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POV Jake

Marcel trat mit einem mehr als angepissten Gesichtsausdruck aus der Tür, schlug sie hinter sich zu und ging nachdem er mir noch einen mörderischen Blick zugeworfen hatte ohne was zu sagen nach unten. Entschuldigend lächelte ich Alex nochmal kurz an, ehe ich dem Blondschopf hastig folgte. Ich holte ihn in der Küche ein, als er grade dabei war sich eine Cola aus dem Gemeinschaftskühlschrank zu nehmen. „Bist du irre? Du hättest das doch nicht wirklich grade durchgezogen wenn ich nicht gekommen wäre oder? Hast du denn gar kein Mitleid mit dem Jungen?" Wütend drehte Marcel sich in meine Richtung. „Mitleid? Hast du sie noch alle? Wegen ihm hatte ich die letzten Tage kaum Befriedigung, das eine Mal am Wochenende jetzt mal nicht mitgezählt. Dauernd muss ich einen auf liebevollen Freund machen und wenn ich ihn dann endlich so weit habe das sein schlechtes Gewissen mir gegenüber groß genug ist damit er mit mir schläft kommst du rein und versaust mir alles. Natürlich hab ich kein Mitleid man, ich will ihn doch nur ficken und nichts anderes. Wann kapierst du das endlich" Als er sauer an mir vorbei gehen wollte stoppte ich ihn und zwang ihn dazu mir in die Augen zu sehen. „Ich werde nicht zulassen, dass du ihn für deine Bedürfnisse benutzt. Bei deinen ganzen Schlampen von mir aus aber nicht bei ihm. Er hat das nicht verdient." Er lachte höhnisch und schob meine Hand von seinem Arm um weiter zu gehen, doch bevor er den Raum verließ drehte er sich noch einmal um. „Zu schade das du dir unbedingt Alex aussuchen musstest, denn er ist mir schon längst verfallen Bruderherz. Und ich werde ihn ficken bis er wund ist, ihn richtig schön hart durchnehmen und ihn entjungfern um ihm dann am nächsten Morgen lachend ins Gesicht zu sehen und ihm zu sagen das es aus ist zwischen uns beiden. Das ich ihn nie gemocht habe. Und du wirst zusehen wie er zerbricht und du kannst nichts dagegen tun. Tja, manchmal ist die Liebe halt scheiße." Er lächelte noch einmal zuckersüß, ehe er zu den anderen in den Gemeinschaftsraum einen Flur entfernt lief. Entsetzt starrte ich ihm hinterher. Wie konnte ich nur mit jemandem so herzlosen verwandt sein? Als Meine Mutter starb und mein Vater eine neue Frau heiratete und die beiden mir sagten das ich einen Bruder bekam war ich noch froh. Ich war natürlich traurig über den Verlust meiner Mutter aber ich war erst 2 und hab das wahrscheinlich noch gar nicht richtig aufnehmen können. Die Frau meines Vaters war nett und hat sich immer um mich gekümmert und ich freute mich schon auf jemanden mit dem ich spielen konnte, doch als Marcel älter wurde ging unsere Beziehung von Jahr zu Jahr den Berg runter. Er begann sich zu verändern und mit seiner neuen Art kam ich nicht besonders gut klar. Trotzdem war er für mich immer mein kleiner Bruder gewesen, den ich liebte, aber jetzt hatte er eine Grenze überschritten. Das, was er Alex und irgendwie auch mir antat würde ich ihm nicht mehr verzeihen. Ich stand noch einige Minuten schweigend in der Küche, ehe ich mich auf den Weg nach draußen machen wollte. Auf die „Party" hatte ich keine Lust mehr und es war ja immer noch eine Aufsichtsperson da. Allerdings kam ich nicht weit, da mich ein knallen aus einer der kleinen Kammern auf dem Flur neben der Küche aus meinen Gedanken schreckte. Stirnrunzelnd drückte ich die Klinke hinunter und öffnete die Tür und es zerbrach mir fast das Herz, als ich einen schlanken Braunhaarigen Jungen mit Tränen überströmten Gesicht zwischen Putzsachen kauern sah. Er hatte wohl alles mit gehört.

