Police

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Als die Polizistin erwähnte er sei am Leben wurde ich hellhörig. "Er lebt?"fragte ich hoffnungsvoll und stolperte neben ihr her während sie mich durch das Gebüsch zog. Dann hatte ich ihn also doch nicht umgebracht.. "Ja, Miss. Ihr Freund ist am Leben. Sie müssen sich keine Sorgen mehr machen."antwortete sie und lächelte mich beruhigend an. Was für ein Schauspiel. Als würde sie mich nicht am liebsten an den Haaren hinter sich herziehen. "E-Er ist nicht mein Freund.."krächzte ich mit meiner rauen Stimme. Meine Kehle fühlte sich an als hätte die ganze Sahara darin Platz gefunden. Die Polizistin nickte knapp und duckte sich unter einem Ast weg. Hastig, so schnell es mit meinem ausgelaugten Körper ging, bückte ich mich ebenfalls unter dem Ast hinweg, stolperte jedoch im nächsten Moment über eine dicke Wurzel. Genervt blieb sie stehen und zog mich am Arm zu sich hoch. "Hör zu. Wir machen wegen dir kleiner Göre schon tagelang Überstunden. Ich rate dir, dich besser meiner Geschwindigkeit anzupassen. Ich würde nicht zögern dich hier zurück zulassen."zischte sie mir ins Gesicht. Ihre Augen bohrten sich gefährlich in die meinen.

"Serena, lass sie los. Ich übernehme ab hier."erklang plötzlich eine männliche Stimme direkt hinter mir, die mich einen Moment zusammen zucken lies. Die Polizistin, Serena wie er sie nannte, knurrte gefährlich und schubste mich in einer schnellen Bewegung von sich, dann verschwand sie im Laufschritt hinter einem Gebüsch. Somit lies sie mich mit dem fremden Mann zurück. Ich wusste nicht ob ich ihre, oder die Anwesenheit des Mannes bevorzugen sollte.

"Tut mir Leid. Serena ist in letzter Zeit leicht reizbar. Sie müssen doch frieren.."sprach er auf mich ein nachdem ich mich vorsichtig zu ihm umgedreht hatte. Sein Lächeln wirkte sympathisch und ehrlich. Ich nickte und erwiderte sein Lächeln, schwach. Mein Lächeln wirkte schwach und kraftlos. "Fürs erste muss meine Jacke genügen, wir haben leider nichts zum anziehen dabei. Dummer Fehler... Normalerweise haben wir immer irgendwelche Ersatz-Klamotten im Wagen. Jemand muss sie genommen haben."meinte er peinlich berührt und legte mir seine Jacke um die Schultern. "Ja, danke."meinte ich während ich in die Ärmel schlüpfte und nach unten langte um den edlen, silbernen Reißverschluss zu schließen. Meine Hände zitterten furchtbar und rutschten ständig von dem glatten Material ab. "Ähm..könnten sie vielleicht.."stotterte ich und deutete auf den Reißverschluss. "Hmm? Oh ja, natürlich!"gab er von sich und kniete sich vor mir nieder um dem Reißverschluss zu schließen. "Danke." Meine Stimme war noch immer ein krächzen. "Lassen sie uns weitergehen. Den Wagen haben wir auf einer Lichtung geparkt, die gut befahrbar ist. Dort können sie etwas trinken."meinte er und führte mich nach Osten, weiterhin geradeaus. Schweigend folgte ich ihm, meine Muskeln waren schwach. Ich musste mich konzentrieren.

Es verging eine halbe Stunde Fußmarsch, dann kam ein Wagen und weitere Polizisten in Sicht. "Gleich sind wir da, dann können sie sich setzen und etwas trinken. Wir haben Tee und etwas Brot dabei. Das können sie gerne haben."sagte der Mann und zeigte auf den schwarzem Geländewagen der in ein paar Metern Entfernung geparkt war.
Dankbar folgte ich ihm die letzten paar Meter und lies mich erschöpft in die weichen Polster fallen nachdem er mir freundlicher Weise die Tür geöffnet hatte.

Sofort wurde mir eine dampfende Tasse und ein Teller mit zwei Scheiben Brot in die Hand gedrückt. Dankbar nahm ich eine Scheibe des Brotes und nahm einen herzhaften Bissen. Ich war am verhungern. Der Motor des Wagens wurde mit einem lauten aufröhren gestartet, dann setzte sich das Auto in Bewegung. "Miss macht es ihnen etwas aus wenn ich ihnen auf dem Weg auf das Polizeirevier ein paar Fragen stelle?"fragte mich ein etwas kleinerer Polizist mit einem Klemmbrett vor seiner Brust. Ich schüttelte meinen Kopf und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. "Ihr Name ist Park Kairi?"stellte man mir die offensichtlichste Frage, die man mir nun stellen konnte. Ich verkniff mir einen bissig Kommentar und nickte stumm während ich an meinem Tee nippte, der noch immer heiß war. "Min Yoon Gi ist ihr Freund?" Wieso dachte jeder er wäre mein Freund?? "N..Ja. Yoon Gi ist mein Freund."gab ich die Information an die mir vermutlich viele andere Fragen ersparte. Wieso sonst hätte ich weglaufen sollen? Vermutlich hätten sie mich verdächtigt, hätte ich mit 'Nein' geantwortet. Ich war mir sicher es gab noch immer keine Erklärung für Yoon Gi's Verletzungen. Er würde niemals erzählen ich hätte ihn angefallen und ihm das Blut aus den Adern gesaugt. Gott..! Das hörte sich echt verrückt an.
"Ich bin so froh zu hören, dass erst am Leben ist!"fügte ich lächelnd hinzu um das ganze glaubhafter zu machen. "Na schön.."meinte er nickend und notierte etwas auf seinem Klemmbrett. "Dann jetzt zur letzten Frage. Ist mit ihnen alles in Ordnung? Fehlt ihnen irgendetwas?"fragte er und sah mich abwartend an. "Nein..alles in Ordnung."antwortete ich etwas verunsichert. War wirklich alles in Ordnung? Den Rest der Fahrt starrte ich aus dem Fenster.
Seufzend lies ich meine Beine aus dem Wagen hängen und lies mich auf den Boden rutschen. Der Polizist der mir vorhin seine Jacke geliehen hatte, half mir dabei und stützte mich auf dem Weg in das Revier. "Deine Angehörigen haben sich bereits gemeldet. Sie holen dich in einer halbem Stunde ab."sagte er und lächelte mich an, sein Arm war um meine Taille geschlungen. Serenas Blicke entgingen mir keineswegs. Ich ignorierte sie so gut wie möglich. "Das ist schön.."lächelte ich als mir ein Bild meiner Familie in den Kopf schoss. Langsam stieg ich die Stufen empor und wurde von Dyson zu einem Schreibtisch geführt, vor dem ich mich hinsetzen durfte. "Warte! Wo sind die Toiletten?"fragte ich und sah ihm hinterher. "Gleich hier dem Gang runter, die erste rechts."erklärte er und zeigte vor sich. Ich nickte verstehend und zog die Jacke aus die Dyson mir geliehen hatte. Hier drinnen war es furchtbar warm. Mir wurde bereits übel. Angewidert verzog ich das Gesicht und warf einen Blick auf die Uhr mir gegenüber.

Seufzend erhob ich mich von dem Stuhl und begab mich in Richtung der Toiletten um mich ein wenig frisch zu machen bevor meine Familie hier auftauchen würde. Ich wollte jetzt nur noch nach Hause, ein Band nehmen und dann in meinem kuschelig warmen Bett einschlafen. Für eine Weile starrte ich mein Spiegelbild an, dann schaltete ich das Wasser an. Als das kühle Nass auf mein Gesicht traf seufzte ich erleichtert auf. Vorsichtig tupfte ich mein Gesicht mit einem Tuch ab, hielt meine Augen geschlossen.

Als ich meine Augen langsam wieder öffnete und mein Blick in den Spiegel fiel, entwich meiner Kehle ein erstickter Schrei. Ich fuhr herum und presste meinen Körper so dicht wie möglich an die Wand hinter mir. "Was machst du hier?"fragte ich und versuchte nervös meinen Blick auf etwas zu fixieren. "Du kommst mit.", seine tiefe Stimme jagte mir Schauer über den Rücken. "Ch-Chanyeol. I-I-Ich kann nicht. Ich w-werde gleich ab-abgeholt."stotterte ich und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Plötzlich packte er mich an den Handgelenken und zog mich an seine Brust. "Kairi! Du musst jetzt mitkommen. Deine Familie währe in Gefahr wenn du sie jetzt sehen würdest. Es tut mir Leid, dass du das ertragen musst."meinte er ernst und hielt mich noch immer fest an sich gedrückt. Leise schluchzte ich auf, im nächsten Moment spürte ich einen heftigen Würgereiz.

Chanyeol packte mich reflexartig am Genick und drückte mich in eine der Kabinen. Ohne mich dagegen zu wehren lies ich mich von ihm auf die Knie drücken, ich ahnte was kommen würde. Ich übergab mich. Und es war als würde es kein Ende nehmen während Chanyeol meine Haare hielt. "Bist du eigentlich dumm oder tust du bloß so? Was hast du gegessen?"fragte er mich gereizt und trat sachte gegen meinen Fuß um meine Aufmerksamkeit zu erlangen. "Brot..nur Brot!"antwortete ich schluchzend bevor ich mich erneut übergeben musste, dann wurde alles schwarz.

Als ich wieder zu Bewusstsein kam lag ich auf der Rückbank eines Geländewagens. Mein Kopf schmerzte höllisch, als hätte man mir einen Schlag auf den Hinterkopf verpasst. Meine Hand schoss zu meinen Kopf als der Wagen über ein Schlagloch fuhr. Mit was hatte ich das bloß verdient? Meine Kehle brannte als hätte man mich mit Batteriesäure abgefüllt und mir war schrecklich kalt. Langsam brachte ich meinen Körper in eine sitzende Position und sah mich um. "Chanyeol?"fragte ich als ich den Fahrer erblickte. Chanyeol? Was machte er hier?
Meine Stirn runzelte sich in Verwirrung. "Was machst du hier?"fragte ich und hielt mich an dem Türgriff fest der im Moment das einzige schien das mir halt gab. "Erinnert du dich nicht mehr?"fragte er nach, klang aber nicht sonderlich besorgt.

Hier bin ich wieder mit einem neuem Chapter~ Irgendwie hatte ich ne kleine Blockade. Ich hoffe wie immer das Kapitel gefällt euch ^-^
Lots of love, Ai~~

Mind Control | exo x btsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt