Tini POV
Die letzten zwei Wochen waren sehr eintönig verlaufen. Ich saß die ganze Zeit auf dem Bett und starrte traurig Löcher in die Luft. Unser Butler brachte mir zu essen und zu trinken, wovon ich beinahe nichts herunterbekam. Abends weinte ich mich bitterlich in den Schlaf. Irgendwann würde ich vielleicht lernen mit dem Verlust umzugehen, aber ganz überwinden würde ich nie, das wusste ich.
Heute würde dieses dämliche Geschäftsessen stattfinden und ich wusste schon lange, was ich anziehen würde. Meine Mutter kam und richtete mir mein Gewand für heute Abend, aber damit hatte sie sich geschnitten. Ich würde mir nie wieder von ihr vorschreiben lassen was ich zu tragen und wie ich auszusehen hatte. Nie wieder! Als sie weg war, zog ich das Kleid, das ich mit Jorge gekauft hatte aus dem Sackerl. Ich seufzte traurig, als ich mich an Jorges Blick erinnerte, als er mich damals vor zwei Wochen in diesem Kleid gesehen hatte. Ich stellte mir vor, er würde neben mir sein. Jetzt würde er sagen, dass ich wunderachön aussah und ich würde ihn einen Schleimer nennen und dann lächelnd küssen. Doch die glücklichen Zeiten waren jetzt vorbei. Ich sollte aber froh sein, wenigstens für eine Weile glücklich gewesen zu sein. Besser kurz, als garnicht. Ich schminkte mich etwas mehr als früher und steckte meine Haare hoch. Zuletzt zog ich mir das Kleid und meine schwarzen, mit Unmengen von Strasssteinchen verziehrten, High-Heels. Ich suchte mir noch schnell meinen Diamantenschmuck heraus und legte ihn an. Die Diamanten lagen kühl und glatt auf meiner Haut. Ich hatte diese Kette schon immer geliebt.
Mit graziler Haltung stiegt ich die Stiegen hinunter in die Empfangshalle, in der meine Eltern auf mich warteten. "Du schaust toll aus Matina, da hat sich deine Mutter mal endlich etwas Schönes herausgesucht". Meine Mutter starrte ihren Mann entsetzt an und kniff dann mit frostigen Blick die Lippen zusammen. Ich bedankte mich bei meinem Vater und ging mit den beiden zur Limousine. Wir steigen ein und unser Fahrer fuhr uns zum Gastgeber. Dieser begrüßte uns herzlich und wies uns einen Tisch zu. Kaum saßen wir, stöhmten auch schon unzählige Leute auf uns zu. "Martina! Schön, dass du wieder von deinem Urlaub in der Karibik zurück bist!"-"Wie war es denn dort?"-"Martina, Kind! Lass dich ansehen!"-"Besonders braun bist du aber nicht geworden Schätzchen!" Wie bitte!? Karibik!!!??? Oh nein, das hatten meine Eltern nicht getan! Ich starrte die beiden fassungslos an. Sie fühlten sich sichtlich unwohl. Ich hätte ihnen das jetzt ohne weiteres versauen können, doch ich tat es nicht. Ich beschloss einmal sozial zu sein und meinen Eltern zu helfen. Doch das hieß trotzdem nicht, dass ich sie nicht noch zur Schnecke machen würde! "Tja, es war mir zu sonnig, deswegen bin ich immer im Schatten einer Palme geblieben. Aber alles in allem war es sehr schön dort". Damit gaben sich fast alle zufrieden und allmählich verschwanden alle von unserem Tisch. Ich quälte mich noch drei Stunden durch diese Feier, dann beschloss ich 'nach Hause' zu fahren. Ich gab meinen Eltern bescheid und ließ mich nach Hause fahren. Unser Fahrer ließ mich vor der Tür aussteigen und fuhr sofort zurück zur Veranstaltung. Ich ging hinein und auf direktem Weg ins Zimmer meiner Kindheit. Ich öffnete die Tür und trat ein. Erschrocken schrie