes und ich verfluchte mich dafür, dass sein Auftritt für ein heftiges Pochen in meiner Brust sorgte. Er setzte sich in die Reihe vor mich, ohne dabei seine für ihn charakteristische schwarze Lederjacke abzunehmen. Er hielt es nicht für notwendig mich zu grüßen, sprach eine leise Stimme in meinem Hinterkopf. Na und! Was solls? Ist doch sowieso besser so! Nur weil unsere Eltern befreundet sind , müssen wir nicht auch befreundet sein. Aber war es so schwer, einfach mal hallo auch in der Schule zu sagen? Wenn es dir so wichtig ist, wieso sagst du denn nicht selbst hallo? Wie erbärmlich wäre denn das?