8. Kapitel - Der Feind schlägt zu

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Piep - piep - piep... Mit diesem störenden Geräusch wird James Brunelli aus seinem Schlaf geholt. Er ist zwar noch müde, aber sogleich munter und greift mit seiner rechten Hand auf das Bord neben dem Bett, wo die Uhr 6.37 anzeigt und drückt auf seinen dort abgelegten Piepser drauf, damit dieser mit seinem nervigen Läuten aufhört.

„Guten Morgen, Captain" eine energische Frauenstimme, die ihm von der Brücke wohl bekannt ist, begrüßt ihn. „Kommen sie bitte umgehend auf die Krankenstation."

Der Captain bestätigt sein Kommen und dreht sich wieder auf die andere Seite. Neben ihm im Bett liegt Julia Smith, deren oberer Teil des Rückens von der Bettdecke entblößt ist. Ausgezogen ist sie noch hübscher als in der Uniform, denkt er sich und gibt ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.

„Wer war das", murmelt Julia leise und öffnet langsam ihre Augen. Sie streckt sich, um James küssen zu können und legt dadurch unbewusst ihre schönen hellen Brüste frei. Nach der Offenbarung von General Gabriel gestern Abend in Bezug auf den 1. Offizier begleitete Captain Brunelli sie zu ihrer Kabine und dann passierte es einfach. Julia küsste ihn leidenschaftlich und er zog sie - wissend, dass dies einem Captain nicht würdig war - fest an seinen Körper. Er erwiderte den Kuss, übersäte aber seinerseits ihren Hals mit weiteren Küssen, sodass Julia ihn fest umschlungen in ihre Kabine zog. So landeten sie schließlich in ihrem Bett, wo sie nach einer wilden, beinahe völlig schlaflosen Nacht an diesem Morgen ziemlich brutal und unsanft vom Piepser des Captains geweckt wurden.

„Ich muss sofort in die Krankenstation" erzählt er Julia, während er die im ganzen Zimmer verstreuten Teile seiner Wäsche und seiner Uniform zusammen kratzt. „Ich befürchte leider nichts Gutes."

„Wir waren gestern wohl etwas ungestüm" grinst Julia, während sie belustigt James zuschaut, wie er einen Socken unter dem Bett rauszieht. „Warte - kann ich mitkommen?"

„Ja, aber mach schnell" drängt James, der nun noch seinen zweiten Socken sucht, während Julia blitzschnell in ihren Slip und dann in ihre Uniform schlüpft. Bevor sie gehen, drückt James Julia fest an sich und küsst sie zärtlich.

„So viel Zeit muss einfach sein" stellt er fest, worauf Julia lachend salutiert. „Aye Aye Captain."

In weniger als 5 Minuten nach dem Anpiepsen sind beide in der Krankenstation angelangt. Dort wartet bereits Doktor Yazdi Karim auf sie und berichtet etwas verzweifelt vom Verschwinden des 1. Offiziers.

Sie stehen in der Tat vor einer leeren Krankenbahre, von der nur mehr Kabeln und Elektroden leblos herunterhängen. Der Captain sieht am Boden ein paar Stücke, die er nicht verifizieren kann und fragt dann den Arzt. „Doktor, als sie gestern die Krankenstation verlassen haben, waren da zwei Wachen vor der Tür stationiert?"

„Ja, ich habe mich schon gewundert, warum die hier sind, aber heute Morgen - ich wollte schon beizeiten nach dem 1. Offizier sehen - waren weder Wachen noch der 1. Offizier anwesend."

Inzwischen sind auch zwei Sicherheitsleute bei der Krankenstation eingetroffen und auf Anweisung des Captains beginnen sie eine umfassende Untersuchung der Krankenstation. Julia Smith schließt sich ihnen an und startet ihre Suche in einem Raum im hinteren Bereich der Station, der als Lagerraum für diverse medizinische Artikel dient.

Doktor Yazdi ist sichtlich aufgeregt, weshalb er vom Captain eine Erklärung verlangt. „Captain, was ist hier eigentlich los, gestern war der 1. Offizier noch im künstlichen Tiefschlaf und heute ist er einfach weg, hat ihn wer entführt und warum wurden Wachen stationiert. Was hat das Alles zu bedeuten?"

Noch ehe Captain Brunelli nach den richtigen Worten suchen kann, um dem Doktor eine Antwort zu geben, die einerseits die Situation erklären kann, aber der Wahrheit nicht zu nahe kommen darf, hört er Julia aus dem Lagerraum im hinteren Bereich der Krankenstation rufen. „Ich habe die Wachen entdeckt! Und ich glaube Doktor, sie müssen dringend herkommen."

Die letzten MenschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt