Kapitel 42: Schöne, heile Welt

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Tut mir Leid, da ist wohl irgendwas schief gelaufen mit dem veröffentlichen ... Naja zweiter Versuch ;)

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Drückende Hitze weckt mich am nächsten Morgen und ich blinzle träge in die grelle Morgensonne, die unbarmherzig heftig in das kleine Zimmer scheint.

Ich sehe mich um.

"Wie zur Hölle bin ich hier her gekommen?", frage ich mich und ich spüre doch die Panik langsam in mir hochkriechen wie eine giftige Pflanze, die sich langsam an seinem Opfer hoch rankt.

Ich liege in einem schmalen Bett, die Wände sind mit Fotos von fremden Personen, die glücklich in die Kamera strahlen und winken, plakatiert und scheinbar überall, wo gerade so noch Platz war, stehen kleine Deko-Cowboy Hütchen.

Ich schließe für einen Moment die Augen, um mich zu beruhigen und überlege dann.

"Das kann nur ein Traum sein.", murmle ich und kneife mir so fest ich kann in den Unterarm.

"Autsch.", fluche ich und sehe wieder auf.

Alles bleibt unverändert.

Mein Herz macht einen Sprung, da ich weiß, dass ich gestern nicht nur geträumt habe, aber anderseits spüre ich gleichzeitig das schlechte Gewissen heftig in meinem Bauch wüten. Ich verdränge die Gedanken an die vielen Unterrichtsstunden, die ich verpassen werde und schlüpfe aus der luftigen Leindecke.

Ich sehe an mir herunter. Ich trage immer noch dieselben Sachen wie gestern. Aber viel Zeit zum Grübeln bleibt mir nicht, denn als ich aufsehe und durch das große Fenster direkt vor meiner Nase sehe, reiße ich schlagartig die Augen auf.

Das Haus, aus welchem ich gerade aus einem der Fenster spähe, ist auf einer Art Bergebene gebaut, sodass es dadurch einen sagenhaften Ausblick auf die gigantischen, kilometerweiten Korn-, Mais- und Sonnenblumen-Felder bietet, die sich wie Schlangen durch das teils hellgrüne Land vor meinen Augen zu winden scheinen.

Ich sehe mich noch einmal im Zimmer um und bemerke erst jetzt die riesige texanische Flagge, die eindrucksvoll über dem einfachen Bett prangt, bevor ich eilig in meine Turnschuhe neben dem Bett schlüpfe und mit großen Schritten das kleine Zimmer durchquere. Ohne viel Federlesen reiße ich die Tür auf und spähe in den hellen Flur. So schnell ich kann, sprinte ich auch schon zur Treppe und rase sie hinunter, bis ich plötzlich von einem großen Etwas abgebremst werde und ins Straucheln gerate.

"Oh mein Gott! Es tut mir so unendlich Leid! Sind Sie okay?", quieke ich erschrocken, rapple mich auf und helfe anschließend der Frau, auf der ich gelandet bin, hoch.

"Nichts passiert! Nate meinte schon, du seist ein kleiner Wirbelwind, aber ich hatte nicht vermutet, dass er es tatsächlich wörtlich meinte.", kichert sie und richtet sich ebenfalls auf.

Jetzt, da sie wieder auf ihren Beinen steht, mustere ich sie genauer und brauche nicht lange, um sie zu erkennen, da sie ihre Augen sofort verraten. Das selbe, unvergleichliche leuchtend Grün, in das ich mich schon vor langer Zeit verliebt habe - aber auch sonst, sieht sie ihrem Bruder verboten ähnlich: Sie hat dunkelbraunes Haar, das zu einem Flechtzopf, der etwa an ihrer Schulter endet, nach hinten gebunden hat und hohe Wangenknochen. Groß und schlank, wie sie ist und von den Muskeln an ihren Armen zu urteilen, auch noch ungemein sportlich, ist sie ist zweifellos sehr attraktiv und ich komme nicht umhin, die Dylan-Gene zu bewundern. Sie müsste an die Ende 20 sein, trägt lange, verblichene Jeans, die in einem Paar abgetragener Cowboy Stiefel stecken und ein einfaches T-Shirt.

"S-sie ... sie sind ... Nate ...", stottere ich die Augen weit aufgerissen.

"Ich bin seine große Schwester, Fiona. Es freut mich ja so, dass ihr zwei vorbei gekommen seid!", sagt sie begeistert und umarmt mich stürmisch, "Komm, ich zeig dir erstmal alles!"

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