21. November

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Heute Abend geht es ins Restaurant... Ich kann es gar nicht richtig glauben. Ein nettes, männliches Wesen hat MICH zum Essen eingeladen! Mich, die ich doch so still und dunkel bin! Muss ich das verstehen? Ich glaube nicht.

~Am Abend~

Ok, ich sollte so langsam mal anfangen, mich fertig zu machen. Ich schaue in meinen Kleiderschrank und werde, wie erwartet, enttäuscht. Nur schwarz, schwarz, schwarz. Ich finde, dass ich ein Kleid anziehen soll. Ich hole mein schönstes Kleid heraus und ziehe mich um.

Ich will nicht angeben, aber Kleider stehen mir auf Grund meiner dürren Figur ausgesprochen gut. Weshalb ich eine für meine Verhältnisse große Auswahl davon habe.

Jetzt nicht ablenken lassen. Ich darf echt nicht trödeln. Ich setze mich mal wieder vor meinen Schminktisch und schminke mich.

Um Punkt 19 Uhr klingelt es an der Tür. Ich öffne die Tür, rufe ein unpersönliches "Tschüß" ins Haus und folge Emil zum Taxi, was vor unserem Grundstück steht. Ist der Kerl irgendwie reich oder so? Ich meine, es hat nicht jeder Geld, um eine halbstündige Taxi-Reise zu bezahlen. Ich zum Beispiel nicht.

Als wir endlich am Restaurant ankomme, öffnet mir Emil, wie es sich gehört, die Autotür und hilft mir heraus. Jetzt merke ich, dass er wirklich zu viel Geld hat. Denn das Restaurant, vor dem wir stehen, hat satte 4 Sterne.

~Nach dem Essen~

Oh mein Gott. Das Essen war perfekt. Selbst der pingeligste Kritiker kann da nichts mehr dran aussetzen. Aber noch etwas anderes. Emil hat mich die ganze Zeit über so komisch angeschaut... Ob er wohl mehr will?

Hätte ich da etwas gegen? Ich glaube nicht... Oder doch? Diese Wendung gefällt mir irgendwie nicht. Ich habe meinen Selbstmord schon so gut vorbereitet und habe auch nicht vor, weiterzuleben. Aber ich will ihn eigentlich auch nicht verletzen... Er ist mir echt wichtig geworden.

Nachdem Emil bezahlt hat, fahren wir erneut eine halbe Stunde, bis das Taxi vor meiner Haustür hält. Wir steigen aus. An der Haustür danke ich Emil für den wunderschönen Abend. Er meint, dass er das doch gerne getan hätte.

Plötzlich fragt er, ob er mir schon einmal gesagt hat, wie wunderschön ich bin. Ich werde rot und starre auf den Boden. Er hebt mit zwei Fingern mein Kinn leicht an und kommt mir immer näher. Dann drückt er seine Lippen auf meine und gibt mir einen zärtlichen Kuss.

Bevor ich etwas sagen kann, spurtet er zum Auto und bedeutet dem Fahrer, weiterzufahren. Sprachlos gehe ich hoch in mein Zimmer und lasse das alles noch einmal Revue passieren.



Zu spätWo Geschichten leben. Entdecke jetzt