ich auf. Jemand stand lässig an mein Fenster gelehnt in meinem Zimmer. Es war Jorge!!! Kreischend sprang ich ihm in die Arme und drückte ihn so fest an mich, wie ich nur konnte. "Tini! Baby, nicht weinen alles ist gut!" Ich bemerkte jetzt erst, dass ich weinte. Und zwar Freudentränen. "Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen",flüsterte ich mit tränenerstickter Stimme. "Alles gut, ich bin ja jetzt hier". Ich konnte es immer noch nicht fassen! Mein Jorgito war zurück! Ich hatte ihn wieder! "Wie bist du hereingekommen?"-"Während ihr weg wart, war das Haus fast ganz verlassen, also war es ein leichtes hier herein zu kommen",antwortete er schulterzuckend. "Und was jetzt?" Ich wollte ihn nicht schon wieder verlieren. Egal was er vorhatte, ich würde ihm nicht von der Seite weichen. "Willst du mit nach Mexiko kommen?" Ja, das wollte ich. Aber nur, wenn die beiden Verräter nicht mitkamen. Als hätte er meine Gedanken gelesen, fügte er noch hinzu:"Ohne Xabi und Rugge natürlich. Diese Arschlöcher wurden aus der Gang geschmissen!" Ich lächelte. "Ja, ich komme gerne mit. Aber vorher muss ich noch schnell etwas erledigen. Du bleibst derweilen hier, ich bin in ein paar Minuten zurück!" Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und verließ das Zimmer. Leise schlich ich mich die Stiegen hinunter bis in den Keller. Dort gab ich im Tresor die Kombination ein und huschte hinein. Meinem Vater würde es sowieso nicht auffallen, wenn er um 3 Mio. erleichtert wurde. Ich stahl schnell das Geld und verschloss anschließend den Tresor. So schnell wie es die Geldpackete in meinen Armen erlaubten lief ich zurück zu Jorge. Ich drückte ihm das Geld in die Hand und fischte noch eine Hand voll meines teuersten Schmucks aus einer Lade und suchte schnell einen Sack. Der war bald gefunden. Dort steckten wir alles hinein. Wir schlichen uns aus der Villa und stiegen in sein Auto. Während der Fahrt schlief ich ein. Als ich das nächste mal die Augen öffnete, stieg Jorge gerade aus. "Hey Süße, steh auf! Wir müssen noch dein Gewand aus deinem Zimmer holen". Ich grummelte nur und eine Sekunde später baumelte ich in der Luft. "Jorge!",rief ich empört. Dieser Frechdachs trug mich einfach seelenruhig in die Waldhütte und setzte mich dann auf dem Bett in meinem Zimmer ab. "Ich hole schnell einen Koffer, du holst bitte derweilen alles aus dem Schrank, was du brauchst!" Gesagt, getan. Als wir damit fertig waren verfrachteten wir den Koffer zu Jorges Koffer in den Kofferraum. "Die Jungs warten dort auf uns. Ach, und was ich dir schon die ganze Zeit sagen wollte; du schaust atemberaubend schön aus!" Ich lehnte mich zu ihm hinüber und küsste ihn. "Ich liebe dich",nuschelte ich. "Ich dich auch, mein Engel". Damit löste er sich aus dem Kuss und startete den Motor. "Bereit?" "Bereit wenn du es bist". Und dann brausten wir los. Auf ins Glück. Auf ins neue Leben in Mexiko. Und das mit dem Mann den ich liebe.The End
Danke fürs lesen!
Bussi😙💝
_anna_loves_food_
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Entführt von einem Badboy
Romance°•》Manchmal verändert eine falsche Bewegung dein ganzes Leben und wenn du es bemerkst, ist es schon zu spät《•° Tini ist Daddys kleiner Liebling und Milliardärstochter. Sie ist verzogen und immer das kleine brave Mädchen. Tinis Eltern bestimmen über...