An diesem Morgen wurde ich dadurch geweckt, dass ich das Geräusch einer sich öffnenden Tür vernahm. Wie erstarrt lauschte ich und vernahm bald darauf Schritte, die die Treppe hochkamen. „Guten Morgen!" Fröhlich betrat Max das Zimmer „Hier kommt die Ablösung" Verschlafen öffnete ich meine Augen und sah den Sergeant, der mich anstarrend da stand. Mein verschlafenes Hirn benötigte einen Moment, dann bemerkte ich wie merkwürdig das gerade aussehen musste. Bergmann und Ich lagen aneinander gekuschelt und halbnackt zusammen in einem Bett. Im Schlaf hatte er wieder seine Arme um mich gelegt und so wie sich das anfühlte wäre zwischen uns noch nicht einmal genug Platz für ein Blatt. Es war ja noch vertretbar, dass er einmal vergaß, wer da eigentlich neben ihm lag. Aber dass er sich jetzt schon zum zweiten mal so nah an mich kuschelte war mir dann doch zu viel. Ich mochte ihn ja ganz gerne, aber das musste jetzt wirklich nicht sein. Ich schenkte Max ein verunsichertes Lächeln und drehte mich dann in Bergis Armen um. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen und ihn von mir wegzuschieben, aber er hielt mich fest als wäre er ein Klammeräffchen. „Bergi!", versuchte ich ihn zu wecken. Doch er regte sich nicht. Hilfesuchend drehte ich mich zu Max um. „Kannst du mir mal helfen den wach zu bekommen?" Er wirkte kurz unsicher, kam mir dann aber doch zu Hilfe. „Bergi! Lass den armen Manuel los!" Er versuchte ihn wachzurütteln, aber ohne Erfolg. Wie tief konnte ein Mensch bitte schlafen? Max schien ebenso wenig zu wissen was jetzt zu tun war wie ich. „Und jetzt?", fragte ich deshalb verunsichert. Er entfernte sich ein paar Schritte und meinte dann:" Warte, ich hol kurz 'nen Schneidbrenner. Damit sollten wir dich aus den Fängen des Bergmann befreien können" Ich riss erschrocken meine Augen auf, dann wurde mir bewusst, dass das ein Witz sein sollte. Lachend kam er wieder auf mich zu. „Dein Blick! Einfach göttlich!" Ich funkelte ihn böse an, musste dann aber auch lachen. Was war das nur gerade für eine seltsame Situation? Dann wurde sein Blick auf einmal ernst, sogar ein bisschen beschämt. „Ihr... ihr habt aber schon noch etwas an, oder?" Sein Gesicht verfärbte sich während dieser Frage sehr weit ins rötliche und zum Ende hin sprach er so leise, dass ich Mühe hatte ihn zu verstehen. Ungläubig starrte ich ihn an. Das hatte er jetzt nicht ernsthaft gefragt. „Ähm, ja..." Er runzelte nur die Stirn. Dann nickte er und schaute mich wieder unsicher an. An seinem Blick erkannte ich, dass er mir noch eine Frage stellen wollte. Noch eine unangenehme Frage. „Seid ihr eigentlich...na ja.. wie soll ich sagen... Zusammen?" Während ich ihn noch ungläubiger als zuvor anglotzte schien Bergi endlich aufzuwachen. Mich fest an sich drückend beantwortete er Max Frage. „Ja klar. Das ist mein kleiner Manu." Langsam reichte es mir wirklich. Energisch drückte ich ihn von mir weg und stand auf. „Sehr witzig." mich zu Max drehend fügte ich noch hinzu:"Nee, ich steh' nicht auf Männer. Und erst recht nicht auf Herr Bergmann. Also sorry, aber nee." Dem Sergeant schien das alles ziemlich unangenehm zu sein, denn er winkte nur kurz ab. „Wollte nur nachfragen, weil das ein bisschen so gewirkt hat. Aber is' ja auch egal." Ich drehte mich zu Bergi um, der einen Schmollmund ziehend dalag. „Warum stehst du nicht zu unserer Liebe?" Lachend schüttelte ich den Kopf, zog meine Sache an und ging. „Tschüss! Und viel Spaß euch beiden!" Bergi versuchte immer noch traurig zu schauen und Max schien nicht ganz sicher zu sein, wie er mit der Situation gerade umgehen sollte. Aber mir war das herzlich egal. Ich würde jetzt frühstücken und mir einen schöne Tag machen. Das hatte ich mir nach den Strapazen des gestrigen Tages redlich verdient. „Frühstückst du wenigstens noch mit uns?", hörte ich Bergmann von oben rufen. Doch ich ignorierte ihn, er sollte nicht anfangen meine Nähe als Selbstverständlichkeit zu sehen. Ich hatte ja anscheinend die letzten paar Stunden in seinen Armen verbracht, das reichte für heute. „MANU? OB DU MIT UNS ESSEN WILLST?" Jetzt brüllte er regelrecht und ich legte noch einen Zahn zu. Nein, will ich nicht, antwortete ich ihm in Gedanken. Ich hatte ihn viel, viel zu nah an mich herangelassen. Hatte er mich nicht sogar gestern Abend auf die Wange geküsst? Ich musste unbedingt wieder mehr Distanz zwischen uns bringen. Dass Max schon dachte wir wären zusammen sprach für sich. Aber jetzt würde ich erst einmal etwas essen, dann könnte ich weitersehen.
Als der Abend bereits dämmerte verließ ich mein Haus. Den Tag über hatte ich mich mit der Inneneinrichtung meines Hauses beschäftigt und jetzt wollte ich noch einmal meine Lungen mit frischer Luft füllen. Ich mochte die Abende hier. Tagsüber war es mir viel zu warm, 40°C und mehr waren eher die Regel als die Ausnahme und nachts konnten die Temperaturen manchmal bis in den Minusbereich sinken. Die Abenddämmerung dagegen gefiel mir sehr gut. Die Geräusche der Natur, wie das Zirpen der Grillen, wirkten beruhigend auf mich. Ich konnte mich in Gedanken verlieren und die untergehende Sonne tauchte das ganze Tal in ein wunderschönes Licht. Ich wollte gerade Desperado verlassen um einen kleinen Spaziergang zu machen, als Delay auf mich zukam. Och nee. Ich hatte mich so darauf gefreut in Ruhe und alleine den Tag ausklingen zu lassen. Vielleicht nutzte ich diesen Spaziergang aber auch nur, um mich vor dem Schlafen gehen zu drücken. Ich hatte Angst vor weiteren Albträumen. Gestern war ich zwar verschont geblieben, aber das hieß ja nichts für heute. „Hey Manu!", rief er mir zu. Ich versuchte möglichst freundlich zu wirken, aber es fiel mir verdammt schwer. Hoffentlich wollte er mir einfach nur Hallo sagen und ließ mich gleich wieder in Ruhe. Doch daraus würde wohl nichts werden, denn er kam auf mich zu gelaufen. Na super. „Wie geht es Bergi?", fragte er flüsternd, als er mich erreicht hatte. Ich zuckte nur mit den Schultern. Vielleicht ließ er mich ja in Ruhe, wenn ich mich abweisend verhielt. „Verhält er sich normal oder ist irgendwas passiert?" Ich zuckte wieder nur mit den Schultern und brummte ein undeutliches „Alles in Ordnung". Dann wollte ich mich wieder in Bewegung setzen, aber er hielt mich fest. „Jetzt rede doch mal mit mir. Wie war euer Abend? Wie war er drauf? Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen." Er wirkte ernsthaft genervt. Und obwohl ich objektiv betrachtet keinen Grund dazu gehabt hätte, wurde ich langsam wütend. Es ging ihn nichts an. Was sollte ich ihm denn sagen? Dass wir in einem Bett geschlafen hatten, er erst einen Nervenzusammenbruch hatte und mir dann eine Geschichte erzählt hatte? Dass wir uns ganz anders behandelten, sobald man uns alleine ließ? Ganz sicher nicht. „Er war ganz normal. Kannst du mich jetzt in Ruhe lassen?" Er knirschte geräuschvoll mit den Zähnen und sog zischend die Luft ein. „Was ist denn mit dir los? Ganz sicher, dass nichts passiert ist?" Endgültig angenervt von ihm verdrehte ich die Augen und wollte meinen Spaziergang fortführen. Zumindest wollte ich das, aber er stellte sich mir in den Weg. Ich seufzte und musterte ihn mit meinem „Das-ist-jetzt-nicht-dein-Ernst-Blick". Doch er stellte sich breitbeinig vor mich und seine Augen funkelten angriffslustig. „Was ist dein Problem? Ich habe dir eine ganz normale Frage gestellt, warum gibst du mir keine ganz normale Antwort darauf?" Ich kniff meine Lippen zusammen und schnaubte wütend. „Nur weil Bergmann Superzocki und mich angegriffen hat heißt das nicht, dass er fortan jeden Tag ausrasten wird. Das waren Ausnahmesituationen, okay?" Wutschnaubend stand ich vor ihm und war mit jedem Wort lauter geworden. Beschwichtigend gab er seine angriffslustige Position auf und riss seine Augen auf. „Spinnst du? Wenn das jemand gehört hätte." Wir schauten uns absichernd um, doch anscheinend war niemand in der Nähe gewesen. Wie viel Glück konnte man haben? Zerknirscht murmelte ich eine Entschuldigung und senkte meinen Blick. Was musste ich auch so überreagieren? Im Nachhinein betrachtet hatte er weder mir noch Bergmann etwas böses gewollt. „Manu. Ich weiß nicht, ob ich dich das fragen darf. Also, wenn du das nicht beantworten willst habe ich nie etwas gesagt. Aber.. was läuft da zwischen dir und Bergi?" Er war jetzt schon der Zweite, der mich heute etwas in diese Richtung fragte. Das wurde ja langsam wirklich bedenklich. Ich wollte wissen, woraus diese Vermutungen resultierten. „Nichts. Wir sind Freunde. Aber wie kommst du darauf?" Ich versuchte meinen Tonfall möglichst nüchtern zu halten, das Problem war nur, dass mein schauspielerisches Talent noch weniger vorhanden war als das Bergmanns. Delay lächelte als er antwortete:"Ihr hattet immer richtig wenig miteinander zu tun. Und auf einmal beschützt du ihn gegen alle Anschuldigungen, übernachtest bei ihm und ihr schaut euch immer so verliebt lächelnd an. Aber wenn du meinst ihr wärt nur Freunde, habe ich das wahrscheinlich etwas überinterpretiert. Du lässt nur sonst niemanden so nah an dich heran, da dachte ich das zwischen euch wäre mehr. Aber vergiss einfach, dass ich gefragt habe. Macht einfach weiter so, ich habe das Gefühl er tut dir gut." Mit dieser Erklärung konnte ich leben. Irgendwo hatte er ja schon recht. „Danke." Verwirrt schaute er mich an. „Wofür?" Ich grinste nur und wollte gerade gehen, war schon im Begriff eine Verabschiedung zu formulieren, als ich plötzlich einen Schatten um die Ecke huschen sah. Wie erstarrt blieb ich stehen. Wer war das gewesen? Und wie lange hatte dieser jemand uns belauscht? „Dario, hast du das auch gesehen?"Wandte ich mich leise flüsternd an ihn. Er nickte nur schwach. Scheiße.
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Die zwei Seiten eines Menschen
FanfictionHallo als erstes das ist nicht meine eigene ff die habe ich auf Fanfiction. de gefunden und ich hab die fertig gelesen und sie ist echt der Hammer deswegen zeige ich euch sie viel Spaß es ist eine GLP x Herr Bergmann ( es gibt viel zu wenig aber na...