POV Alex

Wie konnte er nur? Nachdem Jake Marcel hinterher gerannt war, bin ich den beiden nach unten gefolgt um mich den anderen anzuschließen, doch ihre streitenden Stimmen die aus der Küche kamen hatten mich aufgehalten. Und ich denke es war gut so, denn jetzt wusste ich das Marcel nur mit mir gespielt hatte und sich nur für sein Vergnügen mit mir abgegeben hatte. Ohne es zu merken begannen die Tränen mein Gesicht herunter zu laufen, während ich dabei zuhörte wie Marcel immer wieder betonte das er mich nur ficken wollte und Jake sich für mich einsetzte. Ich bekam nur grob mit was sie redeten oder besser gesagt schrien nach dem quasi Geständnis von Marcel, bis es plötzlich still wurde. Ich erwachte aus meiner Starre und flüchtete in den nächstbesten Raum, damit sie nicht merkten das ich sie belauscht hatte. Noch einmal hörte ich kurz ihre Stimmen, bis schnelle Schritte vorbei liefen und ich mich schluchzend ein kugelte. Tatsächlich tat die Tatsache das Marcel mich nur benutzt hatte gar nicht so sehr weh, wie ich es erwartet hätte, sondern eher die Tatsache das ich mich einfach hatte verarschen lassen ohne es zu merken. Ich hätte ihm doch ernsthaft meine Jungfräulichkeit geschenkt und das auch noch mehr oder weniger freiwillig. Wie konnte ich nur so dumm sein und denken das jemand mich leiden konnte? Das jemand mich wirklich ernsthaft mochte? Mit einer schnellen Armbewegung stieß ich scheinbar einen Eimer oder so was neben mir um, ich hatte keine Ahnung, da ich nichts sehen konnte und ich hoffte inständig das es niemand gehört hatte. Doch scheinbar war heute mein Pechtag, denn keine 10 Sekunden später wurde die Tür auf gestoßen und niemand anderes als Jake sah mich erst verwundert und dann entsetzt an. Ein Schluchzen entkam mir und ehe ich großartig reagieren konnte hatten sich bereits zwei starke Arme um meinen Körper geschlungen und hielten mich fest an einen großen, angenehm warmen Körper gedrückt. „Es tut mir leid.", murmelte er immer wieder wie ein Mantra vor sich hin und nahm mir damit jede Hoffnung das es nicht stimmte was ich grade gehört hatte. „Also.. Also ist es wahr?", krächzte ich trotzdem. „Wollte er mich nur ins Bett kriegen?" Jake wimmerte zu meinem erstaunen leicht und ein schmerzhafter Ausdruck lag auf seinen Zügen als er nickte. „Ja, es tut mir so leid. Ich hab immer wieder versucht ihn davon abzubringen aber er hat nicht eingesehen das er nicht einfach machen kann was er will. Deshalb bin ich auch hier, damit ich auf dich aufpassen kann aber ich hab alles vermasselt. Ich kam fast zu spät und du wurdest trotzdem verletzt. Es tut mir so leid Alex. So leid." Gequält vergrub er sein Gesicht in meinen Haaren, hielt mich immer noch fest an sich gedrückt. Tränen liefen mir weiterhin über die Wange und auch das Schluchzen war noch nicht abgeebbt, doch trotzdem runzelte ich die Stirn. Warum entschuldigte er sich die ganze Zeit wenn er es doch verhindern wollte? Wenn er mir ja scheinbar immer wieder geholfen, oder es zumindest versucht hatte? Und warum schien es ihm so viel auszumachen? „E-es ist nicht deine Schuld. Ohne dich hätte er jetzt schon was er wollte und mir würde es noch viel schlimmer gehen." Bei meinen Worten verspannte er sich leicht, ehe er mir noch ein „Das würde ich nicht zulassen.", ins Ohr murmelte, dann, immer noch mit mir in seinen Armen aufstand, weshalb ich mich erschrocken an ihm fest klammerte und er wieder nach oben lief. Statt mich aber in mein Zimmer zu bringen lief er weiter den Gang hinab, doch mir war in dem Moment egal was er machte. Ich wollte auch gar nicht zurück in mein Zimmer und Marcel begegnen. Ich hätte ihm sagen müssen das ich alles gehört habe und er sich seinen Plan abschminken kann weil ich da bestimmt nicht mitziehen würde, doch ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Ich merkte kaum wie Jake mich sanft auf ein Bett ablegte, doch als die angenehme Wärme verschwand griff ich automatisch nach ihm und zog ihn zurück. Er zögerte, legte sich dann aber zu mir und zog die Decke über uns. „Danke.", murmelte ich leise und kuschelte mich an ihn, spürte wie er seufzte und einen Arm um meine Hüfte schlang und glitt langsam, begleitet von dem schnellen, stetigem Pochen von Jakes Herz in einen traumlosen und erschöpften Schlaf.

Just kissed a Badboy (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt