Er sah Marcel im großen und ganzen eigentlich nicht besonders ähnlich. Er war groß, hatte hellbraune Haare, ein überaus freundliches Lächeln und schien eher der Sunnyboy zu sein. Mit einem strahlendem Lächeln hielt er mir seine Hand hin, welche ich ebenfalls lächelnd ergriff, sobald ich mein Handgelenk auf Marcels Griff befreit hatte. "Freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin Jake. Du bist also der Auserwählte, der diesen Ort zu Gesicht bekommen durfte?" Ich könnte schwören meine Wangen nahmen schon wieder eine rötliche Färbung an. "Äh ja scheinbar. Ich bin Alex, ebenfalls schön dich kennen zu lernen." Mit einem letzten Lächeln drehte er sich um und lief auf ein Tor, welches schon ziemlich alt aussah zu. "Na kommt Jungs, ich muss euch nach Hause bringen. Sonst gibts nachher wieder Stress." Schweigend folgten wir Jake, während dieser pausenlos munter vor sich hin plapperte. Als wir auf die Straße traten sah ich mich um. Tatsächlich waren wir nicht weit entfernt von der Sportschule in einer kleinen Nebenstraße. Jake lotste uns zu einem kleinen rotem Auto. Im Licht der Scheinwerfer konnte ich erkennen, dass er einige Sommersprossen im Gesicht hatte, was ihn verspielt und jünger wirken ließ. Dazu kamen noch seine kristallblauen Augen, welche das einzige äußerliche Merkmal zu sein schienen, die er mit seinem Bruder gemeinsam hatte. Jedoch waren seine nicht kalt, oder funkelten vor Belustigung über andere, wie die von Marcel, sondern sie strahlten Aufgewecktheit und Lebensfreude aus. Er war attraktiv. Sogar sehr. Mit einem Lächeln bedeutete er uns einzusteigen, was wir uns nicht zweimal sagen ließen und kurz darauf beide hinten Platz nahmen."Und Alex, wo soll ich dich absetzen?" Er grinste mir im Rückspiegel entgegen, was ich nur zu gerne erwiderte und mir damit einen bösen Seitenblick von Marcel einfing, welchen ich gekonnt ignorierte. "Ach es ist eigentlich gar nicht so weit. Da vorne rechts, dann dritte wieder links. Dann sind wir eigentlich schon da." "Alles klar das dürfte ich grade noch so hinkriegen." Er zwinkerte mir zu, was mich ein wenig rot anlaufen ließ. Marcel schnaubte und ich wandte schnell peinlich berührt den Blick aus dem Fenster. Hatte ich etwa grade leicht den Bruder meines Schwarms an geschmachtet? "So da wären wir", tönte nach nicht mal 5 Minuten die fröhliche Stimme von Jake. "Soll ich dir noch mit deinen Sachen helfen? Die sind im Kofferraum."
Ehe ich dankend ablehnen konnte, da ich dabei nun wirklich keine Hilfe brauchte, wurde mir die Antwort abgenommen. "ICH mach das. Kommst du?" Marcel öffnete seine Tür und stieg aus, während ich ihm kurz Stirnrunzelnd hinterher sah. Was war das denn? "Na los geh schon, sonst wird er nur noch eifersüchtiger." Jake grinste mich an, während ich ihn verwirrt ansah. "Äh ja, okay. Danke fürs fahren." "Immer gerne doch kleiner und jetzt raus hier, sonst bekomm ich noch Stress mit ihm." Er lachte und ich stieg immer noch verwirrt aus. Warum sollte Marcel denn eifersüchtig sein? Erstens bedeutete ich ihm doch überhaupt nichts und zweitens war das doch nur sein Bruder. Also eigentlich kein Grund für Eifersucht. Marcel stand bereits mit meiner Tasche über der Schulter am Kofferraum und sah mich finster an als ich auf ihn zukam. "Was ist denn los?" Er knurrte schon fast als er antwortete. "Nichts ist los, mal abgesehen davon das du meinen Bruder an geschmachtet hast, obwohl du mir gesagt hattest das du in mich verliebt bist. Wie würdest du dir denn da vorkommen?" "Wie kommst du denn darauf mir Vorschriften machen zu wollen wen ich anlächle oder nicht? Und? Vielleicht ist dein Bruder ja attraktiv, und vielleicht habe ich ihn auch ein bisschen an geschmachtet aber das heißt nicht gleich, dass das was ich gesagt habe nicht der Wahrheit entspricht. Außerdem empfindest du doch eh nix für mich, also was interessiert dich das? Du wolltest doch das wir Freunde sind. " Man das mit dem See hatte doch so gut angefangen. Warum mussten wir denn immer im Streit auseinander gehen?
