Jennifer P.O.V.
"Und wie lang wirst du bleiben, Schätzchen?", sagt gerade Fiona und reißt mich damit aus meiner Gedankenwelt.
"Vermutlich eine Woche, länger werden die Renovierungsarbeiten nicht dauern.", sagt Liam lächelnd und ich starre verwirrt in die Runde.
"Du bleibst so lang, wie du willst, Liebes. Du bist Familie und Familie ist immer herzlich Willkommen, verstanden?", erwidert Fiona entrüstet und zwinkert mir zu, "Das selbe gilt natürlich auch für dich, Jenny."
Eine Welle der Zuneigung für Fiona überkommt mich jäh, sodass ich am liebsten aufgesprungen wäre und sie umarmt hätte.
"Danke, das ist ... das ist wirklich nett.", sage ich mit etwas belegter Stimme und lächle dankbar.
Ich hoffe, dass sie mich versteht und ich glaube sie tut es, da sie mich warmherzig anlächelt.
"So ... wer hat Hunger?", ruft George nach einer kurzen Pause und klatscht begeistert in die Hände.
-
"Du und Nate scheint euch nicht wirklich zu mögen.", sage ich und sehe von meinem Berg zu schälende Kartoffeln auf.
Liam seufzt leise auf und schüttelt dann den Kopf.
"Es gibt einfach Menschen, die man zum ersten Mal sieht und sie von dem Moment an nicht ausstehen kann. Er war einfach einer dieser Menschen.", erwidert er schmunzelnd und ich lache auf.
„Ja, ich verstehe, warum man ihn hassen kann.", sage ich und lege die fertig geschälte Kartoffel in die Schüssel vor mir.
„Du ... bist in ihm verliebt, stimmt's?", fragt er vorsichtig und ich starre ihn entgeistert an.
„Woher?-„
"Ach, allein der Blick, den du ihm beim Mittagessen zugeworfen hast, hat gereicht.", sagt er und lächelt wissend.
"Du kennst mich keine", ich zähle die Stunden an den Fingern ab, "fünf Stunden.", gebe ich entrüstet zurück und er bricht in schallendes Gelächter aus.
"Ich habe eben ein Gespür für Menschen, könnte man sagen.", antwortet er und ich wende mich verdrießlich meinen Kartoffeln zu.
"Ich nehme dein Schweigen als ein ja?", fragt er nach kurzer Stille, aber ich brumme nur.
"Was denkt dieser Schönling sich eigentlich? Keine fünf Stunden ist er hier und glaubt, er weiß alles.", denke ich trübselig und schäle meine Kartoffel weiter, die langsam jedoch immer kleiner wird.
"Ich denke, die Kartoffel ist fertiggeschält.", sagt er lachend und nimmt mir den gelblich weißen Kloß aus den Händen.
Ich verdrehe die Augen und nehme mir die Nächste.
"Tut mir Leid.", murmelt Liam leise und ich drehe den Kopf.
"Was?", schnappe ich zurück und sehe ihn wütend an, während ich die Hände in die Hüfte stämme.
"Ich hätte es nicht erwähnen sollen.", seufzt er, "Können wir einfach wieder von Vorne anfangen?"
"Hi, ich bin Liam. Schön dich kennenzulernen.", sagt er fröhlich und streckt mir wie zum Grüß die Hand hin.
Auf meinem Gesicht breitet sich unwillkürlich ein Grinsen aus.
"Schön auch dich kennenzulernen, Liam.", antworte ich belustigt und schüttle die seine.
"Und du heißt?", fragt er grinsend, aber mein Lächeln erlischt, wie als hätte man Wasser über eine Kerze geschüttet, sodass nicht einmal mehr der Rauch übrig bleibt.
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Alive
Chick-LitEs reichte ein einziger Moment, der nicht mehr als ein Bruchteil einer Sekunde andauerte und mein Leben war schlagartig nicht mehr das meine. Ich war ein Gefangener der Liebe. Verloren, während sie langsam und unscheinbar unter meine Haut kroch, bis...