22. Dezember

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Endlich Schule aus! Und morgen muss ich nicht mehr hin. Sowieso gar nicht mehr! Denn übermorgen ist der 24. Dezember.

Ich habe teils Vorfreude, aber auch ein wenig Angst. Immer diese Fragen, die in meinem Kopf umherschwirren...

Wie schnell ist es vorbei?

Wird es weh tun?

Wie werden alle anderen reagieren?

Traurig? Entsetzt? Gleichgültig? Oder gar froh? Glücklich? Erleichtert?

Ich kann es mir absolut nicht vorstellen. Will ich auch eigentlich gar nicht. Sonst überlege ich es mir noch anders...

Und das habe ich echt nicht vor. Ich habe diesen Planet und die Menschen in meiner Umgebung schon zu lange mit meiner Anwesenheit belastet.

Und vor allem jetzt scheint es mir der perfekte Zeitpunkt. Schön dramatisch.

Von den Eltern gehasst, vom "Freund" hintergangen. Eine Außenseiterin. Nicht wahrgenommen. Unsichtbar. Sich das Leben genommen...

Passt doch gut ins Bild. Am schwersten wird mir der morgige Tag fallen. Zwar werde ich dann alles fertig planen und so...

Abschiedsbriefe schreiben.

Aber irgendwie werde ich auch ein komisches Gefühl haben, was sich jetzt schon so langsam anbahnt.

Ich werde nichts zu tun haben. Genau wie jetzt. Ich kann einfach an nichts anderes mehr denken. Was ziemlich nervt, weil mich das nur vom Wesentlichen abhält.

Was das Wesentliche ist? Den Schein bewahren. Wie immer. Selbst meine Eltern haben mich gerade eben beim Abendessen angesprochen, ob denn wirklich alles okay wäre.

Wie anders habe ich mich denn bitte verhalten? Das selbst die das merken?

Na ja, ist jetzt auch egal. Ich glaube, ich gehe mal schlafen. Zum vorletzten Mal in diesem Leben. Vielleicht gibt es danach ja ein besseres...

Zu spätWo Geschichten leben. Entdecke jetzt