#7 - Die Einladung

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Sie stand da, die Arme verschränkt, und blickte mich und Jesse wechselhaft an.

„Gibt es etwa irgendwelche Probleme?", fragte sie sanft und unschuldig. Einfach schön.

„Ja, wie es aussieht schon", kam Rebecca dann zu Wort, „ich denke, es würde der Betreuerin nicht gefallen, dass hier zwei kleine Spinner herumspionieren."

Rebecca schaute mich dabei zielsicher an.

„Ach, Beca, komm schon", wandte Olivia ein, „sie wollten uns bestimmt nicht ausspionieren. Vielleicht wollten sie gerade wieder rausgehen, nicht wahr?"

Ich fand das einfach zuckersüß von ihr, dass sie uns verteidigte. Sie war nicht nur unglaublich hübsch, sondern auch sanft und sympathisch. Ich hoffte innerlich, dass sie das auch ernst meinte und mich nicht gleich verurteilte. Dann hätte ich die Chance, sie näher kennenzulernen, sodass wir beide diesen Augenblick vergaßen.

„Ihr wolltet doch wieder gehen, nicht wahr?", wiederholte sie und Jesse und ich nickten.

Rebecca kam mit verschränkten Armen, mit ihrer Zigarette in der einen Hand, zu uns und fixierte uns beide mit ihren braunen Augen.

„Seid ihr von Kappa Alpha?", fragte sie uns.

Jesse schüttelte schnell den Kopf: „Nein, auf keinen Fall. Niemals. Zur Hölle nein."

Dann schaute sie mich an und wollte von mir eine Antwort haben.

Ich schüttelte ebenfalls den Kopf.

„Ich hoffe, das ist dann das letzte Mal, dass ich euch gesehen habe.", sagte sie streng und kam dann zu mir.

„Ansonsten sorge ich dafür, dass ihr hier rausfliegt. Hochkantig."

Sie nahm dann ihre Zigarette in den Mund, zog daran und blies mir den Rauch direkt ins Gesicht. Ich konnte gerade noch meinen Atem anhalten, bekam trotzdem etwas vom Rauch ab, sodass ich husten musste.

„Hier drin sind Zigaretten verboten!", sagte Jesse noch schnell, aber Rebecca verschwand mit Olivia schon von der Tür.

Als wir wieder in unserem Wohnheim angelangten, setzte sich jeder von uns schweigend an seinen Arbeitskram.

Ich nahm mir meinen Stundenplan vor und legte schon mal meine Arbeitsutensilien zusammen.

Jesse saß an seinem Schreibtisch und schrieb etwas in sein Notizblock. Er meinte, er müsse für eine Prüfung lernen.

Ich bereitete mein Notizblock und meine Lernbücher vor und holte anschließend meinen MacBook heraus.

Nachdem ich mich den Grundlagen für meine erste Vorlesung gewidmet hatte, ging ich noch schnell ins Internet.

Da sprang mir plötzlich eine ungelesene Facebook-Nachricht ins Auge.

Das geschah echt selten, um ehrlich zu sein, ist das eigentlich nie passiert, weil ich Facebook nie verwendet hatte. Tate hatte mich damals in der siebten Klasse dazu getrieben, ein Profil zu erstellen, aber ich fand es schon auf Anhieb langweilig und reine Zeitverschwendung.

Ich öffnete also die Nachricht und zum Vorschein kam eine Freundschaftsanfrage von ...

...Olivia Grace Callahan.

Oh mein Gott!

Sie war es tatsächlich. Ihr Profilbild, was eine wunderschöne Studentin mit braunen Augen und sonnenklarem Lächeln zeigte, starrte mir ins Gesicht.

Ich bestätigte also die Anfrage und da kam auch schon die erste Chat-Nachricht von ihr.

Olivia: Hey, wie geht's dir so? ^^

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