Möge Allah uns im Jenseits zusammenführen..

Kapitel 4 : "Ladies Night "

Firdaus Sicht

Ich hatte ja viel von Stalkern gehört im Fernseher , vorallem auf RTL , da wurde die Stalkerthematik ja in jeder assishow aufgeführt , aber das ich mal selbst zu einem mutieren würde , hätte ich nicht wissen können. Heute morgen fuhren Anas und sein Vater mit dem Auto raus und sind immer noch nicht zurückgekehrt. Daher sah ich fast jede halbe Stunde aus dem Balkon . Ich weiß klingt ziemlich erbärmlich , deswegen War ich neben dem Stalking auch damit beschäftigt mir eine andere Beschäftigung zu suchen und war nicht wirklich erfolgreich . Wo sind sie wohl hingefahren?
Es klopfte an der Tür . "Herein.", schrie ich und sah wie zwei kleine Hände langsam die Tür öffneten . "Willst du mit mir spielen , Firdaus?", murmelte Bilal. Ich überlegte kurz : " Ach komm Firdaus , du hast doch sowieso nichts besseres zu tun " . Also machte ich Bilal einen schönes Tag und erfüllte ihm jeden Wunsch bis zum letzten Gebet,das wir immer alle zusammen beteten, weil dann alle im Haus waren. Meine Mutter bat mich die ganzen Familienmiglieder zusammen zu trommeln . Also rief ich nach Rania, Bilal War noch etwas zu jung aber er stellte sich beim Gebet immer neben uns . Mir fiel ein , dass ich Baba den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte , er War den ganzen Tag in der Praxis gewesen. Ich klopfte an der Tür seines Arbeitszimmers . Er bat mich rein. So hatte ich ihn noch nie gesehen , er wirkte sehr gestresst , er hielt ein Papier in der Hand und dunkle Augenringen umkreisten seine Augen . "Ehm wir wollten jetzt alle gemeinsam beten , baba" ,sagte ich in einem vorsichtigen Ton. " Ja klar habibti, ich ...ehh ich komme sofort." , antwortete er mir völlig neben der Spur. Er stopfte den Zettel in eine Schublade und folgte mir ins Wohnzimmer. Wir beteten und aßen anschließend. Irgendwas war anders,wieso ist mein Vater so abwesend , er saß die ganze Zeit über stumm am Tisch und verhielt sich merkwürdig . Er sah müde aus und .. ..es klingelte . "Wer klingelt so spät noch ? ", fragte ich und sah meine Mutter an , in der Hoffnung von ihr eine Antwort zu erhalten . "Mach auf und sieh nach .", sagte sie jetzt lächelnd . Ich lief zur Tür und öffnete sie langsam .
"Haaaaaallo schöne", schrie ein brünettes schlankes Mädchen . " Baaahar! ", schrie ich erfreut und umarmte sie. Hinter ihr schlich sich nun ein blondes , etwas kurvigeres Mädchen an " Maria darling, du auch!" , auch sie wurde kräftig von mir gedrückt. Jetzt meldete sich meine Mutter wieder : "Die beiden werden heute bei dir übernachten , wir und sie wollten dir eine Freude machen nach allem was du durchgemacht hast "
"Das ist so lieb von euch !", ich gab jedem einen Kuss auf die Wange und meinen Eltern jeweils einen Kuss auf die Stirn . Doch die Tatsache, dsss mein Vater stark schwitzte , machte mir große Sorgen: "Baba ist alles in Ordnung " , flüsterte ich. Er nickte und lächelte mich an : "Los geh ,du und deine Freundinnen , ihr habt viel zu bereden! "
Ich erwiderte sein lächeln und verschwand mit Bahar und Maria nach oben .
"Oh wooow firdaus , du überraschst uns immer wieder aufs neueste , hast ein richtiges Auge für Inneneinrichtung !", schrie Bahar als sie prüfend ihre Augen auf mein Zimmer richtete. Maria nickte zustimmend und legte sich aufs Bett : "Ich bin fertig Leute , also feiern wir heute mal nicht so wild! ", sagte sie lachend . Beide hatte ich in der Schule kennen und lieben gelernt und wenn mich jemand nach meinen besten Freunden fragen würde, würde ich ihre Namen nennen. Ich stellte ihre Taschen zur Seite und warf mich zu den Beiden aufs Bett. "Aaalso gut was gibt's neues Freunde.. ach wisst ihr was ich fang an also das freiwillige soziale Jahr ist genial , ich spüre richtig wie ich zur neuen sozialen Bahar werde , wallah ich fang sogar an Müll zu trennen und Primark ist ein nogo für die soziale Bahar und da ist noch was , ein anderer sozialer Arbeiter , wenn ihr versteht ... ... " Maria und ich blickten sie vorwurfsvoll an. "Gott wenn ich so Sachen vor euch sage , fühle ich mich wie eine ihr wisst schon , aber hört mir zu, er heißt Burak , also B &B ... ja ja da seht ihr mal .. sehr ihr wie das Schicksal uns zeigt , dass wir für einander bestimmt sind. " versuchte sie uns zu überzeugen und nickte den Kopf . " Nein jetzt ehrlich Leute , soll ich euch sagen was das wichtigste ist ... die Hände , wallah wenn jemand weibliche Hände hat , dann heißt es sofort hadi yallah Tschüss und Burak hat wahre Männerhände. " "Ich meine wirklich , wenn ich nicht wüsste, dass er ein freiwilliges soziales Jahr macht,würde ich denken er arbeitet auf dem Bau aber wisst ihr .."
"Ach sei still Bahar! " , schrie Maria übermüdet von der Seite und bewarf sie mit einem Kissen . "Wallah wenn ich jetzt nicht die soziale Bahar wäre, würde ich zurück werfen " , schrie Bahar wütend zurück . Ich grinste und war froh über ihre Gegenwart. "Maria, wie siehts bei dir aus? ", fragte ich und blickte in ihre beneidenswerten grünen Augen . "Ach meine Eltern versuchen mich immernoch davon zu überzeugen die Bäckerrei zu übernehmen und ins Familiengeschäft einzusteigen ..."
"Mach das bloß nicht , das ganze Süßzeug wird dir nicht gut tun süße.", sagte Bahar grinsend. "Hey es ist nicht leicht abzunehmen !",schrie Maria .
"Hör nicht auf sie , du hast schöne kurven !", sagte ich und bemerkte,dass jemand an meine Zimmertür klopfte : "Ja?"
Die Türklinge wurde langsam runtergedrückt.... Bilal trat langsam in mein Zimmer.
"Habibi, warum schläfst du denn noch nicht? "
Er zuckte mit den Achseln . Ich gab den beiden Bescheid ,dass ich Bilal ins Bett bringen würde und verließ das Zimmer . Ich deckte ihn zu und gab ihm ein Kuss auf die Stirn.
"Firdaus?"
"Ja habibi?"
"Ich will auch Freunde zum spielen ."
Seine traurigen braunen Keksaugen blickten mich an.
"Das wirst du Habibi, nur Geduld , du bist noch neu hier aber bald will jeder hier in der Straße mit dir spielen ! "
"Wirklich?",sagte er lächelnd .
"Wirklich und schlaf jetzt , sonst wird Mama sauer."
Er gab mir einen Kuss auf die Wange , ich schaltete das Licht aus und kehrte in mein Zimmer zurück .

"Mädels, wie wäre es wenn wir auf dem Balkon weiterquatschen , die Aussicht ist atemberaubend ! ", rief ich .
"Aber da können deine Nachbarn doch mitlauschen", sagte Maria.
"Nein niemand ist da , sie sind seit heutmorgen weg also haben wir nichts zu befürchten. " Während ich das sagte, fragte ich mich erneut wo die solange wohl sind , sie können nicht in den Urlaub gefahren sein, denn sie hatten kein Gepäck dabei aber ...ach firdaus ist doch jetzt egal !
Ich hatte sie überzeugt und machte es uns auf dem Balkon gemütlich .
Die Luft da draußen War extrem angenehm und brachte einen in richtige Plauderlaune.
Ich hatte drei Matratzen nebeneinander gelegt, ein paar Decken und Kissen, natürlich durfte Knabberzeug nicht fehlen.
"Firdaus, würde es dir was ausmachen uns die Geschichte nochmal detailliert zu erzählen ?"
"Natürlich nicht "
Ich erzählte ihnen nocheinmal alles genau ,allerdings filterte ich etwas an der Stelle mit Anas . Ich sagte ihnen, dass mir ein anderer half zu entfliehen und mich vor den Schweinen versteckt hielt aber ich verschwieg dass es sich dabei um meinen Nachbarn handelte . Außerdem beschrieb ich Anas nicht wirklich , so dass sie glaubten dass es sich um irgendeinen älteren Passanten mit Civilcourage handelte.
Wieso verschwieg ich ihnen Anas ? Vermutlich weil ich wusste , dass sie ständig nachhaken würden und immer wenn ich über ihn sprach, sie sich Blicke zuwerfen und ich glaube auch dass durch das Aussprechen alles realer werden würde.. die Tatsache, dass ich naja mich vielleicht ... eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken .
"Wisst ihr was mich fasziniert ? ", warf Baher in die Runde.
"Was?",antworteten Maria und ich gleichzeitig .
"Die Tatsache, dass Gott ganz genau geplant hat welchen Menschen wir jemals begegnen werden , ich meine für jeden von uns , er hat geplant Bahar wird Firdaus und Maria begegnen , und ihr werdet mir begegnen , und dann werde ich noch anderen Menschen begegnen die Gott für mich eingeplant hat , subhanallah" "Also warum macht man sich überhaupt Gedanken darüber ob man von bestimmten Menschen gemocht wird oder nicht , Gott hat schon geplant , wie wir zu diesen Menschen stehen werden oder wieso sich den Kopf zerbrechen über Beziehungen und sonstiges , man muss nur auf Gott vertrauen und warten bis sich der zeigt, den Gott für einen ausgesucht hat." Bahar blickte nachdenklich in den Himmel .
"Wie meinst du das mit dem sich zeigen ?", fragte ich jetzt.
"Wie?"
"Ich meine woher willst du wissen , dass es der ist, den Gott fur dich ausgesucht hat ? "
"Ich nehme mal an , man merkt das ....ach keine Ahnung , seit wann nimmst du meine Worte so ernst? ", sagte sie lachend . "Bin wohl nicht die einzige , die sich verändert hat .", flüsterte sie.
"Ach sei still!", antwortete ich lächelnd.
Maria war schon eingeschlafen.
"Wollen wir wirklich hier auf dem Balkon übernachten ? ", fragte mich Bahar.
"War eigentlich nicht so geplant, aber Maria hat diese Entscheidung wohl schon für uns getroffen ."

Ich schloss meine Augen und schlief langsam ein........

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Als ich morgens erwachte , weckte ich die beiden schnell auf , damit wir das ganze Schlafzeug ins Zimmer reinschoben . Ich wies sie darauf hin, dass sie natürlich dort dann weiterschlafen können. Dieses Angebot nahmen sie dankend an , allerdings war ich wach und konnte nicht mehr einschlafen , also lief ich die Treppen runter um was zu trinken. Mein Vater War schon in die Praxis gefahren. Meine Mutter War auch außer Haus , wahrscheinlich fuhr sie noch, nachdem sie Bilal und Rania in die Schule abgelassen hatte , einkaufen.
Ich schenkte mir ein Glas Orangensaft ein und setzte mich ins Wohnzimmer , bis ich den Motor eines Autos brummen hörte, dann wie die Autotür zugeschlagen wurde.
Ich wollte wissen ob Mutter wieder nachhause kam und blickte aus dem Fenster. Es war nicht Mama, unser Nachbar , also Anas Vater War aus dem Auto gestiegen . Er lief zum Kofferraum und entnahm etwas großes mit Rädern... ich meine ehm einen Rollstuhl . Dann öffnete er die andere Tür des Beifahrersitzes. Ich erkannte ihn Anas.... jedes mal wenn ich ihn sah, überfuhr mich ein Glücksrausch , der sich schwer beschreiben lässt. Aber worauf wartete er? Wieso stieg er nicht aus.
Sein Vater nahm ihn an die Hand... und half ihm in den Rollstuhl , moment mal was??? Anas saß im Rollstuhl .. Wieso saß er im Rollstuhl? Panisch suchte ich nach Erklärungen dafür ... sein Vater schob ihn ins Haus . Anas wirkte erschöpft.
Es zerbrach mir das Herz ihn so zu sehen ....
Wi..wieso saß er im Rollstuhl ???

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