Kapitel 17

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Neuer Tag, neue Dinge. Als Violetta und ich gestern nach einer langen Kuschelzeit ins Bett gegangen waren, wurden wir heute morgen freudestrahlend von unseren Kindern geweckt. Felix kam schon um sechs Uhr, was sehr ungewöhnlich war und Emma folgte eine Stunde später. Da es Freitag war und ich heute meinen freien Tag in der Schule habe, dachte ich mir, dass ich heute mit meiner Frau zur Polizei gegen werde und endlich Anzeige gegen diesen Kyle erstatte. Die ganzen letzten zwei Tage habe ich damit verbracht, meinen Kopf darüber zu brechen, wie so etwas passieren konnte. Violetta ist so ein schönes, unschuldiges Mädchen, der so eine Person wie Kyle nicht gegenüber treten sollte. Krass und schon wieder zielen brennende Pfeile die Gedanken in meinen Kopf.

"Violetta, wollen wir die Kinder bei Ludmila und Federico abgeben und dann die eine bestimmte Sache endlich hinter uns bringen?", fragte ich meine Frau, während wir am Mittagstisch saßen. "Was denn für eine Sache?", fragte Felix neugierig. "Nichts, was euch angeht.", eine leicht panische Violetta lächelte dennoch gequält ihren Sohn an. "Schade, aber ich will es trotzdem wissen, Papi, bitte." Ich schüttelte den Kopf, sah zu Violetta und erkannte einen ängstlichen Ausdruck in ihrem süßem Gesicht. "Ich will aber zu Jonas, mit ihm etwas spielen, auch wenn ich mehr mache, als er.", sprach nun auch Emma. "Du hast recht. Wir können dann endlich Jonas besuchen." Felix nickte hektisch und lächelte breit. "Dann würde ich doch sagen, dass wir uns schnell auf den Weg machen." Violetta, Emma, Felix und ich zogen unsere Schuhe im Flur an, wickelten uns in unsere Jacken und Schritten zur Garage. Ich sicherte Emma und Felix noch mit ihren Gurten und kurze Zeit später waren wir auf der Straße zu Ludmila, Jonas und Federico.

"Lu!", schrien Emma und Felix laut. "Pscht, Jonas schläft doch mittags." "Uh, Mist, vergessen.", teilte Emma entschuldigend mit. Ludmila hingegen schüttelte ihren Kopf, drückte ihr kurz einen Kuss auf die Wange und umarmte dann Violetta, die bislang noch kein einziges Wort sagte. "León man, lange haben wir uns nicht mehr gesehen." Fede kam grinsend in den Flur. "Stimmt, hatte einfach zu viel mit der Schule und meiner Familie zu tun, sorry." "León, wollen wir nun los?", hörte ich die zarte Stimme meiner Frau fragen.

Als wir dann gemeinsam die Türschwelle übertreten hatten und die Polizeistation erreicht hatten, merkte ich die Angst und Panik bei Violetta. "Sch... Wir schaffen das. Du schaffst das.", sprach ich ihr Mut zu. "Guten Tag, was kann ich für Sie tun?", fragte ein nettwirkender Beamter. "Hallo, ich bin Violetta Vargas und möchte gerne eine Anzeige erstatten.", schüchtern fing sie an, zu reden. Währenddessen klammerte sie sich immer mehr an mich. "Kommen Sie doch bitte mit." Der nette Beamte führte uns zu einem Raum, wo noch mehr seiner Kollegen saßen. "Hallo", begrüßte Violetta und ich die anderen Beamten. "Setzen Sie sich doch bitte hier hin und mein Kollege Señor Fernández wird Ihre Anzeige aufnehmen." "Danke." Señor Fernández sah uns fragend an. Ich glaube, wir sollten beginnen, zu erzählen. In dem Moment spürte ich Violetta's zierlich, kleine Hand in meiner. Sie zitterte. "Du schaffst das.", flüsterte ich ihr ins Ohr. "Ja, hoffentlich." Ich konnte sehen, wie sie mit sich rang, aber dennoch versuchte, zu beginnen. "Als ich vor ein paar Tagen mit meiner Schicht im Krankenhaus fertig war..." Violetta erzählte jedes einzelne Detail, nichts ließ sie aus. Ab und zu schlichen sich ein paar winzige Tränen ihre Wangen herunter und plazierten sich an ihrem Kinn. Ich konnte nichts anderes zu tun, als ihr Kraft zu schenken, mein Dasein ihr zu verdeutlichen und ihr immer und immer wieder zu sagen, dass sie keine Angst haben solle. Mit dieser Anzeige können wir Kyle endlich seine gerechte Strafe bieten. Er hatte es verdient, eine Anzeige dafür zu bekommen. "Also gut. Ich schicke so schnell ich kann einen Streifenwagen zu der besagten Adresse und lasse ihn festnehmen. Señora Vargas, Sie brauchen keine Angst haben. Wir regeln alles. Weitere und genauere Informationen zu dem Prozess werden Sie noch per Post oder einem Anruf erhalten." Señor Fernández stand auf, wir folgten ihm, danach schüttelte er uns noch die Hand und wir verließen Hand in Hand die Polizeistation. Ein Schritt ist überwunden und die nächsten werden folgen. Das kann ich meiner Frau versichern.

Das ist sowas schlecht und langweilig. Hahah.◇

Leónetta - Ist das erlaubt? 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt