Mir rannen ununterbrochen Tränen meine Wangen hinunter. Ich bemerkte nichteinmal, dass meine Eltern mich in ihr Auto lotsten. Die ganze Fahrt über starrte ich nur leer aus dem Fenster. Ich hatte alles verloren. Zu 'Hause' saß ich auf 'meinem' Bett und sah mich um. Wie konnte ich mich hier je heimisch fühlen? Es war viel zu perfekt! Das hatte rein garnichts mit heimelig gemeinsam. Ich ließ meinen Blick über die rosa Regale schweifen. Alles hier war mir fremd und kalt. Doch hier würde ich den Rest meines 'Lebens' verbringen. Das Klopfen an meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken. Es war unser Butler. "Miss Stoessel, Ihre Eltern wollen mit Ihnen sprechen". Ich nickte abwesend und schritt hinter ihm her zum Esszimmer. Gegenüber von meinen Eltern ließ ich mich auf einen Sessel nieder. "Martina, wir haben einiges zu besprechen". "Ja, zum Beispiel ob du vergewaltigt wurdest!"-"Oder was um Himmels Willen du mit deinen Haaren gemacht hast!"-"Und das schlimmste;... WAS HAST DU DA AN!?" Ich schaute an mir herunter. Enges T-Shirt mit V-Ausschnitt, zerrissene Hotpents und bequeme Sneakers. Was war ihr Problem? "Was ist das Problem?" Meine Eltern starrten mich entgeistert an. "Du schaust aus wie eine Schlampe!" Jetzt war ich dran mit entgeistert schauen. Seit wann benutzte meine Mutter solche Wörter!? "Mutter, in welcher Welt lebst du!? Glaube mir, Schlampen schauen ganz anders aus!" -"Ach ja!? Du hattest ja offensichtlich mit genügenden Kontakt!" Wie bitte!? "Was!? Wenn ich eine Schlampe wäre, hätte ich einen Ausschnitt bis zum Bauchnabel und das Shirt wäre zusätzlich noch bauchfrei, einen Minnirock und zusätzlich auch noch mörderische High-Heels. Außerdem wäre ich 'verführerisch' geschminkt, roter Lippenstift und ganz viel schwarz um die Augen. Und vermutlich, um dem noch eins draufzusetzen, hätte ich mir nicht die spitzen violett, sonden alle Haare platinblond gefärbt!" Geschockt starrten sie mich an. Mein Vater raffte sich als erster. "Martina, wie redest du mit deiner Mutter?",vorwurfsvoll schaute er mich an. "So wie sie mit mir redet, Vater". Ich hatte keine Ahnung, was sie bezweckten, doch ich ließ nicht so mit mir reden. Und zwar schon garnicht von meiner eigenen Mutter. "Jetzt bin ich aber mit fragen dran! Was sollen die Informationen über mich im Netz und was sollen die Lügen über Sex!?" Ertappt sahen sie mich an. "Du weißt von den Informationen? U... und woher weißt du das mit dem... G...geschlechtsverkehr?" Aha, plötzlich wieder ganz prüde. Aus der Frau sollte man einmal schlau werden! "Oh ja, Mutter, weiß ich und das mit dem Verkehr... tja, wie soll ich es sagen, ich habe einen wundervollen Freund". Ich grinste provokant. Ihre Gesichter wurden bleich vor Entsetzen. Sie sollten ruhig glauben, was sie wollten. "Clara, was sollen wir tun, niemand wird gebrauchte Ware nehmen!" Was!? Mein Vater machte sich um so etwas Sorgen!? Ich könnte lauter Geschlechtskrankheiten haben oder schwanger sein und ihn interessierte nur an wen er mich verschachteln konnte!? "Vater, falls du dich verhört hast... ich habe einen festen Freund!!!"-"Tja, wo ist er denn?" Wow, ich hätte nie gedacht, dass mein Vater so gemein sein konnte! Was mich aber noch mehr überraschte, war sein böses Lachen, das er dabei auf den Lippen trug. "In zwei Wochen findet ein wichtiges Geschäftsessen statt. Bis dahin gast du Zeit, um dein Verhalten zu überdenken". "Wartet! Ich hätte da noch eine Frage... woher wusstet ihr, wo mich Rugge übergeben würde?" Mein Vater seufzte. "Hier, lies selbst!" Damit ließen sie mich alleine im Esszimmer zurück. Ich ging mit dem Brief in der Hand in 'mein' Zimmer und setzte mich auf das Bett.
