Es gibt Menschen, die nicht nachdenken, bevor sie reden.
Bevor sie kleine, hässliche Wörter ausspucken, die die Welt eines Anderen komplett zerstören kann.
Die wissen, dass man keinen Vater mehr hat. Die sagen: "Schönen Vatertag." Die sich an den Verlust erinnern und hinterher schieben: "Auch, wenn du keinen mehr hast." Kleine, hässliche Worte.
Diese Menschen können einfach nicht verstehen, was sie damit kaputt machen. Weil sie alles haben.
Weil sie nicht nachgedacht haben.
Und dann sprudelt Wut in dir empor, vermischt sich mit Trauer, Hass und Zorn, von dem Gefühl, allein zu sein.
Das Gefühl, verraten zu sein, von einem Menschen, den man früher mal 'Freund' genannt hat.
Es gibt Menschen, die nicht wissen, wann Schluss ist. Die solange bohren, bis sie alle Mauern gestürzt haben. Die nicht wissen, dass 'Niemand' nicht gleich jeder ist. Nichts ist. Die nicht wissen, dass es unterschiedliche, persönliche Definitionen davon gibt. Die meinen, immer schlau zu sein, aber die nicht wissen, dass hinter jedem Buchstaben, hinter jedem Wort, hinter jeder Satzkonstellation, eine eigene Interpretation steckt. Die zu dumm sind, das zu erkennen, sich aber für schlau halten. Dann spurdelt das altbekannte Gefühl wieder hoch, dieses Gefühl von Verrat, von einem Menschen, den man früher mal 'Freund' genannt hat. Und dann wundert sich dieser Mensch, warum ich genervt bin, fragt so lange nach; wundert sich, warum ich sauer bin, enttäuscht. Wartend auf eine Entschuldigung. Und was mach ich? Ich seh diesen ganz bestimmten Menschen, den ich früher mal 'Freund' genannt hab, an und sage glockenklar: "Dann frag dich doch mal warum!"
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Lost in thoughts
PoetryManchmal sind Erinnerungen das Einzige, das uns in der Realität gefangen hält.