Kapitel 6

946 58 6
                                    

*LeónPOV*

Ausgerechnet heute muss so etwas passieren. Und dann auch noch meiner kleinen Prinzessin. Das ist doch nicht Ich habe eine so unglaubliche Angst um sie. Emma ist doch erst so klein und jung. Ich hoffe, dass es nichts Schlimmes ist. Denn das würde ich nicht überleben. Besser gesagt würde es Violetta auch nicht überleben. Wir lieben unsere Kinder einfach zu sehr, um sie loslassen zu können.

Nun standen Violetta und ich vor der Zimmertür. Ich spürte, wie meine Frau anfing zu zittern. Deshalb schloss ich sie in meine Arme und drückte sie fest an mich. "Es wird alles gut", flüsterte ich ihr ins Haar, "Hoffentlich.", fügte ich noch leiser als mein Flüstern hinzu. Violetta entspannte sich immer mehr in meinen Armen und nach einer Zeit löste sie sich von mir, nahm meine Hand, drückte diese und öffnete mit der freien Hand die Tür.

*EmmaPOV*

Mein Kopf brummt, meine Arme brennen wie verrückt und meine Augen fixierten meine Beine. Meine Beine. Genau diese konnte ich nicht bewegen. Sie waren in Gips. Alles, an was ich mich erinnere ist, dass ich mit Opa und Felix auf dem Spielplatz war und auf der Schaukel saß. Mein Opa gab mir den Anschwung, den ich benötigte und ließ mich Schaukel, dabei hatte er immer ein Auge auf Felix und ließ mich für ein paar Minuten aus den Augen. Doch den Anschwung, den mir Opa gab, reichte schon locker, doch Opa merkte nicht, dass er immer mehr machte und so war ich ganz weit oben mit der Schaukel. Ich fand es echt genial, dennoch hatte die Angst die Übermacht. "OPA!", schrie ich, als ich merkte, dass meine Hände die Schaukel verlassen hatten und mein Körper in der Luft war. Opa richtete schlagartig seine Augen auf mich und versuchte mich zu retten. Doch vergebens. Ich fiel auf den harten Untergrund der Schaukel. Genau so, dass meine Beine ihren Halt verloren, umknickten und ein lautes Knacken von sich gaben. Das war das, an was ich mich erinnere.

Als ich meine Augen das erste Mal wieder öffnete, sah ich nur weiße Wände um mich. Der ganze Raum war weiß. Meine Augen durchsuchten diesen Raum und fanden zwei weitere Augenpaare, die mich beäugten. Felix und Opa. "Du bist wach." Opa kam auf mich zu, drückte mich kurz und sah mich entschuldigt an. "Ich hätte mehr auf dich achten sollen, Emma. Ich hätte nicht nach Felix schauen sollen." Opa fing an, sich nervös durch sein Gesicht zu fahren. Das war seine Angewohnheit. "Ich bin froh, dass du wach bist. Und hoffe darauf, dass deine Eltern mir nicht den Kopf abreißen werden." Er hatte meine Eltern schon informiert? Oh oh. Das kann ja etwas werden. Und im nächsten Moment sprang die Tür auf. Eine verheulte Mama und ein aufgeregter Papa standen in der Tür. "Oh mein Gott." Mama rannte auf das Bett zu, klammerte sich an mich und weinte. "Geht's dir gut?", fragte sie. Ich nickte nur, presste meine Lippen aufeinander, weil eine neue Welle Schmerzen mich durchfuhren. Mama lag mir immer noch um den Hals, als Papa zu mir kam und mich auf den Kopf küsste und sich dann zu Felix setzte. Felix. Er war schon die ganze Zeit so still. Was hatte er denn? Ich schaute zu ihm hinüber, so gut es ging mit Mama in den Armen, und sah einen müden, traurigen und ängstlichen Felix. Er schaute ins Leere. Einfach nur geradeaus. "Hey, Felix.", rief ich. Doch mein kleiner Bruder hörte mich nicht. Ich rief noch einmal. Wieder nichts. "Felix?", fragte nun Papa. Da drehte er sich um, als hätte er ihn jetzt erst wahrgenommen und bemerkt. Er schmiss sich in die Arme von ihm und weinte. Was war denn nun los mit ihnen? Ich hatte noch nie, wirklich noch nie, Felix weinen sehen.

Kurze Zeit später stand Papa auf und kam mit Felix auf dem Arm zu mir. Er setzte ihn auf mein Bett und versuchte Mama und Opa aus dem Zimmer zu locken, was ihm auch gelang.

"Felix?", fragte ich vorsichtig. Ich schaute ihn an, doch sein Blick war stur auf meine Arme und ein Teil meiner Beine gerichtet. Ich versuchte meinen linken Arm zu ihm zu bewegen und seine Wange zu streicheln. "Es tut mir so leid, Em.", hörte ich ihn murmeln. "Es muss dir nicht leid tun. Du kannst doch nichts dafür." "Doch und ob. Opa hätte dig nicht aus den Augen gelassen, wäre ich nicht von der Schaukel weggerannt." "Das macht aber noch lange nichts. Ich bin doch fast gesund. Ich habe zwar ein paar Kratzer, aber ich bin am Leben und das ist die Hauptsache, Fee." Er hasst diesen Spitznamen. Ich hab' ihn ausversehen mal Fee genannt, weil er sich wie eine aufgeführt hatte. Seitdem heißt er bei mir immer Fee.

Es tut mir soooo unendlich dolle leid, dass erst nach langer Zeit wieder ein Kapitel kam. Aber ich hatte eine kleine Blockade und mich hatte die Schule lange aufgehalten.
Ich versuche es, in den nächsten Wochen wieder mehr zu schaffen, Kapitel zu schreiben.

Leónetta - Ist das erlaubt? 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt