Wirklich Schlaf war mir allerdings nicht vergönnt denn nur verhältnismäßig wenig Zeit nachdem wir uns hingelegt hatten hämmerte jemand brutal gegen die Tür. Grummelnd versteckte ich meinen Kopf in Jakes Brust, der mir einmal durch die Haare strich, mich aber dann doch sanft von ihm runter schob. „Ich mach das schnell ja?"
Ich antwortete einfach nicht, weshalb er aufstand und zur Tür ging. Sobald er die Tür geöffnet hatte drang die laute Stimme von dem Jungen, den ich jetzt am wenigsten sehen wollte herein. „Wo zur Hölle ist Alex? Und tu nicht so als wüsstest du es nicht, du bist bei ihm ja immer so über fürsorglich. Wir haben noch was zu beenden, bei dem du uns unterbrochen hast." Ich verkrampft mich. „Jetzt halt aber mal die Luft an, denn du wirst hier gar nichts beenden. Er ist hier und er hat uns vorhin in der Küche gehört. Es ist vorbei Marcel, such dir jemanden, der mit deinen Spielchen einverstanden ist." Eine Welle von Schuldgefühlen überrollte mich. Jetzt war ich schon wieder Schuld das sich die beiden stritten, dabei sollten sie als Brüder doch zusammen halten, auch wenn sie so unterschiedlich waren wie Marcel und Jake. „Ach er ist hier? Dann lass mich jetzt gefälligst durch und ihn holen. Er wird mitkommen und wir werden beenden was wir angefangen haben ob du willst oder nicht." Okay, das war zu viel. Dachte er echt er konnte mich wie seine Puppe behandeln? Wütend stand ich aus dem Bett auf und lief zur Tür, die Jake blockierte damit Marcel nicht hereinkam. Als ich ihm auf die Schulter tippte sah er mich erst überrascht, dann flehend und verletzt an. Er glaubte doch nicht echt das ich jetzt freiwillig mit Marcel mitgehen würde oder? Doch scheinbar sah es für beide genau danach aus, denn Marcel griff triumphierend Grinsend an Jake vorbei nach meinem Arm um mich zu ihm zu ziehen, doch zum Erstaunen der beiden entriss ich ihm meinen Arm mit einem Ruck wieder und machte einen Schritt rückwärts. „Verschwinde! Ich werde ganz sicher nicht mitkommen. Jake hat dir doch grade gesagt das ich das nicht mehr mitmachen werde, also was war daran so schwer zu verstehen? Geh mir aus den Augen du widerliches Arschloch!" Damit zog ich den überraschten Jake zurück ins Zimmer und knallte einem ziemlich wütend aussehendem Marcel die Tür vor der Nase zu. Erst hatte ich Angst er würde weiter Terror machen, doch als sich Schritte von unserer Tür entfernten seufzte ich erleichtert auf und krabbelte zurück ins Bett. Abwartend hob ich die Decke an, woraufhin Jake sich ebenfalls wieder ins Bett legte und näher zu mir rutschte. Als wäre es das normalste der Welt kuschelte ich mich nah an ihn, den Kopf und einen Arm auf seinem Oberkörper und ergeben schlang er seinen Arm ebenfalls um meine Hüfte und hielt mich fest. „Ähm, Alex. Also das.." „Shht. Lass uns bitte einfach schlafen. Ich will nicht darüber reden." Ich wusste das er meine Einstellung zwar nicht unbedingt toll fand, er ließ es jedoch, zumindest vorerst, auf sich beruhen und drückte mir einen sanften Kuss auf die Haare, ehe er ein „Schlaf gut" murmelte. So sanft wie Marcel es nie gewesen war.Das nächste Mal erwachte ich nicht durch lautes Klopfen oder ähnliches, sondern durch die Sonne, die direkt in mein Gesicht schien. Wer wurde nicht gerne durch Sonne geweckt? Okay, immer noch besser als durch den Wecker. Apropos, warum wurde ich nicht durch einen Wecker geweckt? Denn selbst wenn wir auf Klassenfahrt waren sollte ich trotzdem nicht erst um, ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr an der gegenüber