Kapitel 12 :"Begegnungen und ihre Gründe"

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Aufgepasst liebe leuts, das wird ein langes Kapitel! Hat dementsprechend auch ein Weilchen gedauert, also hoffe ich, dass ihr das auch mit Feedback würdigt und wiedermal möchte ich es meinen bezaubernden Supportern widmen ( Ilaha123 und dyanasingh) Ganz viel Spaß an alle!!

Das Licht der Kerze in meiner Hand projizierte ein leichtes Schimmern in seinen dunkelbraunen Augen : " Kannst du mir bitte zeigen wie das geht? "

Er stand mir so nah, dass ich reflexartig einen Schritt zurückwich. Mein Blick wand sich von seinem Gesicht ab und wanderte auf die Kerzen : " Bahar wartet auf mich, ich muss ihr schnell die Kerzen bringen." Mit eiligen Schritten lief ich auf die Kerzen zu,funktionierte die Decke in eine Art Sack um und warf die Kerzen hinein. Mit einem unangenehmen Gefühl kehrte ich ihm den Rücken und verließ den Raum. Ich fühlte mich so schlecht, er tat mir leid, aber wie stellte er sich das denn bitte vor? Soll er etwa zu mir hochkommen , an meinen Eltern vorbei in mein Zimmer? Oder glaubt er , ich würde wirklich zu ihm Nachhause , als ob ich mal schnell zu Bahar gehen würde? Mit ihm alleine im Zimmer sitze? Und wer sagt überhaupt, dass es keine Falle ist? Ich meine kannte ich Ahmed überhaupt, um bestätigen zu können, dass er auch wirklich das Gebet lernen will? Und nicht was anderes im Schilde führte? Ich hasste es, wenn mein Kopf mit mir " WerwirdMillionär " spielte und mir tausende Fragen durch den Kopf schossen. Die einzige Frage, die ich beantworten konnte : Ich werde definitiv kein Millionär, denn meistens hatte ich keine einzige Antwort für diese Fragen parat. Langsam öffnete ich die Türklinge, um einer besorgten Bahar entgegenzutreten : " Gott Firdaus, wo warst du?" Sie lief hin und her und betonte, dass sie nicht wusste, was sie jetzt tun würde. Doch meine Gedanken über Ahmeds Bitte wurden endlich durch einen genialen Plan ersetzt. " Keine Sorge, vertrau mir.", flüsterte ich ihr zu und lief los um meinen Plan zu verwirklichen.

"Du kannst rauskommen.", ließ ich Bahar nach einer Weile wissen und öffnete ihr die Tür. Sie schien immer noch sehr besorgt und wusste nicht, was sie erwarten würde. Langsam und sehr nervös verließ sie endlich den Vorbereitungsraum und lief Richtung Saal. Als sie ihn erblickte , sammelten sich Tränen in ihren Augen und sie blickte mich dankend an . Ich hatte mit den Kerzen eine Art Weg geformt und damit zum einen den Saal beleuchtet und zum anderen sah es sehr ästhetisch aus. Am Ende des Weges wartete Burak . Seine Augen waren noch auf seine Hände gerichtet und er rückte nervös seine Armbanduhr hin und her. Als er das Klatschen der Leute bemerkte , sah er auf. Und wenn es eins gab , was ich liebte , dann der Blick , den der Bräutigam/Verlobte seiner Zukünftigen in genau diesem Moment zuwirft. Dieser stolze, zufriedene Blick , der zeigt , dass es niemand anderen für ihn geben kann und dass sich das Kämpfen für diese Frau gelohnt hat. Genau diesen Blick konnte man nun aus Buraks Gesicht lesen, als Bahar nur noch einige Zentimeter von ihm entfernt war. Als sie sich direkt gegenüber standen, drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn. Eine Gänsehaut durchfuhr mich . Das ganze Ambiente war so simpel und trotzdem wunderschön. Draußen stürmte es , aber der Saal hier drin wurde von einer liebevollen Wärme durchströmt. Die Kerzen gaben dem Saal eine gemütliche Note und verwandelten selbst die härteste Seele in einen hoffnungslosen Romantiker . Lächelnd strich Burak , Bahar den Verlobungsring über ihren zierlichen Ringfinger. Die Menge klatschte, ich blickte glücklich umher, bis mich ein gewisser Blick dazu brachte, wieder nach vorne zu schauen. Ahmed stand versetzt hinter mir und ich spürte wie seine braunen Augen mich durchbohrten. Das warme Gefühl von vorhin war urplötzlich verflogen. Es war so unangenehm von ihm beobachtet zu werden, vorallem nach dem ich ihn so eiskalt ignoriert hatte. Ich hielt das nicht mehr aus, ich musste hier weg, außerdem wollte ich sowieso noch schauen ob mein goldfarbenes Kopftuch saß. Schnell, mit auf dem Boden gerichtetem Blick lief ich Richtung Damen WC, bis mich eine kräftige Hand am Handgelenk packte. Ich riskierte trotz meiner Ahnung einen flüchtigen Blick nach oben : Seine braunen Augen verrieten mir, dass er verletzt zwar, zumindest glaubte ich, dass sie mir das verraten würden. Wie ein Scanner, musterten mich diese braunen Augen, als würden sie auch versuchen, zu sehen, was ich fühlte. Wie sagt man so schön : Die Augen sind das Fenster zur Seele. Eine Weile stand er so da . Es war mir sichtlich unangenehm. Sollte ich was sagen? Oder darauf warten, dass er was sagt? Soll ich versuchen mich einfach aus seinem Handgriff zu lösen und ihn wie zuvor ignorieren? Doch bevor ich mich für einen der Optionen entscheiden konnte,spürte ich, wie er mir etwas in die Hand drückte : Einen Zettel. Dann warf er mir einen letzten Blick zu und lief davon.

Möge Allah uns im Jenseits zusammenführen..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt