NICK
Kaum das Pright uns entlassen hatte, krallte sie sich ihre Tasche und stürmte aus dem Raum.
Ich konnte nicht sagen, warum es sich anfühlte, als würde sie vor mir flüchten, doch ich blieb sitzen und starrte ihr einfach hinterher.
"Nick?"
Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf den Mann an der Tafel, der mir mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass ich ihr hinterher sollte.
"Wozu?", schnaubte ich düster. "Damit ich mich vor ihr zum Affen machen kann?"
"Manchmal ist es genau das, was die Frauen wollen."
"Komm mir nicht mit deinen scheiß Weisheiten. Wie viele Frauen hast du so noch gleich rum bekommen?"
Er neigte den Kopf.
"Touché."
Ich lehnte mich zurück, stieß aber gleich darauf den Stuhl zurück.
"Ach, verdammt," murrte ich, als ich mir meinen Rucksack über die Schulter warf und Rose mit langen Schritten folgte.
Das selbstgefällige Grinsen im Gesicht des Direktors ließ ich umkommentiert hinter mir.
Ich hastete den leeren Gang hinunter und stieß die Türen nach draußen auf, wo ich Rose' braunen Haarschopf entdeckte.
"Hey!", rief ich und setzte mich wieder in Bewegung.
Dicht hinter ihr blieb ich stehen.
Ich bemerkte, wie ihre Schultern leicht zitterten, bevor sie sie straffte und sich mit eiskalter Miene zu mir umdrehte.
Es war genau die gleiche Maske, mit der sie heute Morgen aus meinem Wagen ausgestiegen ist und ich konnte mir immer nicht nicht erklären, was zuvor in ihrem Badezimmer vorgegangen war, dass sie sich auf einmal so verhielt.
In meinem Kopf herrschte absolute Leere. Ich wollte mich umdrehen und weggehen, wie ich es am Besten konnte; wollte ihr nicht den Eindruck geben, als würde ich mir Gedanken um sie machen.
"Das war's jetzt also?", fragte ich stattdessen und hätte mir am liebsten selber in die Fresse geschlagen.
Ich räusperte mich, damit meine Stimme nicht mehr so erstickt klang. "Ist es jetzt vorbei?"
Das, was ich in ihren Augen aufblitzen sah, brach mir das Herz.
Nicht, weil ich erkannte, dass sie mich von ihr fern halten wollte, sondern weil kein Mensch so eine kalte Entschlossenheit ausstrahlen sollte. Ich wusste, was das mit einem anstellte, kannte die Folgen aus eigener Erfahrung und ich wollte nicht, dass Rose das durchmachen musste.
"Nein", sagte sie und fixierte mich mit ihren Augen. "Es ist nicht vorbei, weil es nie begonnen hat."
Ich sah ihr nach, wie sie mit festen Schritten den Parkplatz verließ und sich kein einziges Mal mehr umdrehte.
°*°*°*°*
Mit einem lauten Knall stieß ich die Tür zur Lagerhalle auf. Drei Köpfe schnellten herum, als ein Windzug durch den Raum blies und funkelten mich an.
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Broken Passion
RomanceRose' Leben war nicht perfekt, doch sie hatte alles, was sie wollte. Einen Vater, den sie über alles liebte. Freunde, die immer zu ihr standen und eine Leidenschaft, die sie mit Leib und Seele auslebte...