Anas' Sicht
"Warte"
Sie stand nun direkt vor ihrem Zimmer und wartete darauf, was ich ihr zu sagen hatte. " Wie ist dein Name ?" ,fragte ich leise. " Firdaus" , antwortete sie . "Firdaus?" , wiederholte ich " also wurdest du nach der höchsten Stufe des Paradieses benannt ! " , sagte ich lächelnd.
" Sieht wohl so aus" , erwiderte sie und irgendwas sagte mir , dass auch sie lächelte . Sie lief ins Zimmer und schloss die Balkontür , weil es wieder etwas kühler geworden war. Auch mir wurde es langsam zu kalt , daher beschloss ich mich auf mein Bett zu legen und mir ein paar Stunden Schlaf zu gönnen.
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Ich sah sie vor meinen Augen.... sie lächelte, drückte mir einen Kuss auf die Stirn, ihre Augen füllten sich mit Tränen , dann deutete sie mit ihren Händen auf ein Haufen großer Felsen .... ich sollte mich verstecken , ich tat wie man mir befahl und rannte so schnell ich konnte...überall Sirenen, überall Geschrei,überall Mütter die um ihre Kinder weinten , überall Waisen, überall Rauch......
Ich hielt Ausschau nach ihr , zwei große Männer standen vor ihr und hielten ihr das Gewehr an den Kopf , sie schüttelte den Kopf, ich sah wie der Mann mit der grünen Uniform etwas schrie , wieder ein Kopfschütteln von ihr, er schrie erneut , ihre Hände hielt sie vor das Gesicht , er schrie wieder, und dann..... Blut überall... Blut ...Blut ... sie regungslos
"Muutter!!!!!" ,schrie ich . "Mutter!!!!"
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Mein Vater rannte in mein Zimmer und setzte sich auf mein Bett. "A3udu billahi mina Shayytani rajim -Ich suche Zuflucht bei Allah vor dem verdammten Teufel" , er umarmte mich :" Alles in Ordnung, du hast wieder geträumt, ich weiß ich vermisse sie auch aber wenigstens haben wir uns." Ich nickte und küsste seine Hand, jedes mal wenn sich das Szenario wieder in meinem Kopf abspielt , stellte ich fest, dass meine Mutter als Heldin gestoben war.........
Firdaus Sicht
Es wurde immer kühler,das gefiel mir , in den letzten Tagen war es so heiß ,dass selbst einfaches Fenster putzen zum Kampfsport wurde.
Meine Mutter bereitete das Essen vor und ich sollte währenddessen schnell nach der Post schauen . In dem Briefkasten befanden sich drei Briefe : "Heizkosten, babas Praxis und moment Universität oh mein gott , schnell öffnete ich den letzten Brief und stieß ein Freudensschrei aus . "Mama, Mama oh mein gott ich wurde angenommen !!!! Ich soll heute zu einer Art "Probevorlesung " kommen !!! " , schrie ich während ich wieder das Haus betrat . Sie schwingte ihren Kochlöffel vor Aufregung hin und her : "Ich wusste ,dass du genommen wirst, habe ich es dir nicht gesagt !! Ich bin stolz auf dich !" .
Ich rannte schnell hoch in mein Zimmer . "Ich muss schauen was ich später anziehen werde !"
Ich wusste nicht , wieso ich mich so freute , ich glaube ich War einfach allgemein aufgeregt weil nun ein ganz anderer Lebensabschnitt beginnen würde . Ich durchstöberte meinen Kleiderschrank, und an allem hatte ich irgendwie was auszusetzen .Verzweifelt ließ ich mich auf mein Bett fallen . " Ach was solls, du wirst ja dort nicht nach deinem Outfit oder sonstiges bewertet , sondern nach dem Inhalt deines Kopfes .." , versuchte ich mir ein zu reden . Ach vergiss es Firdaus , du nimmst einfach das erstbeste aus deinem Kleiderschrank und ziehst das an , keine Panik auf der Titanic.. Titanic, was für ein überbewerteter Liebesfilm ... aus irgendeinem Grund hatte ich jetzt das Bedürfnis aus der Balkontür raus zu sehen . Ich wollte nicht raus, dafür War es mir zu kalt aber ich blickte aus dem Türrahmen und sah , dass Anas auch im Balkon stand. Er sah nach draußen , er schien nach zu denken . Ich hatte ihn bisher nie wirklich angesehen , entweder sah er nach unten , oder von der Seite oder ich bekam nur sein Rücken zu Gesicht . " Oh je Firdaus du klingst wie eine geistesgestörte, wer machte sich über jemand Gedanken,dessen Gesicht er noch nicht mal kannte." Aber irgendwas ist da, was ihn unheimlich interessant macht aber ich wusste nicht genau.... "Firdauus! Essen" , schrie meine Mutter und unterbrach meinen Gedankenfluss.
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Möge Allah uns im Jenseits zusammenführen..
EspiritualIch versuchte stark zu bleiben , gefasst, aber der Gedanke , dass er nun wegfliegen würde um sich in Gefahr zu begeben , verursachte einen Kloß in meinem Hals. Langsam bahnten sich meine Tränen ein Weg aus meinen Augen und ich spürte wie die salzige...