Statt einer Antwort ließ er meine Tasche fallen, welche er noch immer in der Hand gehalten hatte, kam auf mich zu und küsste mich. Einfach so. Hart presste er seine Lippen auf meine und ob ich wollte oder nicht, ich musste einfach erwidern. Es fühlte sich zu gut an. ER fühlte sich zu gut an. Doch irgendwas war komisch. Als wir uns nach einiger Zeit um Atem ringend von einander lösten sahen wir uns kurz in die Augen, ehe er sich ohne ein weiteres Wort umdrehte und zurück in den Wagen stieg. Er ließ mich einfach stehen. Schon wieder. Mit aufgewühlten Gefühlen und ungeklärten Fragen. Erst als das Auto von Jake weg fuhr nahm ich meine Tasche und lief zum Haus. Meine Mutter fragte nicht nach wo ich gewesen war, ermahnte mich nur das nächste mal Bescheid zu sagen, sollte ich länger wegbleiben. Nach einer ausgiebigen Dusche ließ ich mich erschöpft ins Bett fallen und schlief sofort ein. Dieser Junge machte mich fertig. Und ich konnte nichts dagegen tun.
POV Jake (Überraschung ;D)
„Was war das denn grade?" Stirnrunzelnd blickte ich zu Marcel, als er sich neben mir niederließ und die Beifahrertür zuknallte. „Was war was?" Okay, er war eindeutig nicht gut drauf. „Na warum hast du den armen Jungen denn erst so angefaucht und ihm dann deine Zunge in den Hals gezwungen? Ich meine es sah nicht so aus als ob er damit ein Problem gehabt hätte, aber du hättest ihn danach doch nicht einfach so stehen lassen müssen. Ich meine er scheint doch ganz nett zu sein und wenn du ihn wirklich.." „Ich mag ihn nicht." „Wie jetzt? Aber ich dachte.." „Man bist du eigentlich echt so blöd oder tust du nur so? Verdammt ich will den Typen ficken und nicht mehr. Alex bedeutet mir nichts. Nicht im geringsten, aber wenn ich ihn ins Bett kriegen will muss ich nun mal einen auf nett machen und dafür sorgen das er mir verfällt. Und das eben habe ich nur gemacht weil du ja deine Scheiß Klappe nicht halten konntest und er hin und weg von dir war. Ich wollte ihm nur klar machen zu wem er gehört und das er keinen Gedanken an jemanden wie dich verschwenden sollte. Das ist alles. Also versau mir das nicht." Ich schluckte. Er verarschte ihn nur? Aber Alex war... Wie konnte er ihm so wehtun wollen? Er würde ihn brechen. Diesen jungen, naiven, fröhlichen und süßen Kerl (zumindest soweit ich das grade gesehen hatte). Er hatte mich alleine durch seine Anwesenheit schon zum lächeln gebracht. Ich mochte Alex vom ersten Augenblick an und obwohl ich ihn nicht kannte, wusste ich das er so etwas nicht verdient hatte. „Das kannst du nicht machen. Verdammt er hängt jetzt schon unglaublich an dir. Du wirst ihm wehtun und das nicht grade wenig." „Was geht dich das an? Seinen jungfräulichen Arsch kannst du jetzt eh nicht mehr retten. Spätestens auf der Klassenfahrt ist er fällig. Wenn er dich so sehr interessiert kannst du ihn danach gerne haben. Ich brauch ihn dann nicht mehr." Mit einem arroganten Grinsen drehte er sich von mir weg und sah aus dem Fenster, während ich geschockt nach Luft schnappte. „Jungfrau? Verdammt du willst ihn entjungfern und ihn dann einfach so fallen lassen? Wie tief bist du denn eigentlich gesunken?" „Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein." Mit einem angepissten Gesichtsausdruck stieg er aus, sobald ich vor unserem Haus geparkt hatte und ließ mich wütend zurück. Er dachte doch nicht ernsthaft das ich ihn jetzt einfach so machen ließ oder? Ich würde schon dafür sorgen, dass er Alex nicht mehr als nötig verletzen würde und ich wusste auch schon wie das klappen könnte. Vielleicht, aber auch nur ganz vielleicht lag meine Entschlossenheit auch an der Tatsache das die braunen Rehaugen irgendwo ganz in mir drin etwas aufgebrochen hatten, was lange Zeit verschlossen war. Ich würde ihn beschützen, selbst oder vor allem vor meinem eigenen Bruder.
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Just kissed a Badboy (boyxboy)
General FictionHey, ich bin Alex Ich bin 16 und gehe auf ein Gymnasium in Berlin Zehlendorf. Normalerweise bin ich eher ruhig und hab lieber meine Ruhe bevor ich das Bedürfnis verspüre irgendwas mit anderen Leuten außer meinen Freunden zu machen. Oh und ich bin s...