liegenden Wand, 10 Uhr aufstehen. Warte 10 Uhr? Hatten wir heute nicht irgendwas geplant gehabt? Aber dann hätte mich Jake sicherlich nicht einfach liegen gelassen.. Genau dieser betrat in diesem Moment das Zimmer, den Blick auf sein Handy gerichtet, was mich zum grinsen brachte. Immer diese Leute die auf ihr Handy starren und nichts anderes mehr mitbekommen. Ich räusperte mich und Jake schaute leicht erschrocken nach oben. „Du bist wach?" „Sieht so aus. Hättest du mich nicht schon längst wecken müssen?" „Nö, die anderen haben auch Freizeit und die meisten sind schon am See, aber ich dachte ich lass dich noch n bisschen schlafen." Er lächelte, was ich dankbar erwiderte. „Ähh, wie sieht es denn jetzt eigentlich aus? Ich meine du bleibst doch bei mir oder?" Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und irgendwie hatte ich das Gefühl das er damit nicht nur das Zimmer meinte, aber trotzdem nickte ich zaghaft. „Wenn es in Ordnung wäre würde ich sehr gerne hier bleiben." Zu Marcel zurück ins Zimmer wollte ich auf jeden Fall nicht. Fast schon erleichtert stieß Jake die offenbar angehaltene Luft aus und schmiss sich mit plötzlich viel zu viel Energie neben mich aufs Bett. „Du weißt aber das wir noch deine Sachen rüber holen müssen oder?" Besorgt betrachtete er mich, doch ich nickte nur ergeben. Natürlich mussten wir das. Aber besser wir erledigten das schnell und ich konnte ihm endlich aus dem Weg gehen, als wenn ich es bis zum Ende hinauszögerte. Also erhob ich mich und streckte auch Jake meine Hand hin, die er verwirrt nahm und sich hoch ziehen ließ. „Dann lass uns das doch jetzt schnell erledigen." Jetzt war ich ganz froh das ich in allen Sachen geschlafen hatte, denn so konnte ich mich direkt auf den Weg in mein altes Zimmer machen, ohne eine Chance mich doch zu drücken. Ich spürte die beruhigende Anwesenheit Jakes hinter mir, welche mir die Kraft gab die Tür auf zu stoßen und mir aber im selben Moment zu wünschen es nicht getan zu haben. Denn auf dem Bett lagen Marcel und ein mir bisher unbekanntes Mädchen und sagen wir mal so.. Sie waren ziemlich beschäftigt. Mir wurde schlecht und ich drehte mich auf der Stelle wieder um, um zurück in Jakes Zimmer zu fliehen, ließ diesen dabei einfach stehen. Schon wieder liefen mir Tränen über die Wange und verärgert strich ich sie weg. Wieso schaffte es dieser Idiot mich aber auch immer wieder zum weinen zu bringen? Aber wer würde nicht weinen, wenn dein Ex oder was auch immer er jetzt von mir war nur ein paar Stunden nachdem ihr praktisch Schluss gemacht habt mit einer anderen schläft. Es war wie als hätte er mir ins Gesicht geschrien, das er mich nur benutzt hatte und auch wenn ich es bereits wusste tat es weh. Denn irgendwo hatte ich ja schon Gefühle für ihn, auch wenn es noch lange nicht Liebe war. In meinem kleinen Zusammenbruch bekam ich nicht mit, wie Jake vorerst mehr als laut Marcel anbrüllte und dann mit allen meinen Sachen das Zimmer betrat. Ich bemerkte ihn erst als seine Arme sich um meinen Körper schlossen und sein angenehmer Duft mich umhüllte. Ich war froh das er da war, denn er hatte etwas an sich was mich besser fühlen ließ und mich beruhigte. Mich ein kleines bisschen weniger bedauern ließ.
DU LIEST GERADE
Just kissed a Badboy (boyxboy)
Fiksi UmumHey, ich bin Alex Ich bin 16 und gehe auf ein Gymnasium in Berlin Zehlendorf. Normalerweise bin ich eher ruhig und hab lieber meine Ruhe bevor ich das Bedürfnis verspüre irgendwas mit anderen Leuten außer meinen Freunden zu machen. Oh und ich bin s...