Kapitel 4

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"Du Sonnenschein?", fragte ich Violetta, als wir gemeinsam die Ruhe im Wohnzimmer genießen. Emma und Felix sind bei Germán und Violetta und ich lagen eingekuschelt auf dem riesen Sofa. Was kann es schöneres geben? Wir hatten schon lange nicht mehr solche Momente. Entweder waren wir beide mit der Arbeit beschäftigt oder die Kinder waren da und ließen keine Ruhe. "Ja, Baby?" "Ich mag es, mit dir Zeit tu verbringen." Violetta streichelte mit ihrer Hand, die vorher auf meiner Brust lag, über die Wange. Eine Geste, die sie schon lange nicht mehr gemacht hat. "Ich mag es nicht nur. Ich liebe es.", flüsterte sie lächelnd. Auch bei mir bildete sich ein Lächeln. "Was haben wir denn heute Abend noch schönes vor? Da die Kinder bei Papa sind, können wir doch etwas gemeinsam machen. Oder?", fragte Violetta. "Ich hatte da auch schon etwas geplant. Du musst dich nur umziehen." "Was? Das sagst du mir erst jetzt?" Sie sprang auf und drehte sich immer wieder im Kreis. "Was soll ich anziehen? Wo gehen wir hin?", schrie sie aufgeregt. Ich stand auf, musste mir natürlich ein Lachen verkneifen, und lief auf Violetta zu. Ich legte meine Arme um sie, zog sie zu mir fest an die Brust und küsste sie auf den Kopf. "Sch... Wir gehen wohin, wo wir schon lange nicht mehr gemeinsam Zeit verbrachten." "Also eine Überraschung?", fragte sie. Ich nickte. Und schon war die Klamotten-Frage Nebensache.

"Ich verdecke dir jetzt die Augen, ja?" Violetta nickte mir zu. Ich legte meine Hände auf ihre Augen und lief los. Wir waren gerade an dem Ort, wo wir immer essen, wenn die Kinder nicht da sind. Das Restaurant verbindet schon einige unserer Geschichten. Violetta hatte eines ihrer Lieblingskleider an, was mir natürlich am besten gefiel und ich trug ein sehr elegantes Hemd, dass ich mir letztens erst gekauft hatte. "Wann sind wir denn da, León?", fragte eine immer mehr aufgeregte Violetta. "Gleich, Sonnenschein." Und auch wenige Minuten später erreichten wir unser Ziel. Das Restaurant hieß 'El Amor es un regalo de Dios' (Die Liebe ist ein Geschenk Gottes). Es ist zwar ein seltsamer Name für ein Restaurant, aber es stimmt. Die Liebe ist ein Geschenk Gottes. Vielleicht nicht bei allen, aber ich kann für Violetta und mich sprechen. Daher lieben wir dieses Restaurant umso mehr. Ich entfernte meine Hände von Violettas Augen und ließ sie um sich blicken. Ein Strahlen ließ sich sehen. "Du weißt, wie ich dieses Restaurant liebe?" "Aber hallo! Sonst wäre ich doch kein guter Ehemann.", lachte ich. "Das bist du auch schon so. Du bist nicht nur der beste Ehemann, sondern auch der beste Papa der Welt." Violetta drückte mir einen zarten Kuss auf die Wange und grinste. Ich zog sie in meine Arme, legte meinen einen Arm um ihre Taille und ging mit ihr ins Restaurant. "Vargas", sagte ich dem Kellner vor uns und er leitete uns zu einem Tisch in einer abgelegenen Ecke. Unser Lieblingstisch. Hier hat man Ruhe, wird nicht gestört und ich kann Violetta, so oft ich will, küssen, sodass keiner sagen kann, dass es stört. Wir setzten uns. Natürlich Gentleman-Like, zog ich den Stuhl für Violetta vor und setzte ein triumphierendes Lächeln auf. "Ich liebe dein Lächeln", kam es leise aus Violettas Mund, als ich ihr einen Wangenkuss gab. "Und ich liebe deins", antwortete ich zuckersüß, damit ich die Röte in Violettas Gesicht noch mehr hervor steche. Es ist einfach niedlich, wie die Röte ihr Gesicht färbt und sie strahlen lässt. "Möchtest du dich nicht auch hinsetzen, Baby?", lachte Violetta. "Jaja, lach ruhig nur." Ich setzte mich und der Kellner brachte uns schon die bestellten Getränke, die wir am Eingang bestellt hatten. Violetta hatte sich, wie immer, einen Rotwein gegönnt und ich hatte heute die Aufgabe, uns nach Hause zu fahren, daher ein Wasser. Als wir dann auch noch unser Lieblingsessen bestellt hatten und aufgegessen hatten, fuhren wir nach Hause. Es war eine schöne und angenehme Zeit im Restaurant, doch die Zeit war noch nicht zu Ende. Denn ich heiße ja nicht umsonst León Vargas, wenn ich kein Ass im Ärmel hätte. Zu Hause hatte ich Fede, der mir das Badezimmer romantisch gestaltet hatte, natürlich mit von Hilfe von Ludmila. Er sollte es so romantisch wie möglich machen. Violetta und ich hatten nämlich schon lange nicht so einen Abend wie heute. Das muss man dann natürlich ausnutzen und genießen.

Zu Hause angekommen, schloss ich die Haustür auf und sah einen kleinen Zettel drankleben: 'Alles erledigt Captain.' Als ich weiterlas, hätte ich mich vor lauter Lachen fast nicht mehr ein bekommen. Bin ich etwa sein Sohn, dem er alles sagen muss? Nein. Denn nicht ich, sondern der kleine Jonas ist es. Der Fede wahrscheinlich schon auf die Nerven geht oder so. Aber zurück zum Zettel. Auf dem stand: 'Und wehe ich werde von euch zu hören bekommen, dass noch ein weiteres Kind unterwegs ist.' Fede halt. Ich lachte. Somit zog ich die Aufmerksamkeit auf mich und Violetta schaute irritiert. "Was gibt es da zu lachen?" "Nichts... Lass uns reingehen. Ich hab noch eine Überraschung." "Noch eine? Waren das nicht schon genug für heute?" Ich lief auf sie zu und schloss meine Arme um sie. "Nein und jetzt ab mit dir ins Badezimmer." Violetta lachte auf, drückte mir einen Kuss auf die Lippen und lief mit mir an der Hand hoch ins Badezimmer. Sie staunte nicht schlecht, als sie sah, was dort passiert war. Und ein weiteres Strahlen in den Augen meiner Frau brachte mich heute zum Schmelzen. Violetta sagte nichts dazu, sondern zog bzw. riss sich schon fast ihr Kleid vom Leib und wollte in die Wanne steigen. Doch eines unserer Handys fing an zu klingeln.


Leónetta - Ist das erlaubt? 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt