„Und du, bist du echt so armselig, dass du dich an einen jüngeren, noch dazu einen den ich beinahe gefickt hätte ran zu machen musst? Ach komm, er hat doch sogar noch den Knutschfleck am Hals und zwar von mir. Ich hätte echt nicht gedacht, dass du dich auf so etwas armseliges einlässt." Geschockt griff ich mir an meinen Hals. Auch wenn ich jetzt natürlich nichts spürte, war ich mir ziemlich sicher, dass er Recht hatte und zumindest noch die Überbleibsel unseres ersten Abends zu sehen waren. Bestürzt ließ ich mich von Jakes Rücken gleiten und sah ihn an. „E-er hat Recht. I-ich, d-du solltest nichts mit mir machen. D-du hast jemanden so viel besseres verdient." Tränen traten mir in die Augen und ich ging einen Schritt von ihm zurück. Entsetzt sah er mich an und zog mich im nächsten Moment wieder zurück und in seine Arme, wo ich mich an ihm fest klammerte. „Denk sowas nicht okay? Bitte, bitte denk nicht das du nicht gut genug für mich bist. Du bist nämlich viel zu gut für mich und der einzige der hier etwas falsch gemacht hat ist er, weil er so jemand tolles wie dich verarscht hat. Es freut mich natürlich nicht, dass es jemand anderes war, der dich berührt hat, aber er tut es ja jetzt nicht mehr. Es gibt nichts was man dir vorhalten könnte und du bist ganz sicher keine Schlampe. Nein, wie ich dich kennen gelernt habe bist du genau das Gegenteil. Liebenswürdig und vorsichtig, überstürzt es nicht und ach man, verdammt du bist so wundervoll. Lass dir doch nichts falsches Einreden. Weißt du, ich bin nur wegen dir mitgefahren. Weil ich mich vom ersten Augenblick an in dich verliebt hatte und auch da hab ich akzeptiert das du mit Marcel zusammen warst und als ich mitbekommen habe was er dir antun wollte, gab es für mich keine andere Möglichkeit als zu versuchen dich zu beschützen. Weil ich nicht wollte, dass er so einem Engel wie dir so etwas antut und ich habe es fast vermasselt und das hat jetzt gar nichts mehr damit zu tun, aber bitte Alex, ich liebe dich auch wenn du was mit Marcel hattest.", wisperte Jake mir mit verzweifelter Stimme ins Ohr. Was zur Hölle? Meine Tränen waren versiegt und mein ganzer Körper hatte sich mit einem Mal versteift. Jake liebte mich? Er LIEBTE mich? Mich? Dieser perfekte Junge mochte mich? Die Traurigkeit war verflogen und Glück pumpte durch meinen ganzen Körper. Anscheinend war ich aber zu lange still gewesen, denn Jake löste sich mit einem verletzten Blick von mir und genau dieser Anblick löste scheinbar etwas in mir aus, denn jetzt war ich es, der seine Arme wieder um seinen Hals schlang und ihn zurück zog. „Verdammt, du kannst doch jetzt nicht gehen. Du bedeutest mir jetzt schon so viel mehr als er es je getan hat und ich weiß, dass ich auf dem besten Weg bin dich ebenfalls zu lieben, aber du musst mir nur noch ein bisschen Zeit geben. Du lässt mich besser fühlen, geborgen und du machst mich einfach glücklich, also bitte geh nicht weg.", flüsterte ich ebenso leise wie er vorhin zurück und beobachtete glücklich, wie sich ein strahlendes Lächeln auf den Gesichtszügen des anderes ausbreitete. „Ich liebe dich Alex, ich würde immer auf dich warten." Fragend sah er mich an, als er mit seinem Gesicht näher an meins kam, weshalb ich ihm bestätigend zulächelte. Und als dieses Mal Lippen auf meine trafen fühlte es sich so richtig an. Als stände die Welt für einen Moment still und wenn sie sich weiter drehte, war alles was zählte er. Jake, der Junge, der mich vor dem größten Fehler meines Lebens gerettet hatte, der mich auf Händen trug und der mich liebte. Und der den auch ich liebte. Denn ganz tief in mir drin wusste ich, dass er derjenige war, dessen Lippen ich für den Rest des Lebens auf meinen spüren wollte. Nicht die Marcels oder jemand anderes, nur Jakes.
Doch natürlich musste dieser Moment zerstört werden und natürlich durch Marcel, den ich, völlig in der Situation versunken, total vergessen hatte. „Boah, ist das jetzt euer scheiß ernst? Ihr seid so widerlich. Die Schlampe und der Möchtegern Held. Das ich nicht lache." höhnisch lachte er auf und wir beide warfen ihm einen wütenden Blick zu. Schnell löste ich mich von Jake und lief auf Marcel zu und ließ meine Hand auf seine Wange knallen. „Merkst du nicht das es reicht? Hast du nicht schon genug kaputt gemacht? Du bist derjenige der widerlich ist und weißt du was? Ich bin sogar froh darüber, dass du so eine Scheiße abgezogen hast, weil ich Jake sonst nie kennen gelernt hätte. Also müsste ich dir eigentlich sogar danken, aber du hast nicht ein einziges nettes Wort verdient, wenn du sogar mit deinem Bruder so umspringst. Ich hasse dich Marcel Schütz und ich hoffe das du irgendwann mal jemanden ernsthaft magst und er oder sie dich nur verarscht, damit du siehst wie es sich anfühlt, wenn man nur benutzt wird." Jake war von hinten an mich heran getreten und legte mir eine Hand auf die Schulter, wodurch ich mich sofort entspannte. Ich schenkte ihm ein leichtes Lächeln und Marcel einen letzten wütenden Blick, ehe ich nach Jakes Hand griff und ihn von seinem Bruder wegzog. Ich hoffte einfach nur, dass das die letzte Begegnung dieser Art mit Marcel gewesen war, aber für den Moment konzentrierte ich mich lieber auf die Hand in meiner.
Wir hatten beschlossen das Abendessen ausfallen zu lassen und gingen lieber direkt nach oben, die Hände immer noch verschränkt. Es fühlte sich gut an, doch eigentlich hatte ich mir vorgenommen nichts zu überstürzen. Jake hatte gesagt das er mich liebte und mir war klar das ich es früher oder später erwidern konnte, wenn ich nicht mehr Angst hatte, dass so etwas wie mit Marcel noch einmal passierte. Natürlich war ich mir sicher, dass Jake so etwas nie machen würde, aber trotzdem hatte der, sagen wir mal Vorfall, einen bitteren Geschmack hinterlassen. Nachdem wir beide geduscht und mit geputzten Zähnen im Bett lagen, zog Jake mich sofort wieder an sich und das verliebte Flattern machte sich in meinem Bauch breit. „Gute Nacht Jake.", schnell wandte ich meinen Kopf ein Stück nach oben um ihm einen leichten Kuss auf die Wange zu drücken und spürte ihn bei meiner Berührung lächeln. Nur ein Kuss auf die Wange, das reichte. „Gute Nacht Alex, ich liebe dich." Ich liebe dich auch mein Ritter Jake und irgendwann werde ich dir das auch sagen können. Ich spürte seine Lippen leicht an meinem Scheitel und mit einem geborgenem Gefühl und dem unglaublichen Wissen geliebt zu werden versank ich langsam in einen ruhigen Schlaf.
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Nur noch 2 Kapitel und der Epilog 😱
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Just kissed a Badboy (boyxboy)
Aktuelle LiteraturHey, ich bin Alex Ich bin 16 und gehe auf ein Gymnasium in Berlin Zehlendorf. Normalerweise bin ich eher ruhig und hab lieber meine Ruhe bevor ich das Bedürfnis verspüre irgendwas mit anderen Leuten außer meinen Freunden zu machen. Oh und ich bin s...