Sehr geehrtes (nicht) Ehepaar Stoessel
Wie ich gehört habe, vermissen Sie ihr Töchterlein! Ich könnte es ihnen wieder beschaffen, allerdings nur für eine kleine Belohnung versteht sich. Legen Sie den Hörer beiseite Mr Stoessel, denn sollte die Polizei etwas davon erfahren, bekommen Sie jede Woche ein Einzelteil Ihrer Ausbrut zurück. Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt! Zurück zum Deal; Sie geben mir 2 Mio. Zur Übergabe bitte ich Sie in diesem Hotel zu warten, bis ich Ihnen eine SMS schreibe, mit einer Adresse zu der Sie dann kommen müssen.
Bis dahin wünsche ich Ihnen noch süße Albträume Mr und Mrs StoesselR.
Dieser Mistkerl!
Jorge POV
Wo war sie!? Nach dem Zwischenfall bei Starbucks war Tini spurlos verschwunden gewesen. Ich hatte das dumpfe Gefühl, dass sie etwas gesehen und es in den falschen Hals bekommen hatte. Doch als ich zu Hause ankam war keiner da. Nach einer Weile waren Rugge und Xabi heimgekommen und hatte sich zu mir gesetzt. Als ich ihnen völlig aufgelöst erzählte, dass Tini verschwunden sei, hatte sie irgendwie zufrieden ausgeschaut. Als endlich alle zu Hause waren, ließ ich sie alle zu einer Krisenbesprechung ins Wohnzimmer antanzen. Rugge stand freudestrahlend auf und rief fröhlich in die Runde:"Sie lebt noch, aber wir sind sie trotzdem los! Und noch dazu haben wir jetzt endlich genug Geld, um nach Mexiko auszuwandern!" Ich starrte ihn verwirrt an. Doch mir schwahnte Übles. "Was habt ihr gemacht?",fragte ich eisig. "Wir haben sie für Lösegeld zurückgegeben!" Jetzt explodierte ich. "Ihr habt was!?",brüllte ich. "Hey, beruhige dich, wir haben allen hier nur einen Riesengefallen getan!" Ich war außer mir vor Wut. Wie konnten sie nur. Ich atmete zischend ein und aus. "Raus. Aus. Meiner. Hütte!",knurrte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. Die beiden suchten schnell das Weite. Ich stapfte frustriert in mein Zimmer. Alles hier roch noch nach ihr. Jeder hatte seine eigene Art auf Verluste zu antworten, bei mir war es das Zerschlagen allem was mir in die Quere kam. Ich tobte in meinem Zimmer und ließ alles heraus. Ich zerschlug Regale, trat meinem Schreibtischsessel ein Bein ab und schmiss meine Nachttischlampe mit aller Kraft auf den Boden, wo sie in tausend Splitter zerbarst. Genau so wie diese Lampe fühlte ich mich. Total am Boden zerstört und nicht mehr zu reparieren, denn es gab nur einen Menschen auf dieser Welt, der das konnte und dieser Mensch war nun weg. Tini.
_anna_loves_food_
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Entführt von einem Badboy
Romansa°•》Manchmal verändert eine falsche Bewegung dein ganzes Leben und wenn du es bemerkst, ist es schon zu spät《•° Tini ist Daddys kleiner Liebling und Milliardärstochter. Sie ist verzogen und immer das kleine brave Mädchen. Tinis Eltern bestimmen über...