- 3 -

14.9K 362 44
                                    

Clara POV (Tinis Mutter)

Seit dem gestrigen Abend, als Martina rausgegangen war, war unser perfektes Töchterchen spurlos verschwunden.
Wir hatten die Polizei bereits verständigt, doch es fehlte weiterhin jede Spur...

Tini POV

Wir saßen immernoch beim Essen, als plötzlich Jorges Handy klingelte.
Nach einer Weile legte er auf, schob den Sessel zurück und sagte an Rugge und Xabi gewannt:"Fight um 15:00. Ich hole noch schnell meine Sachen dann können wir los"
Die beiden nickten und wenige Minuten später fuhren sie weg.
Verwirrt sah ich zu Facu.
"Was ist ein Fight? Ich meine, es heißt Kampf, das weiß ich, aber was für ein Kampf?",fragte ich.
Er seufzte:"Streetfights sind so etwas wie Boxkämpfe... ohne Regeln. Die Gegner kämpfen so lange, bis einer der beiden auf dem Boden liegt. Dann wird von zehn heruntergezählt und wenn der liegende nicht vor 0 aufsteht hat der andere gewonnen. Natürlich sind diese Fights nicht legal... Aber Jorge braucht das, damit er dich abregen kann."
"Aha... Was machen wir jetzt?"
"Schwimmen?",er deutete auf den See, der hinter einem der Fenster lag.
"Wenn ich einen Bikini habe?"
"Denkst du wirklich Jorge hätte den BIKINI vergessen, wenn er GEWAND gekauft hat!?",er lachte,"Glaub mir, Bikini und Unterwäsche war das Erste was er gekauft hat!"
Ich streckte ihm die Zunge heraus und lief lachend in mein Zimmer, um mich umzuziehen.
Ich durchwühlte den Schrank, bis ich endlich einen Bikini in der Hand hielt.
Er war rot und zu meinem Erstaunen sogar schick.
Ich zog ihn an und umwickelte mich anschließend mit einem Handtuch. Meine Haare band ich zu einem lockeren Dutt zusammen und lief die Treppe hinunter.
Facu wartete bereits auf dem Steg, der überdacht war und auch als Terasse diente.
Man konnte ihn direkt vom Wohnzimmer aus betreten.
Der Steg hatte einen überdachten Teil mit einem Tisch und Stühlen -wie bei einer normalen Terasse- und einen schmalen Teil, der ein Stück ins Wasser hinausragte.
Ich ging auf den Steg -den unüberdachten Teil, der andere war eine Art Terasse- und breitete mein Handtuch aus.
Ich saß nun am Rand und ließ meine Füße ins Wasser baumeln.
Plötzlich wurde ich ins Wasser geschubst.
Neeeeiiiin du kannst doch nicht schwimmen du Idiotin!!!! Wieso hast du das vergessen!!!???
Hustend und spuckend versuchte ich mich über Wasser zu halten, aber ich schaffte es nicht.
"Hilfe!",schrie ich, bevor ich unterging.
Auf einmal sah ich mein ganzes Leben an mir vorbeiziehen.
Dann wurde alles schwarz....

Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich grün.
Ein wunderschönes grün.
Bei genauerem Betrachten fiel mir auf, dass es Jorges Augen waren.
Was!?
Warum war er hier!?
Er hatte doch einen Fight oder nicht?
"Gut geschlafen Prinzessin?",er grinste.
Prinzessin...
Warum nannte er mich so?
"Warum nennst du mich so?",fragte ich ihn und ignorierte, dass er halb auf mir lag.
"Hast du ein Problem damit?",fragte er mich kalt und kam bedrohlich nahe.
"N-Nein",stotterte ich.
"Gut",er ließ von mir ab.
Jetzt bemerkte ich auch die anderen.
Ich lag nur im Bikini auf der Couch und Xabi, Jorge, Rugge und Diego starrten mich unverhohlen an.
"Ähhhh Facu?",flüsterte ich.
"Gibst du mir bitte eine Decke oder so?",er bemerkte meinen Blick, den ich auf Xabi,Rugge, Diego und Jorge gerichtet hatte und holte mir was ich wollte.
Ich hüllte mich in den weichen Stoff ein und fragte:"Was genau ist passiert?"
"Ich wollte dich spaßeshalber ins Wasser schubsen... Ich konnte doch nicht wissen, dass du nicht schwimmen kannst! Du bist dann nach einer Weile untergegangen. Ich hab dich aus dem Wasser gezogen und versucht, das Wasser aus deinen Lungen zu pressen. Als ich das geschafft hatte habe ich dich auf die Couch gelegt. Dann sind Jorge, Rugge und Xabi gekommen.... Jorge ist ein bisschen ausgerastet, weil er schon befürchtete dass wir dich ins Spital bringen müssten und somit auffliegen würden. Und als er dich gerade wiederwillig Mund zu Mund beatmen wollte, bist du aufgewacht",erklärte mir Facu.
WAS!?
OMG zum Glück war ich vorher aufgewacht!!!
"Ich gehe mich dann umziehen",sagte ich und ging in 'mein' Zimmer.
Dort fand ich, zu meiner Verwunderung, eine Jogginghose und ein Schlabber-T-Shirt.
Ich hatte zwar noch nie in meinem Leben solche Sachen an, aber es gab für alles ein erstes Mal.
Ich zog sie mir an und ging die Treppen hinunter, um Facu beim Abendessen zu helfen.
"Hey da ist ja mein Sonnenschein!",empfing mich Facu.
Sonnenschein...
Mir stockte der Atem.
Auf einmal hatte ich einen dicken Kloß im Hals.
So hatte mich mein Vater immer genannt.
Ich vermisste meine Eltern, mein Zuhause...
Ich wollte nicht hier sein!
Ich wollte nicht bei diesem Bastard Jorge sein!
Mir wurde schwindelig und ich kippte um.
Mit geschlossenen Augen wartete ich auf den Aufprall.
Doch er kam nicht...
Ich öffnete die Augen.
Grün.
Jorge.
Obwohl ich mich am liebsten gewehrt hätte, fehlte mir einfach die Kraft.
Ich schloss die Augen.
Er sollte meine Tränen nicht sehen.
Er trug mich, als wäre ich ein kleines, leichtes Mädchen, im Brautstyle in mein Zimmer.
Behutsam legte er mich auf mein Bett und deckte mich zu.
Ich hörte ihn noch irgendetwas murmeln. Dann driftete ich ins Land der Träume...



_anna_loves_food_

Entführt von einem BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt