Kapitel 18: Ein Versprechen das ich niemals halten kann

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"Verdammt, Jennifer!", stößt Nate wütend hervor, aber mein Erbrechen scheint kein Ende zu nehmen.

"Holt einen Eimer!", höre ich ihn sagen und als niemand einen Mucks von sich gibt: "Sofort!"

Ich vernehme, wie jemand aus dem Raum stolpert und mir wenig später ein kleiner, nach Alkohol stinkender Eimer hingestellt wird. Ich spüre, wie Nate noch näher an mich heran kriecht und mir vorsichtig den Rücken tätschelt, während ich mich haltlos in den Eimer übergebe. Die meisten verlassen schnell und leicht würgend das Zimmer, was mich aber auch nicht gerade stört.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, aber als ich endlich aufhören kann, da ohnehin mein Magen leer ist, sehe ich hoch und bemerke, dass niemand außer mir und Nate im Raum ist.

"Danke.", nuschle ich und wische mir den Mund mit dem Taschentuch ab, das mir Nate besorgt hinhält.

"Mir gehts gut!", fahre ich ihn an, als er Anstalten macht mir hochzuhelfen.

"Was denkt dieser Junge eigentlich, wer er ist?", denke ich genervt und stehe dabei etwas unbeholfen auf. Bevor ich überhaupt sicher auf zwei Beinen stehe, blinken auch schon kleine helle Lichter vor meinen Augen auf und ich taumle einen Schritt zurück.

Man sagt, das Karma tritt einen manchmal in seinen Allerwertesten und in diesem Fall, hat es das Schicksal wohl wirklich nicht gut mit mir gemeint, denn ich stoße aus Tollpatsch den Eimer mit Erbrochenem um, dessen Inhalt sich jetzt über die, wohl gemerkt, nur ausgeliehene Tasche von Kimberly ausbreitet.

"Oh Nein! Nein! Bitte nicht das auch noch!", jammere ich und wanke zur ziemlich großen Pfütze Erbrochenem hin.

"Bleib hier und wehe du rührst dich vom Fleck! Ich bin gleich wieder da.", knurrt Nate verärgert und rauscht aus dem Zimmer, während ich mit angeekeltem Blick die Tasche aus dem Brei herausfische.

Als könne der Gegenstand in meinen zitternden Fingern jeden Moment explodieren, halte ich die fürchterlich stinkende Tasche so weit es geht von mir weg und berühre sie nur so viel, dass ich sie gerade noch halten kann. Ich sehe mich um. Der Raum ist immer noch leer, als wäre nie jemand da gewesen.

"Warum Scar wohl nicht kommt und versucht hier das Chaos wegzuschaffen? Schließlich ist es immer noch ihr Haus.", wundere ich mich und als wäre der Gedanke durch die sperrangelweit geöffnete Tür geflattert, wuselt plötzlich eine winzige, asiatische Frau in Dienstmädchen Uniform und mit einer gewaltigen Ausrüstung an verschiedensten Putzmitteln, Lappen und einem Eimer in der Hand durch die Tür. Plötzlich und ohne Vorwarnung entweicht ihrem Mund ein lautes, aggressives Zischen, sodass ich fast einen Satz in die Höhe mache.

"Líkāi zhèlǐ wǒ yào gōngzuò!", schreit sie und fuchtelt mit dem Staubwischer aus dem Eimer wild vor meinem Gesicht herum.

Augenblicklich mache ich auf dem Absatz kehrt und renne so schnell wie nur menschenmöglich aus dem Raum, verteile dabei vermutlich jedoch durch die tropfende Handtasche in meinen Fingern kleine Kotze- Pfützchen auf dem Boden. Die Tür geht mit einem ohrenbetäubenden Knallen zu sobald ich aus dem Zimmer in einer für meine Verhältnisse wirklich bewundernswerten Geschwindigkeit flitzte, und das muss wirklich ein lauter Knall gewesen sein, da es die dröhnende Musik von Unten übertönt, und starre plötzlich in ein vor Schreck geweitetes grünes Augenpaar. Aber zum Abbremsen ist es nun zu spät und so rase ich mit einem lauten "Wumps!" in Nate hinein, der abrupt das Gleichgewicht verliert und mit mir oben drauf nach Hinten fällt. Wie in Zeitlupe, so kommt es mir vor, fallen wir immer tiefer und tief, bis:

"Autsch!", flucht Nate laut als er mit der Schädeldecke gegen die gegenüberliegende Wand knallt.

"Oh Gott, Nate, ist alles okay? Tut's irgendwo weg?", kreische ich hysterisch während langsam die Panik in mir aufsteigt. Ich setzte mich mehr schlecht als recht auf ihm auf, und starre geschockt und gleichzeitig besorgt in dieses fein geschnittene Gesicht. Die Tatsache, dass seine Augen geschlossen sind beunruhigt mich nur noch mehr.

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