"Aber dazu müsst ihr mich erst einmal kriegen." Und schon rannte sie los. Ihr Stuhl fiel nach hinten und weg war sie. Emma und Felix saßen wie versteinert dort und schauten sich den umgekippten Stuhl an. "Na los. Worauf wartet ihr denn noch? Fangt eure Mama!" Diese Chance ließen sich die beiden nicht entgehen und rannten ihrer Mama hinterher. Ich weiß ja, dass meine beiden Schätze schnell sind, aber können sich ernsthaft Violetta einfangen? Ich glaube eher nicht. Also nichts wie hinterher. Als ich unterwegs zu meiner Familie war, hörte ich schon das laute Schnauben meiner Kinder und das wundervolle Lachen meiner Frau. "Ihr kriegt mich nicht!", rief meine Frau. Sie standen genau vor mir. Emma und Felix mit den Gesichtern zu mir und Violetta mit dem Rücken. Ich gab meinen Schätzen ein Zeichen, damit sie nicht verraten, dass ich hinter Violetta stehe. Meinen Finger immer noch auf die Lippen gepresst, schleiche ich mich an sie heran. Eigentlich wollte ich sie erschrecken, doch diesen Plan habe ich ohne Violetta gemacht. Sie drehte sich schnell zu mir und fiel direkt in meine Arme. "Da hab ich dich", ließ ich sie wissen und lachte. "Emma, Felix kommt schnell her." In Sekundenschnelle standen Emma und Felix vor uns und grinsten ihre Mama frech an. "Das hast du wohl nicht gedacht, oder Mami?", fragte Felix mit einem frechen Unterton. Er fing an zu lachen, wobei wir alle mitlachen mussten, da seine Lache witziger war als die Situation. Kennt ihr das? Ich liebe so welche Momente. Das sind die besten Momente, die ich immer erlebe. Auch, wenn es nichts Besseres gibt, als so eine Familie wie diese. Alle drei sind meine Schätze, die ich besonders beschützen werde. Egal, wann. Egal, wo. Meine Familie ist das wichtigste Element in meinem Leben.
Violetta zehrte uns nach wie vor hinter sich her. Sie hatte nachgegeben, als Emma, Felix und ich sie fast zu Tode gekitzelt hatten. Nun sind wir auf dem zu unserer Samstagsbeschäftigung. "Wie lange dauert es denn noch?", fragte eine langsam nervige Emma. Sie quengelte schon, als wir losgegangen sind. Violetta dennoch überhörte die Frage und bog mit uns in die nächste Straße ein. Die Straße kenne ich doch. Führt sie nicht zum Krankenhaus? Was will sie denn dort machen? Wir liefen die Straße entlang und dann wurde meine Vermutung Wahrheit. Violetta ging auf die Eingangstür zu und wartete nicht auf uns. Sie lief und wir versuchten den Anschluss beizubehalten. Felix hatte ich schon auf dem Weg hier her auf meinen Schultern sitzen und Emma lief an meiner Hand neben mir. "Was will Mami hier machen?", fragte Felix verwirrt. Ich schüttelte nur den Kopf. "Ich weiß es selbst nicht." Nach einer kurzen Zeit blieb Violetta an der Rezeption stehen und begrüßte ihre Kolleginnen, die dort arbeiteten. Emma, Felix und ich warteten geduldig auf ein neues Detail, was Violetta uns hoffentlich gleich sagen wird. Felix wurde immer unruhiger auf meinen Schultern und somit ließ ich ihn runter, doch dann rannte er auf seine Mama zu und umarmte ihr Bein. Sie lachte, als sie wohl ein Gewicht an ihrem Bein bemerkte. Emma und ich liefen zu ihnen. Als wir dort ankamen, hörte ich Jenny, die Rezeptionistin, eine Nummer sagen. Die Nummer kann ja nur ein Zimmer bedeuten. Aber was wollen wir dort? Besuchen wir jemanden? Ich hab wirklich keine Ahnung, was Violetta mit uns vor hat, aber das werden wir gleich herausfinden. Hoffentlich.
Wir stehen nun vor dem Aufzug, als Violetta sich umdrehte. "Wir müssen leise auf den Fluren sein, denn dort schlafen auch die Babys." Welche Babys meint sie? Warum gehen wir auf die Kinderstation? "Werden wir untersucht?" Violetta lachte. "Nein, Emma. Wir gehen jemanden besuchen. Ihr seid kerngesund." Sie stupste Emma auf die Nase. Wenig Zeit verging, als sich die Türen vom Aufzug öffneten und wir hineinstiegen.
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Leónetta - Ist das erlaubt? 2
FanfictionTage, Monate und Jahre vergingen. Wir alle wurden älter, reifer und die Kinder sogar größer. Meine Prinzessin geht schon in die zweite Klasse der Grundschule und Felix, unser kleiner Schatz, besucht das letzte Jahr den Kindergarten. Violetta ist auf...