➺ 𝗙𝗶𝗲𝘀𝗲 𝗸𝗹𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗡𝗮𝗴𝗲𝗿

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Chapter 7
Fiese kleine Nager

Chapter 7Fiese kleine Nager

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EFFIE

Um das Problem mit dem Treibsand zu lösen, überlege ich mir schon seit gefühlt Stunden, wie ich Haymitch rausziehen könnte. Mittlerweile stecken auch seine Beine fest und nach endlosen Versuchen, ihn mit den Händen herauszuziehen, gebe ich es schon beinahe auf.
„Effie... mein Rucksack-... da ist das Seil von der Brücke drin." Ich verstehe worauf er hinaus will, greife hastig nach seinem Rucksack und krame das Seil heraus.
„Okay, hier. Vielleicht schaffe ich es so dich rauszuziehen."
„Nein... suche etwas, um das andere Ende fest zu binden."
„Woran denn, Haymitch? Hier sind weit und breit keine Bäume oder sonst irgendetwas!"
„Was ist mit dem kleinen Felsen dort? Versuchs damit", seine Stimme klingt voller Zuversicht, aber ich hadere nach wie vor mit meinen Zweifeln.
„Das wird nicht klappen, der ist viel zu breit. Das Seil wird nicht halten."
„Versuche es einfach!"
Unentschlossen laufe ich zu dem kleinen Felsen hin, binde das Seil mehrmals drumherum und versuche es so fest wie es nur geht zu fixieren; mit dem anderen Ende laufe ich zurück zu Haymitch und gebe es ihm in die Hand. Ich ziehe mit meiner ganzen Kraft und Haymitch versucht mir einen Großteil der Last zu nehmen, indem er sich mit seiner freien Hand am festen steinigen Boden abstützt und sich so zusätzlich aus dem Treibsand lösen kann.

Nach etlichen Minuten der Anstrengung ist er endlich aus dem Sand befreit. Das Problem wäre also gelöst, jetzt müssen wir nur noch Wasser finden. Der eigentliche Grund, weshalb wir uns mitten im ausgetrockneten Nirgendwo befinden. Mit meiner Zunge fahre ich leicht über meine Lippen, um ihnen dadurch etwas Feuchtigkeit zu spenden. Ich spüre wie mein Hals kratzt und mein ganzer Körper nach Wasser schreit.
„Haymitch! Ich kann...-ich kann nicht mehr..." Alles, um mich herum verschwimmt und wird langsam schwarz... ich spüre wie sich ein starker Arm um meinen schwachen Körper schlingt und mich stützt.
„Nur noch wenige Meter und wir haben den verdammten Fluss ereicht, hörst du? Komm, weiter." Haymitchs Stimme klingt zwar schwach, aber wenigstens entschlossen.
Mit jedem Schritt wanken meine Knie, meine letzte Kraft geht dahin. Das nächste, was ich fühle ist Wasser. Überall um mich herum.
Haymitch hat mich das letzte Stück scheinbar getragen und hält meinen Körper jetzt sanft in das kühle Nass. Ich schließe die Augen und genieße das Gefühl der Lebensenergie, die wieder zurück in meinen Körper findet. Nachdem sich mein Gemüt wieder erholt hat, beginne ich damit mich zu waschen.

Die dunklen Flecken vom eingebrannten Sand auf meiner Haut verblassen langsam. Ich tauche meinen Kopf unter und streiche mir durch mein Haar. Meine Hand führt immer wieder das Wasser zu meinem Mund, es fließt durch meinen trockenen Hals und hinterlässt ein angenehmes Gefühl.
Wir füllen unsere Trinkflaschen auf und machen uns langsam weiter auf den Weg. Die Abenddämmerung tritt bald ein und mit jeder weiteren Minute wird es kühler in der Umgebung.
„Wir sollten weiter in den Wald hinein und uns einen Unterschlupf für die Nacht suchen."
„Wald? Du meinst wohl eher den Dschungel."
„Wald oder Dschungel, ist doch total egal." Haymitch rollt genervt mit seinen Augen.
„Achja? Vergleiche mal ein kleines Eichhörnchen mit einem wilden Panther."
„Effie..." Mein Name entkommt aus Haymitch Lippen wie ein Seufzen.
„Hast du es noch immer nicht begriffen? Wir sind in den Hungerspielen! Hier gibt es keine kleinen Nager! Und selbst wenn, dann sind es wildgewordene Mutationen, die nur darauf warten dich zu zerfleischen."
Ich presse meine Lippen aufeinander, um die Fortsetzung des Gespräches zu vermeiden. In meinem Kopf spielen sich dafür gerade zu schreckliche Bilder ab. Bilder von Haymitch und seinen Spielen.

Bis ans Ende mit DirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt